Ukrainische Drohnenangriffe haben den Flugverkehr über Moskau am Donnerstag beeinträchtigt. An mehreren Flughäfen der russischen Hauptstadt wurden Flüge gestrichen, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiatsija im Onlinedienst Telegram mitteilte. Den Angaben zufolge waren neben dem größten Flughafen Scheremetjewo auch die Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski betroffen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es habe 105 Drohnen abgefangen und zerstört, von denen sich 35 auf Moskau zubewegt hätten.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte bei Telegram mit, dass „Spezialisten der Rettungsdienste an der Stelle der herabgestürzten Trümmer arbeiten“. Die ukrainische Luftwaffe erklärte ihrerseits, Russland habe in der Nacht 128 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, von denen 112 abgefangen worden seien oder verloren gingen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat wiederholt Forderungen Kiews und des Westens nach einer bedingungslosen und sofortigen Waffenruhe zurückgewiesen. Russland kontrolliert derzeit etwa ein Fünftel der Ukraine, darunter die Halbinsel Krim, die Moskau bereits 2014 annektiert hatte. Durch die Kämpfe wurden zehntausende Menschen getötet, Millionen Menschen vertrieben und zahlreiche Städte und Dörfer in der Ukraine zerstört.
Keine Einigung
Fast zeitgleich zu den Drohnenangriffen sind am Donnerstag US-Medienberichte erschienen, die über mögliche Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland im Vatikan berichteten. Der Kreml hat eine diesbezügliche Einigung jedoch dementiert. „Es gibt dazu keine Vereinbarungen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. Peskow wies auch Andeutungen des finnischen Präsidenten Alexander Stubb zurück, in der kommenden Woche könne es im Vatikan Gespräche auf „technischer“ Ebene geben.
Das Wall Street Journal hatte berichtet, die nächsten Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine könnten ab Mitte Juni im Vatikan stattfinden. Delegationen aus Russland und der Ukraine hatten in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Die Gespräche in Istanbul endeten aber ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Vorschlag Kiews und seiner westlichen Verbündeten für eine 30-tägige Waffenruhe bereits mehrfach abgelehnt. Stattdessen stellte er die Arbeit an einem „Memorandum“ in Aussicht, das die russischen Positionen beschreiben werde. Russland hatte seine militärische Offensive gegen die Ukraine im Februar 2022 gestartet und hält derzeit rund ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt.
De Maart
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