Es handele sich um „sehr ernste Themen“, sagte am Freitag eine Sprecherin von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk in Genf. „Man sollte den Begriff Genozid nicht einfach so verwenden – ohne ein vertieftes Wissen darüber, was er bedeutet“, fügte Ravina Shamdasani hinzu. „Mit Blick auf Afrikas Geschichte ist das völlig unangebracht.“
Trump hatte den südafrikanischen Staatschef Cyril Ramaphosa bei einem Empfang im Weißen Haus mit Vorwürfen eines angeblichen „Völkermords“ an Weißen überzogen. Rund 30 Jahre nach dem Ende der Apartheid verlangte Trump von Ramaphosa am Mittwoch Erklärungen für das Schicksal weißer Farmer in Südafrika.
Der US-Präsident hatte der Regierung in Pretoria bereits wiederholt einen „Genozid“ an den Nachfahren weißer Kolonialisten vorgeworfen, die ab dem 17. Jahrhundert nach Südafrika eingewandert waren – überwiegend aus den Niederlanden, aber teils auch aus Deutschland. Damit griff Trump die Verschwörungstheorie von einem „weißen Genozid“ auf.
Verschwörungstheorie
Trump begründet seine Vorwürfe gegen Ramaphosa mit einem Gesetz, das es der Regierung in Pretoria in bestimmten Fällen ermöglicht, weiße Farmer ohne Entschädigung zu enteignen. In dem Konflikt hatte die Trump-Regierung im Februar die Hilfen für Südafrika eingefroren. Im März wiesen die USA zudem den südafrikanischen Botschafter aus.
Die weißen Nachfahren meist niederländischer Siedler in Südafrika gelten auch gut drei Jahrzehnte nach Ende der Apartheid als privilegiert. Die weiße Minderheit umfasst nur rund sieben Prozent der Bevölkerung, besitzt aber immer noch einen Großteil des Landes. (AFP)
De Maart
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