Dienstag11. November 2025

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Situation von LGBTIQ+-PersonenLuxemburg rutscht im europäischen Vergleich ab

Situation von LGBTIQ+-Personen / Luxemburg rutscht im europäischen Vergleich ab
Luxemburg rutscht im internationalen Ranking drei Plätze ab Foto: AFP/Kemal Aslan

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Luxemburg rutscht in der Rainbow Map von ILGA-Europe um drei Plätze ab. Die NGO empfiehlt die automatische Elternanerkennung und den Schutz intergeschlechtlicher Minderjähriger. Die Reaktionen aus Luxemburg folgen prompt.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai hat die Nichtregierungsorganisation ILGA-Europe ihre Rangliste zur Situation von LGBTIQ+-Personen („Rainbow Map“) in Europa veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist Luxemburg im Jahr 2025 auf der Rainbow Map um drei Plätze gefallen; Malta führt das Ranking seit 2016 an. Das Großherzogtum belegt nur noch den zehnten Platz unter 49 europäischen Staaten: Der Score ist von 70 Prozent auf rund 68 Prozent gesunken, wie das Ministerium für Gleichstellung und Diversität (MEGA) am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt gab. Der europäische Durchschnitt liegt bei 41,85 Prozent, während der Wert innerhalb der Europäischen Union 51,13 Prozent beträgt. 

ILGA-Europe spricht Empfehlungen aus

„Obwohl wir im Vergleich zum Vorjahr drei Plätze verloren haben, sind mein Ministerium und ich weiterhin entschlossen, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, die Achtung und Verteidigung der Freiheiten und Rechte aller Menschen in ihrer ganzen Vielfalt zu gewährleisten“, meint Gleichstellungsministerin Yuriko Backes (DP) in dem Presseschreiben. „Rosa Lëtzebuerg“ reagiert in einem Facebook-Beitrag ebenfalls auf die Ergebnisse und übt Kritik an der Politik: „Die Situation in Luxemburg hat sich nicht verschlechtert, sondern andere Länder holen auf: Sie setzen viele der Forderungen der LGBTIQA+-Gemeinschaft um – in Luxemburg blieben signifikante Änderungen der Gesetzgebung in den vergangenen sieben Jahren hingegen aus.“ Eine Ausnahme stelle die Reform des Adoptionsrechts zum Jahresbeginn dar: Anders als zuvor, können jetzt auch unverheiratete Paare und Alleinstehende Kinder adoptieren. „Die Unterstützung durch das MEGA ist groß“, so „Rosa Lëtzebuerg“ weiter, „doch vor der Regierung liegt noch viel Arbeit.“

ILGA-Europe

ILGA-Europe vereint über 750 LGBTIQ+-Organisationen aus 54 Ländern in Europa und Zentralasien. Die Rainbow Map der Organisation bewertet jährlich 49 europäische Länder auf Grundlage von Gesetzen und politischen Maßnahmen, die direkte Auswirkungen auf die Menschenrechte von LGBTIQ+-Personen haben. 

ILGA-Europe sieht vor allem in zwei Kategorien Verbesserungspotenzial: bei der körperlichen Integrität von intergeschlechtlichen Personen sowie bei der Gesetzgebung zu Gleichstellung und Nichtdiskriminierung. Um die rechtliche und politische Situation von LGBTIQ+-Personen in Luxemburg zu verbessern, spricht die Organisation zwei konkrete Empfehlungen aus: die automatische Anerkennung beider Elternteile bei allen Paaren sowie ein Verbot medizinischer Eingriffe an intergeschlechtlichen Minderjährigen, bevor diese in der Lage sind, eine informierte Einwilligung zu geben.

Blick auf Europa

Der EU-Abgeordnete Marc Angel (LSAP), Co-Präsident der LGBTIQ+ Intergroup des Europäischen Parlaments, blickt derweil besorgt auf Europa. „Die Situation in Europa für die LGBTIQ+-Gemeinschaft in Europa ist nicht leicht. Eine Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte offenbart: Immer mehr Europäerinnen und Europäer unterstützen die Gemeinschaft, doch gleichzeitig ist der Anstieg der Hassverbrechen und -rede gegen sie alarmierend“, sagt er dem Tageblatt. „Das liegt daran, dass rechtsextreme Politikerinnen und Politiker das befeuern: Die Anti-Gender-Bewegung versucht, die Gesellschaft zu spalten.“ Es sei die Rede von einer Gender-Ideologie – ein Narrativ, das Angel bekämpfen will.

Es sei bedauerlich, dass die ADR in Luxemburg auf den Zug der Anti-Gender-Bewegung aufspringe, genauso wie andere rechte und rechtsextreme Parteien in Europa. „Die Beispiele zähle ich nicht auf, sonst wird mir schlecht“, so Angel. „Umso wichtiger ist es, dass prodemokratische und proeuropäische Parteien in Luxemburg sowie in Europa die LGBTIQ+-Gemeinschaft unterstützen und sich für ihre Rechte einsetzen.“

E Letzeboier
18. Mai 2025 - 9.06

@Dunord Hagar: braucht Dir jo och net, Haaptsaach ass, dass een et respektéiert an net verurteelt.

@Pin Mac: ganz clever äre Kommentar, dir sidd e perfekt Beispill wéi et net sollt sin, Gratulatioun.

Dunord Hagar
17. Mai 2025 - 16.46

Sorry, aber ich kann mit dem kunterbunten Treiben, bei welchem sich alles um die eigene Person dreht, nichts anfangen.

Pin Mac
17. Mai 2025 - 7.27

Wonnerbar Top 😘😘😘