Drei Goldmedaillen auf der Straße, zwei im Mountainbike: Bei den JPEE 2017 zeigten sich die Radsportler, die in San Marino letztmals dabei waren, als Medaillengarant schlechthin des Team Lëtzebuerg. Insgesamt sprang vor acht Jahren dann auch achtmal Edelmetall heraus. Etwas, das man bei der FSCL am liebsten auch in Andorra wiederholen möchte. In den Pyrenäen wird man dann auch auf ein starkes Team, rund um Alex Kirsch und Marie Schreiber, zurückgreifen können. „Vom Stellenwert her sind die JPEE natürlich eher etwas für die jüngeren Fahrer. Doch mit Terminkonflikten war es dieses Mal schwieriger, denn es gibt zum gleichen Zeitpunkt einfach auch Termine, die für sie enorm wichtig sind. So ist dann dieses Team zusammengekommen, womit wir in Andorra wirklich sehr stark aufgestellt sein werden“, freut sich Christian Helmig, Technischer Direktor des Verbandes.
Für Marie Schreiber und Nina Berton passen die JPEE perfekt in den Rennkalender, da beide derzeit noch die Vuelta a Burgos Féminas in Spanien fahren, womit sie quasi sowieso in der Gegend sind. Bei Alex Kirsch kam derweil etwas Pech hinzu, da er eigentlich den Giro hätte fahren sollen. „Seine Vorbereitung auf den Giro lief, auch aufgrund von Krankheiten, nicht optimal. Sein Programm hat sich dadurch geändert und da er ja auch in Andorra wohnt, haben sich die JPEE dann natürlich angeboten.“ Somit wundert es nicht, dass die Radsportler mit großen Ambitionen nach Andorra reisen. „Wir haben bei den JPEE einen relativ guten ‚Track record‘, den wir auch so weiterführen, am liebsten sogar noch einen draufsetzen wollen“, meint Helmig, der aber auch weiß, dass es bei den Kleinstaatenspielen nicht immer so kommt, wie man es sich im Vorfeld erwartet hatte. „Ein gewisser Überraschungseffekt, wer schlussendlich antreten wird, bleibt da schon. 2013 in Luxemburg war ja auch plötzlich ein Stefan Küng am Start“, erinnert er sich mit einem Lachen zurück. An die Spiele in Luxemburg kann sich Christian Helmig noch gut erinnern, denn er selbst holte damals Gold im Mountainbike und Bronze im Zeitfahren.
Liv Wenzel im Mountainbike
Dabei wird beim Straßenrennen ein durchaus anspruchsvoller Parcours auf die Fahrer warten, wie der Technische Direktor weiter erklärt. „Der Strecke ist nicht einfach. Die Distanz ist zwar für das Kaliber an Fahrern, das wir haben, ziemlich kurz, das macht es aber auch nicht unbedingt einfacher. Der Anstieg ganz zum Schluss ist dann auch ziemlich hart.“ Dabei betont er auch, dass die Höhe für den ein oder anderen Fahrer ebenfalls eine Herausforderung darstellen könnte.
Im Vergleich zu 2013 und 2017 ist dann auch schon etwas sicher. Denn ein weiteres Gold im Mountainbike der Herren – nach Helmig in Luxemburg siegte Sören Nissen in San Marino –, wird es dieses Mal nicht geben. Mit Liv Wenzel wird hier nämlich lediglich eine luxemburgische Dame am Start sein. Bei ihr ist sich Helmig jedoch sicher, dass sie durchaus für eine Medaille infrage kommen kann. „Im Mountainbike hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Liechtenstein war gerade auch mit den Männern bei Olympia in Paris vertreten. Auch bei den Damen gibt es einige, die Mountainbikespezialisten sind, was jetzt nicht komplett auf Liv zutrifft.“ Doch die 21-Jährige, die im letzten Jahr noch krankheitsbedingt eine schwierige zweite Saisonhälfte erlebte, ist gut vorbereitet, wie der Technische Direktor weiter meint. In Andorra gibt es in dieser Disziplin sogar eine Weltcupstrecke. „Wir haben hier zwar noch wenige Infos zum Parcours. Die Strecke ist bekannt, doch die Frage lautet, ob der Parcours für die JPEE entschärft wurde oder nicht. Die Weltcupstrecke bei schlechtem Wetter wäre auf jeden Fall schon sehr sportlich.“
Radsport (elf Athleten)
Männer: Loïc Bettendorff (Straßenrennen), Tim Diederich (Straßenrennen), Alex Kirsch (Straßenrennen, Einzelzeitfahren), Charel Meyers (Straßenrennen), Tom Paquet (Straßenrennen), Mats Wenzel (Straßenrennen, Einzelzeitfahren)
Frauen: Maïté Barthels (Straßenrennen), Layla Barthels (Straßenrennen), Nina Berton (Straßenrennen, Einzelzeitfahren), Marie Schreiber (Straßenrennen, Einzelzeitfahren), Liv Wenzel (Straßenrennen, Mountainbike)
Betreuer: Jean-Claude Anen, Tim Ballini, Christian Helmig, Brian Nugent
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