Donnerstag6. November 2025

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JemenTrump: Huthi kapitulieren – USA stellen Angriffe ein

Jemen / Trump: Huthi kapitulieren – USA stellen Angriffe ein
Nach Angaben von Donald Trump streckt die Miliz in Jemen die Waffen Alex Brandon/AP/dpa

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Beim Besuch von Kanadas Premierministers Carney sorgt US-Präsident Trump plötzlich mit einer Ankündigung für Aufsehen: Die USA wollen ihre Angriffe auf die Huthi stoppen, die Miliz hätte kapituliert.

Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump gegenüber den USA kapituliert und will demnach keine Schiffe mehr angreifen. Trump sagte im Weißen Haus, er nehme die Zusicherung ernst und werde im Gegenzug die US-Angriffe auf die Huthi mit sofortiger Wirkung einstellen lassen. „Sie haben kapituliert. (…) Wir werden sie beim Wort nehmen“, erklärte Trump beim Besuch des neuen kanadischen Premierministers Mark Carney. „Sie haben gesagt, bitte bombardiert uns nicht mehr und wir werden eure Schiffe nicht angreifen.“

Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs haben Konflikte in der Region auch auf den Seerouten deutlich zugenommen. Die mit dem Iran verbündeten Huthi haben vermehrt Tanker auf Routen im Roten Meer angegriffen. 

Details nach Aussagen unklar

Weitere Details waren nach Trumps Aussagen vollkommen unklar. Von den Huthi gab es dazu zunächst keine Angaben. Die Miliz hatte erst kurz zuvor nach den israelischen Angriffen auf den Flughafen in der Hauptstadt Sanaa mit Vergeltung gedroht. Die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben, hieß es in einer Erklärung des politischen Büros der proiranischen Miliz. Sie sprachen von israelisch-amerikanischen Angriffen, wie es in der von dem Huthi-nahen TV-Sender veröffentlichen Erklärung hieß. 

Zuvor war am Sonntag eine Rakete der Huthi-Miliz in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israel hatte daraufhin mit Vergeltung gedroht. Am Montag hatte das israelische Militär unter anderem den Hafen in Hudaida attackiert. Die heutigen Angriffe auf den Flughafen in Sanaa, Häfen, Zementfabriken und Kraftwerke zielten nach Ansicht der Huthi darauf ab, eine Belagerung des jemenitischen Volkes durchzusetzen.

Im Jemen läuft seit zehn Jahren ein Bürgerkrieg, das Land ist faktisch gespalten. Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz kontrolliert große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hudaida, die international anerkannte Regierung den Süden.

Kantt Luss
6. Mai 2025 - 19.52

Nein, die Huthis haben nicht kapituliert, und Trumps Behauptung, sie würden keine Schiffe mehr angreifen, ist aktuell unbelegt. Es gibt keine offizielle oder unabhängige Bestätigung dieser Aussage.

Im Gegenteil: Der Huthi-Führer Mohammed al-Bukhaiti hat Trumps Behauptung zurückgewiesen und klargestellt, dass die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer fortgesetzt werden, solange Israels Krieg in Gaza andauert. Erst kürzlich bekannten sich die Huthis zu einem Raketenangriff auf den Flughafen Ben Gurion, woraufhin Israel Ziele im Jemen bombardierte.

Trumps Darstellung scheint also eher Wunschdenken oder politisches Eigenmarketing zu sein als eine realistische Einschätzung der Lage.