Donnerstag23. Oktober 2025

Demaart De Maart

Liberty SteelDer Favorit für die Übernahme springt ab: Die schreckliche Ungewissheit geht weiter

Liberty Steel / Der Favorit für die Übernahme springt ab: Die schreckliche Ungewissheit geht weiter
Die Leidensgeschichte der Mitarbeiter ist noch nicht vorbei Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Mitarbeiter von Liberty Steel in Düdelingen erleben einen neuen schweren Rückschlag in ihrer jahrelangen Leidensgeschichte. Laut Medienberichten hat der türkische Konzern Tosyalı Holding seinen Rückzug aus dem Übernahmeprozess erklärt.

Nach Jahren voller Ungewissheit erleben die Mitarbeiter von Liberty Steel in Düdelingen einen weiteren harten Schlag: Der türkische Stahlhersteller Tosyali, der als Favorit für die Übernahme und damit für die Rettung des seit November 2024 insolventen Werks galt und ein Angebot zum Kauf des Standortes abgegeben hat, ist abgesprungen. Er hat seinen Rückzug angekündigt, so Paperjam und l’Essentiel am Mittwochnachmittag.

Mehrere Interessenten sollen sich zwischen November und Februar beim zuständigen Insolvenzverwalter gemeldet und das Werk seitdem besichtigt haben. Trotzdem war es schwierig: Die Frist zum Einreichen von Angeboten war verlängert worden. Tosyali war schlussendlich als aussichtsreichster Kandidat zurückbehalten worden. Seitdem wurde mit Vertretern der Regierung verhandelt. Doch scheinbar ohne Erfolg.

Der Rückzug wurde den beiden Medien vom Wirtschafts- und Arbeitsministerium bestätigt. Als Grund für den Rückzug nennen die Berichte die jüngsten Anpassungen der EU bei Schutzmaßnahmen für Stahlimporte aus Drittländern.

Angefangen hat es in 2017

Dies erinnert an den Anfang der langen Leidensgeschichte des Werks: Im Jahr 2017 hatte ArcelorMittal angekündigt, ein riesiges Stahlwerk in Italien zu kaufen. Um die Zustimmung von Europas Wettbewerbsbehörden für den Kauf zu erhalten, hatte der Stahlhersteller damals zugestimmt, einige andere europäische Werke, darunter das in Düdelingen, an einen Wettbewerber zu verkaufen.

Gekauft wurde das Werk, in dem Stahl, etwa für die Automobilindustrie, weiterverarbeitet wurde, in dem gleichen Jahr dann vom aufstrebende Familienunternehmen Liberty Steel. Die Gruppe rutschte allerdings zunehmend in Schwierigkeiten. Die Regierung, die nicht eingreifen konnte, da die Gehälter weiter bezahlt wurden, wurde von Liberty immer wieder mit leeren Versprechen abgespeist. Eingreifen konnte der Staat nun erst, seit das Unternehmen im November 2024 Insolvenz angemeldet hat.

Mit den Verhandlungen mit Tosyali hatten die verbliebenen 130 Mitarbeiter gehofft, endlich am Ende der jahrelangen Odyssee angekommen zu sein. Doch dem ist nun nicht so. Wie es weitergeht, ist offen. Das Dossier liegt nun vorerst wieder in den Händen des Insolvenzverwalters.

Nomi
19. Mai 2025 - 17.31

@Grober J-P :

D'Fiirmaterial wir aus der Turkei oder Algerien ungeliwert ginn. An daat sin fir d'EU "Drettlaenner" an dorobber wir Zoll ungefall.

Ohni Zoll ass et schons net rentabel weinst den laangen Transportweeher. An schons guer net mat nach zo'usaetzlechem Zoll !!

CG
8. Mai 2025 - 10.44

Die EU-Kommission täte vielleicht besser daran Importe aus den USA zu limitieren, statt unserer Industrie immer mehr Auflagen aufzuerlegen.

Reinertz Barriera Manfred
8. Mai 2025 - 9.30

Die EU Kommission hatte Mittal ja gezwungen das Werk in Düdelange ab zu treten.....!

Grober J-P.
7. Mai 2025 - 21.00

"Als Grund für den Rückzug nennen die Berichte die jüngsten Anpassungen der EU bei Schutzmaßnahmen für Stahlimporte aus Drittländern."
Diesen Grund muss man mir aber jetzt erklären, Drittländer?