Es ist wie ein Fenster in die Vergangenheit. Die archäologische Krypta unterhalb der „Cité judiciaire“ auf dem Heilig-Geist-Plateau öffnet ab dem 14. Juni erstmals ihre Tore für die Öffentlichkeit. Was bereits während der Bauarbeiten zum Justizkomplex zwischen 2004 und 2008 zutage trat, ist ein Schatz der Stadtgeschichte: die Fundamente eines Klarissenklosters aus dem 13. Jahrhundert, militärische Strukturen der barocken Festungszeit – sorgsam konserviert in einer unterirdischen Krypta.

Der Kultur- und beigeordnete Tourismusminister Eric Thill gab am Dienstag bekannt, dass diese vorläufige Öffnung im Rahmen des 30-jährigen UNESCO-Jubiläums der Altstadt und Festungen erfolgt. „Es sind Zeugnisse der Vergangenheit wie dieses, die uns an unsere Geschichte erinnern, eine lebendige Verbindung zu unseren Vorfahren knüpfen und uns helfen, unsere Gegenwart besser zu verstehen“, sagte Thill. Perspektivisch soll die Krypta in ein dauerhaftes Museum überführt werden. Fünf Szenografie-Büros haben erste Konzepte eingereicht, 2026 soll mit dem Bau begonnen werden.

Freigelegt wurde der ganze Komplex 2023 – über 3.000 Kubikmeter Schutt wurden abgetragen. Für Besucherinnen und Besucher wurde eine gesicherte Plattform eingerichtet, von der aus sich die mittelalterlichen Mauern bestaunen lassen. Die vom nationalen Institut für das architektonische Erbe (INPA) organisierten Führungen finden im Rahmen der Urban-Garden-Ausstellung (LUGA) statt, jeweils samstags um 11 Uhr. Derzeit wird auch geprüft, wie die Krypta in die thematischen Rundgänge des „Luxembourg City Tourist Office“ integriert werden kann. (mago)
Anmeldung unter [email protected] oder 247-86650
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