Nach einer langen trockenen Phase hat sich seit dem vergangenen Mittwochabend endlich wieder etwas Niederschlag in Luxemburg blicken lassen. Besonders am Samstag und Sonntag war der Regen teils auch etwas kräftiger. Doch wie viel kam bisher wirklich zusammen – und wie viel könnte in den kommenden Tagen noch folgen?
Für die Natur zählt derzeit jeder Millimeter: Die Schauer, die seit Mittwoch punktuell über das Land gezogen sind, waren daher ein willkommener Anfang. Laut Messungen des Météo-Boulaide-Messnetzes fielen bis Sonntagabend (25. Mai, 17.55 Uhr) folgende Summen:
– Nordstrooss Shopping Marnach: 16 l/m2
– Baschleiden: 13,6 l/m2
– Ettelbrück LTEtt: 13,6 l/m2
– Hareler Poteau: 11,2 l/m2
– Hollenfels SNJ: 10,8 l/m2
– Campus Helperknapp: 7,8 l/m2
– Stadt Luxemburg (LRSL): 7,8 l/m2
Diese Zahlen decken sich auch mit den Radardaten des Deutschen Wetterdienstes, wonach die höchsten Mengen im äußersten Norden, Osten sowie entlang des Südens gefallen sind – mit Spitzenwerten um 15 l/m2. Zum Vergleich: Der langjährige Durchschnitt für den Mai liegt in Luxemburg bei rund 73,3 l/m2 – es ist also offensichtlich, dass wir bislang noch deutlich unter dem Soll liegen.
Kommt weiterer Regen?
In der neuen Woche bleibt das Wetter wechselhaft. Zwar berechnen die Modelle die Entwicklung unterschiedlich, doch jeden Tag besteht zumindest eine kleine Chance auf lokale Schauer. Höhere Wahrscheinlichkeiten sehen die Modelle am Dienstagnachmittag, Mittwoch (zusätzlich Gewittergefahr in der Großregion), Donnerstag und Freitag. Für das Wochenende ist das Bild noch recht schwammig, allerdings wird ein feuchtwarmer Mix mit der Neigung zu einem Gewitterrisiko angedeutet.
Ein Blick auf die akkumulierten Regenmengen bis einschließlich 1. Juni zeigt, wie groß die Spanne zwischen den Modellen aktuell ist: Das amerikanische GFS rechnet mit 10 bis 25 l/m2, das europäische ECMWF ist optimistischer und sieht zwischen 20 und 40 l/m2 auf uns zukommen.
Wärmevorstoß in Aussicht
Temperaturmäßig verläuft der Monatswechsel hochspannend: Hochdruckeinfluss verlagert sich von Südwesteuropa über den Mittelmeerraum nach Osteuropa, während sich Tiefdruckgebiete über Großbritannien breitmachen. Da Tiefs gegen den Uhrzeigersinn rotieren und Hochs mit dem Uhrzeigersinn, ergibt sich daraus eine wärmere südliche bis südwestliche Strömung. Das amerikanische Modell zeigt sich der Wärme gegenüber am optimistischsten und simuliert zum Samstag hin einen Temperaturpeak von 25 bis hin zu Werten nahe der 30°C-Marke. Auch das europäische Modell sieht weiterhin einen Wärmevorstoß, allerdings soll dieser gedämpfter ausfallen: Dieses Modell berechnet gerade mal zwischen 20 und 24°C – es ist also ähnlich zurückhaltend wie in der letzten Ausgabe der Wetterkolumne.
Es wird sicher wärmer – bloß wie warm, kann heute noch niemand beantworten. Zu beachten ist, wie schon gesagt, dass wir es nicht mit einer ruhigen Witterung zu tun haben. Dadurch, dass Tiefdruckgebiete mitmischen, kann es durch die Kombination aus wärmeren und feuchteren Luftmassen zu Gewitterlagen kommen.
De Maart
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