5.686 Kinder besuchen aktuell Grundschulen in Luxemburg-Stadt. Das wurde in der Sitzung des hauptstädtischen Gemeinderats am Montag bei der Vorstellung der Organisation für das Schuljahr 2025/2026 bekannt. „Das ist die höchste Anzahl an Schüler, die die Stadt je hatte“, sagte der für das Schulwesen zuständige Schöffe Paul Galles (CSV). Mit der nächsten „Rentrée“ im Herbst wird die Zahl weiter steigen: 5.882 Kinder sollen im neuen Schuljahr unterrichtet werden – betreut von über 500 Lehrkräften, verteilt auf 400 Klassen in 19 Schulen.
Im Bahnhofsviertel steht dabei eine Änderung an, denn zwei der drei Grundschulen werden zusammengelegt. Die Bildungseinrichtung in der rue Michel Welter wird ihre Türen für den regulären Betrieb schließen; die Kinder werden künftig in der rue du Commerce nahe dem Straßburger Platz unterrichtet. Eine Situation, die laut Galles in der kommunalen Schulkommission „besonders viel Aufmerksamkeit“ erhielt. Schon vor vier Jahren war eine Fusion Thema – damals wurde diese jedoch nicht umgesetzt.
Im Mai kritisierten Elternvertreter in Medienberichten, dass sie kurzfristig vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Galles erklärte am Montag: „Uns ist bewusst, dass eine Reihe von Leuten von dieser Entscheidung überrascht wurden.“ Zum Ablauf der Kommunikation mit den Eltern äußerte der Schöffe sich nicht weiter. Stattdessen betonte er: „Die Basis bildet eine demokratische Entscheidung der Schulkommission, die sich mit 13:2 Stimmen für eine Fusion aussprach.“ Elternvertretende von Schulkindern in der rue Michel Welter stimmten laut Galles dagegen.
Mehrere Gründe für Zusammenlegung
Für die Fusion nannte er mehrere Gründe: Die Schule sei klein, aber ressourcenintensiv – acht Unterrichtsräume würden nur von vier Klassen mit insgesamt 55 Kindern genutzt. Das Personal bestehe größtenteils aus Lehrkräften im pädagogischen Praktikum, was „viel Wechsel“ verursache. Auch wegen eines Pilotprojektes zur Alphabetisierung sei die Zusammenlegung nötig. „Das Projekt in der rue Michel Welter einzuführen, wäre unmöglich gewesen. Dann hätten wir noch mehr Ressourcen verbraucht.“ Außerdem wies der Schöffe darauf hin, dass im Bahnhofsviertel ein Bildungshaus entstehen soll – das zum Beispiel Schule, „Foyer scolaire“ oder auch eine Kinderkrippe unter einem Dach vereint. „Alles läuft bereits seit längerem auf eine einzige Gemeinschaft hinaus“, so Galles.

Er stellte fest: „Es wird oft gesagt, dass die Situation rund um die Schule in der rue du Commerce inakzeptabel ist. Das stimmt aber nicht.“ Gemeinsam mit Eltern und Polizei seien nämlich vier Maßnahmen ausgearbeitet worden, die schon jetzt oder in Zukunft umgesetzt werden sollen: die Neugestaltung des Schulhofes, wiederholte und intensivere Reinigungsarbeiten in der Umgebung der Schule sowie eine erhöhte Polizeipräsenz. Und, so der Politiker: „Wir haben eine Sicherheitsfirma damit beauftragt, in der Umgebung für Ruhe zu sorgen. Das wirkt.“
Am 19. Juni soll ein Tag der offenen Tür in der Grundschule in der Handelsstraße Eltern und Kindern Gelegenheit geben, Fragen zu stellen. Zudem sind künftig Pedibusse geplant, die Kinder von ihrer alten Schule zur neuen bringen. „Wenn sie dennoch in Privatschulen wechseln, nehmen wir das zur Kenntnis. Allerdings mit Bedauern“, sagte Paul Galles. Das Gebäude in der rue Michel Welter soll im September sofort weiter genutzt werden – vorrangig für junge Menschen aus dem Bahnhofsviertel oder der Hauptstadt. Denkbar sei ein Kompetenzzentrum für Heranwachsende mit spezifischen Bedürfnisse. Über die zukünftige Nutzung wird laut dem Schöffen aktuell beraten.
Mehr aus dem hauptstädtischen Gemeinderat:
– 229 Kameras in der Hauptstadt bleiben: Gemeinde hält an Videoüberwachung fest
De Maart

Gin dann déi ellen, blo Plastikssäck och zesummen geluecht?