Mittwoch29. Oktober 2025

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G7-Gipfel Europäer machen Druck — was will Trump?

G7-Gipfel  / Europäer machen Druck — was will Trump?
In Kanada wollen die Europäer Geschlossenheit demonstrieren Foto: Ludovic Marin/Pool/AFP

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Auf dem G7-Gipfel in Kanada sind sich laut dem deutschen Kanzler Merz die Europäer weitgehend einig. Auch mit Blick auf die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran. Bleibt die Frage, wie Donald Trump die Dinge sieht.

Beim abendlichen Ankommen der Europäer im luxuriösen Tagungsressort in Kananaskis dominieren die Umarmungen.

Der Franzose Emmanuel Macron fällt Friedrich Merz um den Hals – „Wie geht’s?“, fragt Macron auf Englisch. Der Brite Keir Starmer herzt wiederum Macron und gibt Merz die Hand: „Schön Dich zu sehen.“ Von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekommt der Kanzler links und rechts ein Küsschen, „hier bin ich“, so von der Leyen. Anschließend sitzt man in kleiner Runde bei einem Wasser zusammen, später dann noch an der Bar. Auch die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kommt dazu. Stimmung gut, alles gut in den kanadischen Wäldern auf dem G7-Gipfel?

Wie wichtig die Europäer bei diesem Treffen der führenden Wirtschaftsnationen sind, zeigt sich auch daran, dass der kanadische Premierminister Mark Carney am Abend mit von der Partie ist. Neben den europäischen Vertretern der G7-Länder spielt die EU wegen ihrer ökonomischen Bedeutung eine immer wichtigere Rolle für Kanada. Das Nachbarland der USA will sich nach den Verwerfungen etwa durch die Zollpolitik Donald Trumps jetzt noch stärker in Handelsfragen der Union annähern. Die fröhliche Herzlichkeit der Staats- und Regierungschefs kommt da ganz gut gelegen – sie kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Themen so ernst sind wie die Lage, in der sich die Welt befindet. Während die Europäer an der Bar ihre persönlichen Beziehungen pflegen, kommt US-Präsident Trump gerade erst an. Er stößt nicht dazu. Eine Bar ist auch nicht unbedingt sein Terrain.

Die Lage im Nahen Osten, die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran bestimmen die Gipfelgespräche, auch wenn am Montag zunächst die Situation der Weltwirtschaft in einer ersten Arbeitsrunde beraten wird. Vor allem US-Präsident Donald Trump sitzt dabei wieder mal am Steuerrad – seine Handelspolitik macht den anderen G7-Staaten mächtig zu schaffen. Man hofft auf Annäherung, gerade in der Zollfrage. Der US-Präsident führt bei der Sitzung ein, danach erhält der deutsche Kanzler das Wort. Trump ist ohnehin der wohl bestimmende Faktor auf dem G7-Gipfel. Die Terminpläne für bilaterale Treffen werden nach ihm und seinem Kalender ausgerichtet, Merz bekommt demnach als einer der Ersten eines der wichtigen Gespräche am Rande. Dem Vernehmen nach 20 Minuten lang, über die Inhalte wird zunächst nichts bekannt.

Schlechtes Verhältnis

Vor allem wegen Trump weiß man noch nicht, ob es den G7 gelingen kann, zu den verschiedenen Themen wie Migration, Handel oder Künstliche Intelligenz Abschlusserklärungen hinzubekommen, fünf bis sieben sind im Gespräch. Im Tagungshotel wird sogar gemunkelt, Trump könnte nach dem ersten Gipfeltag wieder abreisen – weil dann der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den Rocky Mountains erwartet wird. Es soll um die weitere Unterstützung der Ukraine und mögliche neue Sanktionen gegen Russland gehen. Offen ist, ob die USA da überhaupt mitgehen. Zwischen Trump und Selenskyj ist das Verhältnis mehr als schlecht.

Umso besser steht es augenscheinlich um den Zusammenhalt der Europäer. Zumindest auf dem Gipfel – und wenn man den Worten des Kanzlers glaubt. Er betont am Rande der Beratungen, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland würden in wesentlichen Fragen des G7-Gipfels weitgehend übereinstimmende Auffassungen vertreten. Ob das auch so bleibt im Verlaufe der Beratungen, wird man sehen. Mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und Iran erklärt der Kanzler, die europäische Seite werde einen Vorschlag machen für ein gemeinsames Kommuniqué, „in dem wir noch einmal betonen, dass Iran unter keinen Umständen in den Besitz von atomwaffenfähigem Material kommen darf“.

Darüber hinaus wolle man das Selbstverteidigungsrecht des Staates Israel betonen. „Und wir werden uns über möglicherweise weitere Schritte unterhalten, wie man zu einer diplomatischen Lösung kommen kann“. Als Vermittler hatte sich der russische Präsident Wladimir Putin angeboten. Merz sagt dazu: „Ich sehe persönlich nicht, dass der russische Staatspräsident in diesem Konflikt eine vermittelnde Rolle spielen könnte.“ Es wäre vielmehr gut, wenn Russland seinen Krieg in der Ukraine beende. Der zweite Gipfeltag wird zeigen, was die G7 dazu beitragen können – und wollen.

Luxmann
16. Juni 2025 - 20.16

Was hat der ukrainer da verloren?
Und dann staerken die europaer auch noch dem agressor und kriegsverbrecher Israel den ruecken....armseliger geht nimmer.