Dienstag23. Dezember 2025

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25 Millionen Euro StrafeLuxemburger Bank Edmond de Rothschild wegen Geldwäsche verurteilt

25 Millionen Euro Strafe / Luxemburger Bank Edmond de Rothschild wegen Geldwäsche verurteilt
Die Bank Edmond de Rothschild muss im Zusammenhang mit dem sogenannten „1MDB“-Skandal 25 Millionen Euro Strafe zahlen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Zum ersten Mal überhaupt wurde eine Luxemburger Bank wegen Geldwäsche verurteilt. Das Institut Edmond de Rothschild muss sich wegen seiner Rolle im „1MDB“-Skandal verantworten.

Die Bank Edmond de Rothschild wurde im Zusammenhang mit dem sogenannten „1MDB“-Skandal zu 25 Millionen Euro Strafe wegen Geldwäsche und Hehlerei verurteilt. „Es ist das erste Mal, dass ein luxemburgisches Bankinstitut wegen Geldwäsche verurteilt wurde“, teilt die Justiz am Donnerstagmorgen in einer Pressemitteilung mit.

Das Bezirksgericht Luxemburg habe am Donnerstag das Urteil gefällt, die genannte Summe einzuziehen. Diese sei zuvor aus dem Vermögen der Bank beschlagnahmt worden. Das Gericht habe „die Schuld der angeklagten Person als erwiesen und die in der Vereinbarung festgelegten Strafen als rechtmäßig und angemessen angesehen“, steht im Schreiben.

Milliardenbeträge verschwunden

Der Fonds „1MDB“ wurde im September 2009 vom malaysischen Premierminister Najib Razak gegründet. Dort waren Milliardenbeträge verschwunden oder auf ausländische Bankkonten mit unbekannten Eigentümern abgeflossen. 

Ein Staatsangehöriger der Vereinigten Arabischen Emirate habe bei Edmond de Rothschild Dutzende von Bankkonten im Namen verschiedener europäischer und Offshore-Gesellschaften eröffnet. Ermittlungen hätten ergeben, dass über „komplexe internationale Finanzströme Gelder aus 1MDB in fine auf die Bankkonten mehrerer dieser Unternehmen gutgeschrieben wurden“, schreibt die Justiz. Luxemburgische Ermittler hätten die Herkunft der verdächtigen Gelder zurückverfolgt, die nach zahlreichen Zwischenstationen auf Konten bei der luxemburgischen Bank eingegangen sind.

Die Ermittlungen seien bereits vor neun Jahren eingeleitet worden. Die Kriminalpolizei habe seitdem 153 Berichte erstellt und zahlreiche Telefonüberwachungen sowie Durchsuchungen durchgeführt. Mit diesem Urteil sei ein erster Teil des Verfahrens gegen die Bank abgeschlossen. Die Ermittlungen gegen die Führungskräfte und Mitarbeiter der Bank – der zweite Teil – seien ebenfalls beendet, die Staatsanwaltschaft müsse jetzt die Anklageschrift fertigstellen. Der dritte Teil, die Untersuchungen gegen Kunden der Banken, werde weiterhin fortgesetzt.

Bank reagiert

Die Bank Edmond de Rothschild schreibt in einer Pressemitteilung kurze Zeit später, dass sie das Urteil „zur Kenntnis“ nimmt. Die Vorfälle würden fünfzehn Jahre zurückliegen und hätten zu einem umfassenden Sanierungsplan innerhalb des Instituts geführt, der 2016 auf den Weg gebracht und 2019 abgeschlossen wurde. Die betroffenen Mitarbeiter würden nicht mehr dort arbeiten. Die Bank habe während des „gesamten Verfahrens uneingeschränkt und transparent mit den Behörden zusammengearbeitet und begrüßt die Möglichkeit, dieses Kapitel endgültig abzuschließen“. (dr)

Reinertz Barriera Manfred
23. Mai 2025 - 10.48

Endlich wird ein richtiger Bankganster also bestraft, keine Referenz für unseren so sauberen Finanzplatz!