Als die Musiklehrerin aus Esch am Donnerstagabend von ihrem gespannten Warten erlöst wird, bricht es aus ihr heraus. Es wird gelacht, es wird geweint und es gibt ganz viele Umarmungen mit ihrem Team. „Ich habe heute alle Emotionen durchlaufen … Und jetzt bin ich müde“, sagt Laura Thorn gegenüber RTL in einem kurzen Statement nach dem Finale. Sie habe schon ein Auge auf die ihr zugeschriebenen Chancen der Wettbüros gehabt. Und als dann andere Acts, die niedriger gehandelt wurden, ins Finale gewählt wurden, machten sich bei Laura Zweifel breit, ob es reichen würde. „Bleibt jetzt überhaupt noch Platz für mich?“, habe sie sich gefragt. Andere mahnten an, sie solle „positiv“ bleiben – und behielten am Ende recht. „Ich war aber mega überrascht“, sagt Laura.
Als wir am Freitagnachmittag mit ihr nach der ersten Generalprobe sprechen können, wirkt Laura wieder gefasst – und sehr entspannt. „Ich war zugegebenermaßen bei der Probe gerade etwas unkonzentriert“, lacht sie. „Ich habe jede zweite Kamera vergessen, in die ich gucken sollte.“ Doch ihr Team habe sie beruhigt, das wäre nicht so schlimm. „Heute Abend ist es ja erst, wo es zählt, da sieht sich die Jury die Show an.“ Und durch die vielen Proben wisse sie eigentlich ganz genau, was zu jedem Moment von ihr verlangt wird.
Es sei „ihr persönliches Ziel“ gewesen, ins Finale zu kommen, und sie sei überglücklich, dies erreicht zu haben. Die Erwartungen an Laura waren hoch – Jean Halsdorf, Lauras Chef und Direktor des Escher Konservatoriums, habe extra fürs Finale Tickets geholt und die Familie ihres Freundes habe ein großes Public Viewing organisiert. Aber erst zum Finale. Da musste Laura also abliefern. „Man will natürlich keinen enttäuschen, die Fans nicht, das Team nicht – und es mindestens genauso weit schaffen wie im vergangenen Jahr. Das ist gelungen.“ Für das Finale am Samstagabend hat Laura nun keine Zielsetzung: „Egal ob Platz 2 oder Platz 26 – Hauptsache, ich bin mit dabei!“
Von zu Hause haben sie etliche Glückwünsche erreicht. „Das sind so viele, dass ich derzeit nicht alle lesen kann!“ Mit ihren erwachsenen Schülern habe sie Whatsapp-Gruppen zur Kommunikation: „Die haben sie gestern vollgespammt mit ganz lieben Botschaften“, erzählt Laura.
Ob sie nach dem ESC wieder so einfach den Weg in den Alltag findet? Laura weiß es nicht. „Aber viel anderes bleibt mir nicht übrig: Immerhin stehen bereits am Dienstag die ersten Examen an.“ Das werde zwar stressig – aber so bliebe auch nicht viel Zeit für den Post-ESC-Blues. Genauso, wie jetzt nicht viel Zeit fürs Interview bleibt. Denn Laura muss schon wieder weiter – zum Make-up für die zweite Generalprobe.
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