Immer wieder stoßen Straßenbauarbeiter bei Grabungen auf Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg. So auch am 6. Mai in Waldwisse, einem lothringischen Dorf, etwa 20 Kilometer von der Grenze zu Luxemburg entfernt. Am Mittwoch, dem 21. Mai, wird das französische Grenzdorf nun evakuiert – für die Entschärfung einer amerikanischen Fliegerbombe. Das über 80 Jahre alte Relikt war in der Grand-rue entdeckt worden, in 1,50 Metern Tiefe. Seitdem sichern Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes aus Metz den Fundort.
Der Plan sieht vor, die Bombe vor Ort zu entschärfen. Sollte das nicht gelingen, sollen die Kampfmittelexperten sie abtransportieren und außerhalb des Dorfes kontrolliert sprengen. Während der Operation sind die Zufahrtsstraßen nach Waldwisse gesperrt und nahezu alle Dorfbewohner müssen ihre Häuser verlassen – ausgenommen sind die Ortsteile Gougelfang und Betting. (hat)
Warum gibt es immer noch so viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg?
Viele Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg wurden nie gezündet – oft aus technischen oder sicherheitsbedingten Gründen. Damit sie beim Transport oder bei Bruchlandungen nicht versehentlich explodierten, wurden die Zünder erst kurz vor dem Abwurf aktiviert. Wenn dieser Schärfvorgang fehlschlug, blieb die Bombe ein Blindgänger. Auch Sabotage spielte eine Rolle: Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie manipulierten mitunter die Technik, sodass manche Bomben absichtlich nicht funktionierten, teils mit unklarer Bauweise, die selbst heute noch Entschärfungen erschwert. Besonders gefährlich sind Langzeitzünder, die erst Stunden oder Tage nach dem Abwurf detonieren sollten – oft mit unberechenbarem Risiko.
De Maart
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