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SchwedenSchusswaffenangriff mit drei Toten: Warum die Täter immer jünger werden

Schweden / Schusswaffenangriff mit drei Toten: Warum die Täter immer jünger werden
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist der festgenommene Jugendliche 16 Jahre alt, die Opfer sind drei junge Männer im Alter von 15 bis 20 Jahren. Regierungschef Ulf Kristersson sagte, die Tat erinnere an eine „Hinrichtung“. Foto: AFP/Fredrik Sandberg

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Die Schüsse, die der Täter in einem Friseursalon im Zentrum der Stadt Uppsala diese Woche abfeuerte, hallen in der schwedischen Gesellschaft nach. Drei Menschen im Alter von 15 bis 20 Jahren starben, der vermeidliche Schütze, bereits gefasst, ist gerade 16 Jahre alt.

„Eine brutale und rücksichtslose Gewalt erschüttert wieder unser Land“, so Premierminister Ulf Kristersson. Nach Quellen der bürgerlichen Zeitung Svenska Dagbladet war es eine Abrechnung im Milieu der Drogenbanden. Die zwei älteren Opfer sollen Mitglieder eines „Netzwerks“ gewesen sein, wie die Kriminellen ihre Organisation selbst nennen, der jüngste wohl nicht, wie der Vater vor den Medien beteuert: „Er sollte doch am Freitag mit seiner ersten Arbeit anfangen.“

Die Schüsse waren am frühen Dienstagabend in einem Friseursalon der rund 60 Kilometer nördlich von Stockholm gelegenen Stadt gefallen, schreibt die Nachrichtenagentur AFP. Zeugen hörten am Tatort im Stadtzentrum von Uppsala mehrere Schüsse, wie schwedische Medien berichteten. Der maskierte Täter flüchtete demnach mit einem Elektroroller.

Bereits 25 Menschen sind bei den Auseinandersetzungen um Drogenreviere ums Leben gekommen. Das Problem ist seit Jahren Thema Nummer eins in der Gesellschaft und der Politik. Dabei werden die Täter immer jünger. Dass nun ein Jugendlicher gleich drei Menschen erschießt, ist jedoch ein Novum.

Der Verdächtige war schon zuvor auffällig geworden und den Sozialbehörden seit Jahren bekannt. Um sein Verhalten zu verändern, schickten ihn Familienmitglieder in das Herkunftsland Somalia, von wo er im Februar zurückkehrte, mit noch mehr krimineller Energie. Darauf wies man ihn in ein Heim ein, aus dem er schließlich flüchtete und schoss.

Diese Heime, das gestand selbst der Justizminister Gunnar Strömmer diese Woche ein, sind oft Orte, wo die Gangs ihre Mitglieder „neu rekrutieren“, wie es im Jargon heißt.

Eine Konsequenz von mehr „Recht und Ordnung“

Dass die Täter immer jünger werden, ist eine ungewollte Konsequenz von mehr „Recht und Ordnung“, welche die Mitte-Rechts-Regierung seit Ende 2022 umsetzt: durch Aufstockungen bei der Polizei, mehr Razzien und Kameraüberwachung konnten die Gefängnisse gefüllt werden. Um nun die Personalverluste auszugleichen, werben die Gangs, welche primär aus Menschen mit Migrationshintergrund bestehen, neue Mitglieder im schulpflichtigen Alter ab.

In der vorigen Woche beschrieb eine Reportage des öffentlich-rechtlichen Fernsehens „svt“, wie massiv das Anwerben bereits an Schulen umgesetzt werde. Die Angst vor den gewaltbereiten Gangs lässt Lehrer und anderes Schulpersonal lieber wegschauen. Die Polizei moniert auch, dass das Rektorat mancher Schulen gerne auch bei Erhalt von Informationen über Bandenkriminalität im Schulbereich dies nicht an sie weiterleitet.

Das Anwerben geschieht auch durch Soziale Medien sowie indirekt durch Musik – der Gangsterrap, bei dem zumeist Männer mit teuren Uhren fiktive oder echte Gewalttaten aufsagen, hat längst die schwedischen Charts gestürmt und bildet das laute Vorbild der Kinder in den Brennpunktvierteln des Königreichs. Mats Persson, der Minister für Integration, hat darum kürzlich die Kulturbranche dazu aufgefordert, diese Art von Musik zu ächten, auch Verbotsforderungen werden immer wieder laut. Doch insgesamt wirken die schwedischen Politiker recht hilflos. Mittlerweile über 60.000 Personen sind mit den Gangs verbunden, ihr Zuhause bilden die Vorstädte und Viertel mit einem hohen Anteil an Arbeitslosigkeit, in der sich Parallelgesellschaften entwickelt haben.

fraulein smilla
2. Mai 2025 - 12.29

Die Mexikanisierung Europas ist wohl nicht mehr zu stoppen . Es war der Blick auf Schweden mit seiner Open Bar Migrationspolitik die bei den Daenen zur einer restriktiven Fluechtlingspolitik fuehrte . Strafrechtlich haben diese Teenigangster auch nicht viel zu befuerchten , was in einigen Angelsaechsischen Laendern nicht der Fall ist . Da koennen auch 16 Jaehrige Killer nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden .