Am vergangenen Mittwoch wurde eine Jugendliche auf dem Schulweg an der Kreuzung beim „Parc Lodève“ verletzt, als sie mit ihrem Roller auf dem Zebrastreifen die Jean-Pierre-Michels-Straße überqueren wollte und von einem Bus erfasst wurde (das Tageblatt berichtete). Sie erlitt Schnittwunden an einer Hand. Ihr geht es inzwischen wieder gut, das Problem an der gefährlichen Kreuzung aber bleibt und harrt einer Lösung.
Immer wieder kommt es hier zu Unfällen. Zum Teil auch zu schweren, wie Aldina Fernandes von der Bäckerei Jos&Jean-Marie berichtet: „Vor rund einem Jahr landete ein Auto auf dem Hydranten an der gegenüberliegenden Straßenseite, ein anderer im Baum. Wahrscheinlich muss erst etwas wirklich Schlimmes passieren, bis man reagiert.“ Mindestens jeden zweiten Monat krache es an der Kreuzung Spital-/Jean-Pierre-Michels-Straße, sagt sie.
Dass es ein Problem an dieser Stelle gibt, scheint man auch bei der Gemeinde so langsam einzusehen. „Jeder Unfall ist einer zu viel. Deshalb haben wir die Situation in der Jean-Pierre-Michels-Straße im Blick und analysieren aktuell weitere Maßnahmen“, heißt es vom Pressedienst auf eine dementsprechende schriftliche Anfrage. Die war nötig geworden, da der zuständige Schöffe Meris Sehovic („déi gréng“) am Montag keine Zeit für ein Gespräch mit dem Tageblatt hatte. Weiter schreibt die Gemeinde auf die Frage, warum hier in den letzten Monaten und Jahren nichts oder wenig geschehen sei, obwohl sich vier Schulen im direkten Umkreis befinden und immer wieder Berichte über Unfälle veröffentlicht wurden: „In der Straße haben wir schon seit längerer Zeit Tempo 30 und Rechtsvorfahrten eingeführt, um den Verkehr zu beruhigen. Weil die Straße aber eine wichtige Achse für Krankenwagen, den Zugang zum Spital und den innerstädtischen Busverkehr ist, sind klassische Elemente wie Schwellen oder Verkehrsinseln nicht einfach umzusetzen.“
Weil die Straße eine wichtige Achse für Krankenwagen, den Zugang zum Spital und den innerstädtischen Busverkehr ist, sind klassische Elemente wie Schwellen oder Verkehrsinseln nicht einfach umzusetzen
Also mutieren Jean-Pierre-Michels- und Spital-Straße regelmäßig zur Rennstrecke, obwohl Tempo 30 gilt. Im Handbuch „Verkehrsberuhigung“ (2023) des Mobilitäts- und Innenministeriums heißt es hierzu: „Das bloße Aufstellen von Verkehrsschildern zur Geschwindigkeitsbegrenzung kann nicht als wirksame Verkehrsberuhigungsmaßnahme angesehen werden“. Die Stadt Esch aber betont: „Die Sicherheit aller Verkehrsbenutzer, besonders von Fußgängern und Fahrradfahrern, ist für uns eine Priorität. Wir analysieren die Situation in der Jean-Pierre-Michels-Straße aktuell im Rahmen einer großen Studie über das gesamte Escher Verkehrsnetz. In diesem Rahmen will der Schöffenrat weitere Maßnahmen vorschlagen. Die Studie wird zeitnah ein erstes Mal in der konsultativen Kommission für urbane Mobilität diskutiert werden.“
Mehr Kontrollen
Parallel dazu wolle man die Zusammenarbeit mit der Polizei intensivieren, um das Einhalten von Geschwindigkeitsbegrenzungen gezielter zu kontrollieren, zum Beispiel mit mobilen Radargeräten und anderen Kontrollmaßnahmen. Allgemein stelle man fest, „dass der Nicht-Respekt der reglementierten Geschwindigkeit und die Kohabitation von motorisierter und sanfter Mobilität insgesamt und überall im Land immer wieder Probleme mit sich bringt. Deswegen liegt es uns auch am Herz, um präventiv vor allem mit den jungen Teilnehmern am Straßenverkehr zu arbeiten und sie auf die Gefahren auf der Straße aufmerksam zu machen. Hier ist es unser Ziel, zusammen mit der Polizei in Schulen zu gehen und auch von unserem neuen Verkehrsgarten zu profitieren, der demnächst seine Türen aufmachen wird“.
Das freilich hilft der verletzten Schülerin nun auch nicht mehr. Und lernen, wie man sich im Verkehr zu verhalten hat, konnte sie in Esch ebenfalls nicht. Seit über sechs Jahren ist der frühere Verkehrsgarten unter der Ausziehbrücke gesperrt. Jetzt kommt endlich ein neuer. Das Problem des Nicht-Respektierens von Tempo-30-Zonen beschränkt sich in Esch nicht nur auf das Dellhéicht-Viertel. Als Negativbeispiel kann zum Beispiel auch die Beleser Straße herhalten.
Probleme mit dem Verkehr in Ihrem Viertel? Schreiben Sie dem Tageblatt unter [email protected].

De Maart

Genau, eine Rennstrecke, der Bus war sicherlich auch mit 90 km/h in der 30er Zone unterwegs.... Hier wird mal wieder alles vermischt.
Geschwindigkeitskontrollen sind auch am boulevard Grande-Duchesse von Nöten der immer mehr zur innerstädtischen Rennbahn mutiert, dies vor allem wenn nicht allzu viel Verkehr herrscht. Und in diesem Bereich sind auch mehrere Schulen mit Sporthallen und die städtischen Sporthallen, die vor allem abends von vielen Jugendlichen genutzt werden.