Die Escher Handballerinnen boten in den ersten 30 Minuten eine gute Gegenwehr, auch wenn einem in den Anfangsminuten angst und bange um die HBE-Truppe werden konnte. Die Torschüsse kamen ungenau, Düdelingen lief schnelle Konter unter anderem über Steffen. Nach sechs Minuten lag Esch mit 0:5 zurück. Doch dann nahm die Mauruschatt-Truppe allmählich den Kampf an. Sequeira hielt die ersten Bälle, und der Rückraum um Steichen und Hoffmann wurde richtig effektiv. Esch kam auf drei, nach einem Doppelpack von Hoffmann kurzzeitig sogar auf zwei, Tore heran. Ein besseres Resultat als der Fünf-Tore-Rückstand zur Halbzeit (14:19) lag im Bereich des Möglichen.
„Wir waren anfangs richtig gut im Spiel, gingen dann aber weniger konzentriert zu Werke. Ich habe meine Spielerinnen in der Pause darauf angesprochen. Sie haben in der zweiten Halbzeit dann einen Gang hochgeschaltet“, erklärte HBD-Trainer Mikel Molitor anschließend.
Der Gästetrainer machte in seiner Spielanalyse einen wichtigen Faktor für den (späten) Kantersieg aus. „Wir haben den Vorteil, rotieren zu können, ohne dass das Niveau fällt.“ In der Tat mussten Leistungsträger wie Steichen und Hoffmann aufseiten des HB Esch fast durchspielen, wobei Letztere mit schmerzendem Knöchel nach dem Dreh besonders auf die Zähne beißen musste.
Mauruschatt vor letztem Spiel als HBE-Trainer
„Ich konnte nicht durchwechseln, wie der HBD es tat“, stellte auch der Escher Trainer Henri Mauruschatt nach dem Spiel fest. „Wenn man schnellen Handball spielt und die Intensität hoch ist, entscheiden Kleinigkeiten. Fehler werden direkt bestraft“, sagte Mauruschatt. Eben solche Fehler unterliefen den Gastgeberinnen im zweiten Durchgang und mit zunehmender Spieldauer vermehrt. Auch Fangueiro im HBD-Kasten machte das Toreschießen nicht einfacher.
Im Rückspiel in Düdelingen wird Mauruschatt eigenen Worten zufolge ein letztes Mal auf der HBE-Bank Platz nehmen. „Nach sechs Jahren ist für mich Schluss in Esch.“ Ob und in welcher Funktion der 65-Jährige dem Luxemburger Handball erhalten bleibt, ist offen.
Statistik
Esch: Sequeira (1-53’, 13 Paraden), Schreiner (53-60’, 2 P.) – Cardoso, Loureiro 1, Weibel 1/1, Scaccia, Bartocci, Ferraro, Thiry 2, Nunes, Nickels 1, Steichen 10, Hoffmann 9
HBD: Fangueiro (16 P.) – K. Wirtz, Ciufoli 4, Mputu 2, Dickes 7/2, Jominet, Willems 4, Steffen 6, Dautaj 5, Gambini 2, Krier, Bolle 1, J.Wirtz 2, Borrelli 2, Caruso 1
Schiedsrichter: Weber/Weinquin
Zeitstrafen: Esch 2 – HBD 4
Siebenmeter: Esch 1/1 – HBD 2/2
Zwischenstände: 6’ 0:5, 9’ 3:7, 12’ 4:8, 17’ 7:12, 21’ 10:13, 26’ 12:15, 28’ 14:16, 33’ 15:21, 37’ 16:22, 40’ 17:26, 45’ 18:28, 48’ 20:30, 53’ 22:34, 57’ 22:35
Zuschauer: 151 zahlende
Vorteil Käerjeng
Nachdem die Handballerinnen des HB Käerjeng in der vorigen Meisterschaftsphase gleich zweimal gegen die Red-Boys-Damen verloren hatten, konnten sie am Samstag im Halbfinal-Hinspiel ihre steigende Formkurve fortsetzen und die Differdingerinnen bezwingen. In einer umkämpften Partie setzten sich die Käerjengerinnen zunächst bis zur 20. Minute mit fünf Toren ab (12:7), doch die Red Boys kamen mit einem 6:1-Lauf noch vor der Pause zurück. In der zweiten Halbzeit übernahm Differdingen dann die Führung und konnte diese bis zur 48. Minute verteidigen, ehe Käerjeng in der Schlussphase wieder das Heft in die Hand nahm. Nach dem knappen 29:27-Erfolg ist für das Rückspiel am Donnerstag (20.30 Uhr) aber noch alles offen. Die Red-Boys-Damen werden alles daransetzen, in ihrem ersten Spiel im renovierten Centre Sportif John Scheuren in Oberkorn den Finaleinzug noch zu schaffen. (jw)
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