Donnerstag6. November 2025

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NationalfeiertagDie Zeremonie in der Philharmonie steht im Zeichen des Thronwechsels

Nationalfeiertag / Die Zeremonie in der Philharmonie steht im Zeichen des Thronwechsels
Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa bei ihrer Ankunft in der Philharmonie Foto: Editpress/Julien Garroy

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Im Oktober wird Großherzog Henri nach 25 Jahren als Staatsoberhaupt abdanken. Der Nationalfeiertag am Montag in der Philharmonie wurde dementsprechend zu einer Gedenkzeremonie. Die Weltlage blieb dabei eher außen vor.

Seit 25 Jahren steht Großherzog Henri an der Spitze des Staates – und hat in der Zeit drei Premierminister und sechs Regierungen miterlebt. Alles, was in diesen 25 Jahren Rang und Namen hatte, versammelte sich am Montagmorgen in der Philharmonie auf dem Kirchberg. Einstige Minister, Chamber-Präsidenten und auch aktuelle Abgeordnete liefen in Frack und Kleid auf, grüßten die Flagge samt Ehrengarde des Militärs und versammelten sich auf den Rängen. Dann nahm das Empfangskomitee aus Premierminister Frieden (CSV), Bürgermeisterin Polfer (DP) und Chamber-Präsident Wiseler (CSV) die erweiterte großherzogliche Familie in Empfang.

Musikalisch gab Gast Waltzing den Ton an, unterstützt vom Orchester und den Chören des städtischen Konservatoriums. Anders als in den vergangenen Jahren gab es 2025 keinen Kompositionsauftrag des Kulturministeriums an einen Luxemburger Komponisten. Stattdessen gab es „Princesses don’t grow old“ als Eröffnung, ein Stück aus Waltzings eigener Feder.

Der Premierminister hielt die erste der drei feierlichen Reden. Er brachte die ganze feierlich-ernste Stimmung treffend auf den Punkt: „Nationalfeiertag ist ein Tag, an dem man innehält, nachdenkt und feiert, was einen verbindet.“ Frieden würdigte den Großherzog als Symbol der Unabhängigkeit und Einheit. Henri habe Zeichen gesetzt – mit grünem Sakko für den Umweltschutz, mit Engagement für Sport, Wirtschaft und Demokratie. Gemeinsam mit der Großherzogin habe er der Nation ein menschliches Gesicht gegeben. Frieden hob auch die Solidarität als Stärke der Luxemburger Nation hervor. So mancher Gewerkschaftsvertreter dürfte sich in dem Moment gefragt haben, ob der CSV-Premier tatsächlich gerade von diesem Land sprach.

Wesentlich zackiger und menschlicher rief Chamber-Präsident Claude Wiseler im Anschluss an Frieden die Anfänge von Henris Regentschaft ins Gedächtnis. Er selbst war damals im Jahr 2000 neu im Parlament, als der Großherzog seinen Eid ablegte. Wiseler erinnerte auch an das Euthanasiegesetz 2008 und die darauffolgende Verfassungsreform und unterstrich, dass Henri auf diese Weise eine Modernisierung der Monarchie mitgetragen habe. 

Szenen aus 25 Jahren Regentschaft

Dann kam das geheime Highlight des Tages: Ein halbstündiger Film – produziert vom Hof – zeigte Szenen aus 25 Jahren Regentschaft. Natürlich kommt eine solche Werbesendung für Herrscher nicht ohne Kitsch aus, trotzdem dürfen sich die Produzenten mit dem Verdienst schmücken, den doch eher steifen Monarchen von einer menschlichen und sympathischen Seite gezeigt zu haben. Fast, als wäre Henri am Ende seiner Laufbahn noch mal ein wenig aufgetaut.

Anschließend trat der Großherzog selbst ans Rednerpult. Er dankte seiner Frau für ihren Einsatz an seiner Seite und ihre Solidarität und sprach die großen Veränderungen und Umwälzungen an, die sich in den letzten 25 Jahren ohne sein Zutun ereigneten. „Wir haben eine Finanzkrise, eine Pandemie und den internationalen Umschwung gemeistert.“ Er sprach von Dankbarkeit, von den Krisen, die das Land gemeistert habe, und dem Vertrauen in die Jugend. „De Guillaume ass prett“, betonte er mit Blick auf seinen Sohn. (hat)

Harry
24. Juni 2025 - 7.47

Lauter iwerhiélécht Optrieden vun der Vips-gesellschaft déi
deen dommen Steierzueler finanzéiert.