Gerson Rodrigues, FLF vs. Le Quotidien und Proteste. Die zwei Testländerspiele der Fußballnationalmannschaft wurden in den vergangenen Tagen vor allem von Nebenschauplätzen begleitet. Der Sport stand im Hintergrund. Nationaltrainer Luc Holtz glaubt trotzdem, dass seine Spieler davon nur sehr wenig mitbekommen haben: „Ich weiß nicht, wer was genau geschrieben hat, da meine Konzentration einzig und alleine auf der Vorbereitung der Testspiele lag“. Und irgendwie ist es sogar ein Testlauf für die beiden Quali-Spiele im Herbst gegen Deutschland. „Vor diesen Partien wird medial sehr viel auf uns zukommen. Wenn man sich dann als Spieler damit beschäftigt, was neben dem Platz vor sich geht oder was auf den Tribünen passiert, dann hat das einen sehr großen Einfluss auf die Leistung“, so Holtz.
Der Nationaltrainer muss wie schon gegen Slowenien auf mehrere Leistungsträger verzichten. Christopher Martins (Spartak Moskau/RUS) und Marvin Martins (Heracles Almelo/NL) waren angeschlagen und durften früher in den Urlaub reisen. Für Mathias Olesen hat die Suche nach einem neuen Verein aktuell Priorität und Anthony Moris reiste wegen eines Sterbefalls in der Familie ab. Weitere Ausfälle kamen nicht hinzu. Es kann davon ausgegangen werden, dass es einige Wechsel in der Startelf geben wird. Gerson Rodrigues könnte zum Beispiel nicht von Beginn an auflaufen. „Er hatte zuletzt fast keine Spielzeit und das Risiko, dass seine Verletzung wieder aufbricht, besteht auch“, so Holtz. Gute Chancen, von Beginn an spielen zu dürfen, haben unter anderem Aiman Dardari, Vincent Thill oder auch Alessio Curci.
Gegen Irland soll vor allem für das Duell im September mit Nordirland geprobt werden. „Beide Mannschaften sind sich von der Mentalität her ähnlich. Es wird viel gelaufen, die Intensität ist hoch und die Spieler sind athletisch. Wir müssen schnell auf den Beinen und im Kopf sein und werden wenig Zeit bekommen, uns zu erholen“, sagt Holtz.
In Luxemburg erinnert man sich noch gerne an den 1:0-Erfolg im Jahr 2021 in Dublin. Damals schoss ausgerechnet Gerson Rodrigues das goldene Tor. Ein ähnliches Ergebnis wäre sicherlich gut für die Seele.
„Keine Überraschung“
Irland reist mit einem neuen Hoffnungsträger nach Luxemburg. Seit Juli 2024 ist der Isländer Heimir Hallgrimsson Trainer der Mannschaft von der Insel. Mit seinem Heimatland stieß er bei der EM 2016 völlig überraschend ins Viertelfinale vor und qualifizierte die Mannschaft zwei Jahre später für die WM. In Irland soll er nun für einen ähnlichen Schub sorgen. Der gelernte Zahnarzt konnte jedoch nicht auf Anhieb überzeugen. In seiner ersten Nations-League-Gruppenphase wurden nur sechs Punkte geholt. Immerhin konnte er mit seinem Team den Abstieg aus der Division B durch zwei Siege in den Playoff-Spielen gegen Bulgarien vermeiden.
Irlands Team setzt sich vor allem aus Spielern aus der englischen Premier League zusammen. Einen großen Star gibt es nicht. Mit Caoimhín Kelleher verfügt der FLF-Gegner über einen sehr guten Torwart, der jedoch in Liverpool nicht am Brasilianer Alisson Becker vorbeikam und deshalb vor einer Woche beim FC Brentford unterschrieb. Dort steht auch der irische Kapitän und Abwehrchef Nathan Collins unter Vertrag. Beim 1:1-Remis im Testspiel gegen Senegal am Freitag machte vor allem Kasey McAteer auf sich aufmerksam. Der Rechtsaußen von Leicester City konnte seine starke Leistung mit einem Tor krönen. Auch gegen Luxemburg will Trainer Hallgrimsson weiter taktisch und personell testen.
Obwohl für den Isländer das Resultat nicht im Vordergrund steht, will er mit Irland nicht ein weiteres Mal gegen die FLF-Auswahl verlieren. Trotzdem sagte er am Montag: „Es wäre für mich keine Überraschung, wenn wir hier kein gutes Ergebnis erzielen würden. Gegen Senegal haben wir eines unserer besten Spiele bestritten, deshalb wollen wir auf keinen Fall gegen Luxemburg schlecht aussehen“.
Für beide Teams ist es der letzte Test, bevor im September die WM-Quali anfängt. Irland trifft in Gruppe F auf Portugal, Ungarn und Armenien, während es Luxemburg in Gruppe A mit Deutschland, der Slowakei und Nordirland zu tun bekommt.
De Maart

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