Dienstag21. Oktober 2025

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Nations LeagueFLF-Frauen haben den Aufstieg vor Augen

Nations League / FLF-Frauen haben den Aufstieg vor Augen
Laura Miller und Co. wollen sich nicht mit einem Unentschieden in Beggen begnügen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Als Tabellenführerinnen gehen die Luxemburger Fußballerinnen in den letzten Doppeltermin der laufenden Nations-League-Kampagne. Erst gastiert Armenien in Beggen (30. Juni), danach steht eine unbequeme Reise nach Kasachstan an. Geht es nach Trainer, Spielerinnen und Fans, wird es nach dem möglichen Gruppenfinale am 3. Juni eine große Aufstiegsparty geben. 

Die personellen Wechsel: Von den sieben Änderungen im Kader sind vier studienbedingt: Rachel Kirps, Andreia Faria, Philippa Costa oder auch Gioia Fiorucci mussten aufgrund ihrer Examen absagen. Bei Charlotte Schmit konnte eine Einigung mit dem SC Freiburg erzielt werden, sodass die 19-Jährige zwei der Prüfungen erst nach der Länderspielpause schreiben muss. Bei Joana Lourenco sieht es so aus, dass sie aufgrund der Examen nur für das Heimspiel zur Verfügung stehen wird. Emma Thill fehlt verletzungsbedingt. 

Internationales Karriereende: Zwei FLF-Nationalspielerinnen hatten Trainer Dan Santos nach den beiden April-Terminen darüber informiert, dass sie in Zukunft nicht mehr die Zeit und Kraft für die Nationalelf aufbringen könnten. So wurden Isabel Albert und Nathalie Ludwig offiziell in den internationalen Ruhestand verabschiedet.

Junge Gesichter: Die zahlreichen Wechsel haben zur Folge, dass sich Türen für Nachwuchstalente öffnen. Erst vor drei Tagen gab es ein internes Duell gegen die U19, bei dem sich mehrere Spielerinnen in den Vordergrund drängen konnten. U.a. Hannah Dietrich (Jahrgang 2009) und Charlie Jorge (2008), die jüngere Schwester der Standard-Spielerin, konnten überzeugen. Insgesamt ist das Aufgebot für die beiden letzten Nations-League-Duelle deutlich offensiver ausgerichtet. „Wir sind der Meinung, dass diese jungen Spielerinnen uns weiterhelfen werden. Zu Hause ist ein Sieg gegen Armenien das Ziel. Zwei Unentschieden können reichen, um Tabellenführer zu bleiben, aber mit diesen Gedanken gehen wir nicht an die Aufgabe heran. Der Kader ist bewusst so aufgestellt, dass wir vielseitige Spielerinnen haben und gleichzeitig auf alle Szenarien vorbereitet sind“, erklärte Santos.

Neuling: Noch nie im Kader stand übrigens auch Amal Cherkane. Die inzwischen 20-Jährige hatte bereits in den Jugendkategorien der FLF gespielt, entschied sich dann allerdings für Marokko. Mittlerweile ist die Verteidigerin fest entschlossen, für die „Roten Löwinnen“ zu spielen. Aufgrund der verspäteten Ankunft von UEFA-Dokumenten musste ihr Debüt vom April in den Mai verschoben werden. 

Torhüterinnen-Frage: Als sich die Nummer eins, Lucie Schlimé, im vergangenen Monat einen Hexenschuss in der Ferne zuzog, rückte Joy Jung in den Fokus – und erledigte ihre Aufgabe. „Lucie hat jetzt wieder vier, fünf Spiele in den Beinen und ist wieder in Form. Wir werden die Entscheidung erst nach dem Abschlusstraining bekanntgeben und wollen uns bewusst während des Trainingslagers die nötige Zeit geben, um die drei Keeperinnen zu beobachten.“ 

Beggen: Szenenwechsel für die Nationalelf. Nachdem die vergangenen Heimspiele im Escher Stade Emile Mayrisch stattgefunden haben, wird das Duell gegen Armenien in Beggen ausgetragen. Grund dafür sind die Francopholies auf dem Galgenberg. An die Dunant-Straße hat Santos übrigens unterschiedliche Erinnerungen: einerseits eine erfolgreiche Zeit als Klubtrainer, aber eben auch ein 0:3 bei seinem FLF-Einstand gegen Bulgarien. „Ich hoffe auf anderes Ergebnis“, meinte er mit einem Lachen. „Ich hoffe, dass viele Spielerinnen, Trainer und Vereine uns unterstützen kommen werden. Ein Sieg und ein Aufstieg würden dem ganzen Fußball etwas bringen. Wir sitzen alle im gleichen Boot.“ 

Miller wechselt nach Nürnberg

Laura Miller wird in der kommenden Saison zum Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg wechseln. Der Verein gab den Transfer der Kapitänin des Standard am Donnerstagnachmittag bekannt.

Zu später Stunde: Da am letzten Spieltag der Kampagne alle Spiele zeitgleich stattfinden müssen, wird Luxemburg um 22.00 Uhr in Kasachstan spielen. „Es ist eine Herausforderung. Der Kalender kommt uns nicht entgegen. So spät zu spielen, ist weder clever noch korrekt von der UEFA aus. Dabei wird es sich für uns wohl um das anvisierte Liga-Finale handeln.“

Aufstieg in die Liga B: Nicht die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich würde bei Punktgleichstand entscheiden. Für die „Roten Löwinnen“, die mit einem Vorsprung von drei Punkten in diesen Doppeltermin gehen, bietet sich eine historische Aufstiegschance. „Wir haben alles in der Hand. Ich bin überzeugt, dass wir fußballerisch die stärkste Mannschaft in der Gruppe sind. Allerdings treten wir in Kasachstan tausende Kilometer weit weg an und wir brauchen uns dort keine Geschenke zu erwarten“, warnte er. Unvergessen ist das Auswärtsspiel in Georgien, als plötzlich bei einer 2:0-Führung die Stadionbeleuchtung ausgefallen war. „Wenn es nicht klappt, muss man ehrlich zugeben, dass wir noch mental nicht reif gewesen sind. Die Entwicklung der Mannschaft ist das Wichtigste gewesen.“ 

Das FLF-Aufgebot

Tor: Joy Jung (Standard Liège/B), Lucie Schlimé (First Vienna/AUT), Lisi Oberweis (Union Mertert/Wasserbillig)
Verteidigung: Ana Barbosa (Standard Liège/B), Amal Cherkane (SC Bettemburg), Kimberly dos Santos (RFCUL), Emma Kremer (Alemannia Aachen/D), Andreia Machado (Swift), Leticia Mateus (Junglinster)
Mittelfeld: Marta Estevez (PAOK Saloniki/GRE), Edina Kocan (RFCUL), Olivia Konsbruck (TuS Issel/D), Catarina Lavinas (1. FFC Recklinghausen/D), Ana Miny (TuS Issel/D), Laura Miller (Standard Liège/B), Leila Schmit (SV Elversberg/D), Charlotte Schmit (SC Freiburg/D)
Angriff: Lena Alves (TuS Issel/D), Hannah Dietrich (1. FC Saarbrücken/D), Caroline Jorge (Standard Liège/B), Charlie Jorge (E WMGB), Joana Lourenco (Diekirch), Amy Thompson (Swift), Vera Villegas (Stade de Reims/F)