Luxemburg wird auch beim Eurovision Song Contest 2026 wieder vertreten sein. „Wir haben die Zustimmung der Regierung bekommen und freuen uns, auch 2026 wieder dabei zu sein“, sagt Jeff Spielmann von RTL im Gespräch mit dem Tageblatt. Der Sender organisiert den Luxemburger Beitrag zum internationalen Musikwettstreit, an dem Luxemburg seit zwei Jahren nach langer Pause wieder teilnimmt. 2024 repräsentierte Tali mit „Fighter“ das Großherzogtum und erreichte Platz 13, in diesem Jahr erreichte Laura Thorn mit „La poupée monte le son“ lediglich Rang 22. Dennoch zeigt man sich bei RTL zufrieden mit dem bisher Erreichten. „Unser Ziel war von Anfang an der Finaleinzug. Das haben wir erreicht“, betont auch David Gloesener, Head of Eurovision des Senders. „22. von 37 ist für uns kein schlechtes Resultat.“
Man sei dabei, eine genaue Bilanz von den bisherigen Erfahrungen zu ziehen. Dabei konzentriere man sich aber derzeit noch ganz auf die eigene Leistung, betont Spielmann. Auf die rezenten Diskussionen innerhalb der EBU-Mitglieder angesprochen, halten sich beide RTL-Vertreter betont zurück.
Die Sender aus Slowenien, Belgien, Island, Finnland und den Niederlanden haben in den vergangenen Wochen mehr Transparenz beim Ablauf der öffentlichen Abstimmungen gefordert. Zudem fordert eine Gruppe von 13 europäischen Abgeordneten eine genaue Analyse der Wahlergebnisse, mit unter anderem einem unabhängigen Audit und einer Veröffentlichung „aller Abstimmungsergebnisse, sortiert nach Land, Abstimmungsmethode (SMS, APP, Online), Runde und Auftritt“, um eine genaue Prüfung durch die Sender zu ermöglichen. Die Kritik gilt vor allem Israels starkem Resultat beim Publikumsvoting. Auch unter ESC-Fans gibt es umstrittene Theorien, dass es dabei nicht „mit rechten Dingen“ zugegangen sei. Die EBU selbst betonte in einem Statement nach dem Wettbewerb, dass es bei der Auszählung der abgegebenen Stimmen keine Auffälligkeiten gegeben habe und diese durch mehrere Unternehmen verifiziert worden seien.
Nationale Auswahl geht 2026 in nächste Runde
Die Diskussion gestaltet sich vor allem dadurch schwierig, dass es kaum Anhaltspunkte gibt, was die Zuschauer zu Hause zu einer Stimmabgabe bewegt. Viele Argumentationen beruhen auf Annahmen, denen keine Datenlage zugrunde liegt.
„Wir unterstützen jede Initiative für mehr Transparenz“, sagt Gloesener gegenüber Tageblatt. Spielmann gibt zu bedenken, dass man noch nicht lange genug dabei sei, um sich stärker zum Thema zu äußern. „Natürlich haben auch wir offene Fragen und wundern uns über verschiedene Ergebnisse.“ Man habe „Verständnis“ für die Kritik anderer EBU-Mitglieder und verfolge die Situation gespannt. Gloesener und Spielmann betonen aber auch, dass die EBU derzeit offen das Gespräch mit den Sendern suche und eine gemeinsame Bilanz mit ihnen ziehen werde.
Insgesamt sei man aber mit der luxemburgischen Leistung beim Wettbewerb und dem internationalen Echo zufrieden. 166 Millionen Zuschauer verfolgten den Wettbewerb 2025 live im TV oder Stream.
Die Auswahl des Liedes, das Luxemburg kommendes Jahr ins Rennen schicken wird, soll auch wieder über einen nationalen Wettbewerb, den Luxembourg Song Contest, getroffen werden. „Genauere Details werden wir in den kommenden Wochen bekannt geben. Wir sind dabei, den genauen Ablauf festzulegen.“ Die Energie für das kommende Jahr sei aber bereits gebündelt. (joé/hat)
De Maart
Und wieder wird der Steuerzahler 2026 für diesen Unsinn bezahlen.