Tageblatt: Wie lässt sich das Eindringen der Freigänger im Garten verhindern?
Dr. med. vet. Simone Mousel: Dichte Hecken aus Berberitzen oder Weißdorn von etwa zwei Metern Höhe wirken als natürliche und ungefährliche Barriere.
Wie gestaltet man den Garten für die Samtpfoten unattraktiv?
Da Katzen weiche, trockene Erde zum Vergraben ihrer Hinterlassenschaften bevorzugen, stellen frisch geharkte Beete eine besonders einladende Toilette dar. Das Auslegen von Reisig, groben Kieselsteinen oder frischem Rasenschnitt erschwert das Buddeln. Zudem wirken Kaffeesatz und Rindenmulch durch ihren unangenehmen Geruch abschreckend. Sonnenplätze oder erhöhte Aussichtspunkte wie Regentonnenabdeckungen können durch unebene Oberflächen unattraktiv gestaltet werden.
Ist Katzenkot schädlich?
Für Pflanzen ist Katzenkot nicht schädlich, jedoch birgt er gesundheitliche Risiken für Menschen. Er kann den Parasiten Toxoplasma gondii enthalten, der besonders für Kinder, immungeschwächte Personen und Schwangere gefährlich ist. Zudem können auch andere Parasiten, wie Würmer oder Giardien, und Bakterien, wie E. coli oder Salmonellen im Katzenkot vorkommen und durch Kontakt oder kontaminierten Boden auf Menschen und Haustiere übertragen werden, was zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Welche natürlichen Hausmittel schaffen Abhilfe?
Intensiv duftende Gewürze, wie Pfeffer, Chilipulver, Nelken- oder Minzöl sowie der Geruch von Knoblauchzehen, Essig oder Zitronenaromen können Gartentiger effektiv vertreiben.
Welche ungefährlichen Pflanzen wirken abschreckend auf Katzen?
Eine natürliche Abwehr bieten Harfenstrauch, Zitronenmelisse, Currykraut, Lavendel, Storchenschnabel und Rosmarin.
Welche Hilfsmittel gibt es noch?
Sollten die natürlichen Mittel nicht ausreichen, kann auf ungiftige Katzen-Verdufter-Granulate zurückgegriffen werden. Bei Unwetter lässt die Wirkung allerdings nach, sodass man sie regelmäßig in größeren Mengen nachlegen muss, um so effizient zu bleiben. Bewegungsmelder in Kombination mit einem Wasserstrahl haben sich ebenfalls bewährt. Hierbei erfasst ein Bewegungssensor die Katze, woraufhin ein unter Druck stehender Wassersprenger einen kurzen Strahl aussendet. Diese Erfahrung prägt Katzen in der Regel nachhaltig, sodass sie den betroffenen Bereich künftig meiden. Ähnlich wirksam sind Ultraschallgeräte, die bei Bewegung eine für Katzen unangenehme Tonfrequenz aussenden.
Welche Aspekte sind bei der Verwendung von Ultraschallgeräten zusätzlich zu beachten?
Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die ausgesandte Frequenz dieser Geräte nicht nur von Katzen, sondern auch von Hunden wahrgenommen werden kann. Zudem kann deren Einsatz den Lebensraum von zahlreichen Klein- und Wildtieren, wie Igel, Eichhörnchen oder Vögel, erheblich beeinträchtigen und diese vertreiben. Daher sollte ihre Anwendung lediglich eine kurzzeitige Notlösung darstellen und als allerletztes Mittel in Betracht gezogen werden.

De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können