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100 Tage Trump„Von Gott gerettet, um Amerika groß zu machen“ – Der Staatschef mit der Vorliebe für markige Sprüche

100 Tage Trump / „Von Gott gerettet, um Amerika groß zu machen“ – Der Staatschef mit der Vorliebe für markige Sprüche
100 „großartige“ Tage: Donald Trump bei seiner Veranstaltung in Michigan Foto: AFP

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Seit Januar fällt er eine umstrittene Entscheidung nach der anderen. Der Republikaner Donald Trump ist seit 100 Tagen US-Präsident. Er selbst findet seine Zwischenbilanz: extrem gut. An seinen Gegnern arbeitet er sich weiter ab.

Seine ersten 100 Tage im Amt hat Trump mit einer aggressiven Kundgebung zelebriert. Die Monate seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar seien die „erfolgreichsten ersten 100 Tage einer Regierung in der Geschichte unseres Landes“, behauptete der Republikaner vor Anhängern im Bundesstaat Michigan. „Wir holen uns unser Land von einer kranken politischen Klasse zurück, die dadurch reich geworden ist, Amerika zu verkaufen und ausbluten zu lassen. Wir lassen so etwas nicht mehr zu.“

In seiner Rede pries sich Trump selbst in höchsten Tönen und ging politische Gegner einmal mehr scharf an. Vor allem an seinem Amtsvorgänger, dem Demokraten Joe Biden, ließ er kein gutes Wort. Trump stellte Biden als sabbernden, senilen Mann dar und bezeichnete ihn als „verrückten Typen“. „Wie zum Teufel konnte dieser Kerl jemals Präsident werden?“, spottete Trump.

US-Präsident Donald Trump ist für ebenso markige wie provokante Sprüche bekannt. Auch in den vergangenen 100 Tagen hat er damit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Ein Überblick über bekannt gewordene Zitate, die seine Politik widerspiegeln:

„Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder großartig zu machen.“

In seiner Antrittsrede am 20. Januar nimmt Trump, der im Wahlkampf bei einem Attentat verletzt wurde, eine göttliche Vorsehung für sich in Anspruch. An seinem ersten Tag zurück im Weißen Haus unterzeichnet der Republikaner eine Rekordzahl von 26 Dekreten, beschließt dabei unter anderem den Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und begnadigt die Kapitol-Angreifer, die im Januar 2021 den Kongress gestürmt hatten.

„Ein Diktator ohne Wahlen, Selenskyj sollte sich besser beeilen, oder er wird kein Land mehr haben.“

Mit einer wüsten Attacke auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf seiner Onlineplattform Truth Social macht Trump am 19. Februar klar, dass die USA im Ukraine-Krieg eine Kehrtwende vollziehen. Er fordert Selenskyj zu Zugeständnissen auf dem Weg zu einem Ende des Ukraine-Krieges auf und nähert sich russischen Positionen an. Zu einem Eklat kommt es am 28. Februar, als Trump und sein Stellvertreter JD Vance den ukrainischen Präsidenten im Weißen Haus vor laufenden Kameras abkanzeln.

Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, mit dem Trump am 12. Februar nach jahrelanger diplomatischer Eiszeit telefoniert, findet der US-Präsident für gewöhnlich freundlichere Worte. Trumps Sonderbeauftragter Steve Witkoff sagt gar, Putin sei ein „großartiger Anführer“ und „kein schlechter Kerl“.

„Die Riviera des Nahen Ostens, es könnte so großartig werden.“

International für Fassungslosigkeit sorgt Trump mit seinem Plan, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu bringen und als eine Art riesiges Küsten-Resort neu aufzubauen. Der US-Präsident stellt das Vorhaben am 4. Februar bei einer Pressekonferenz an der Seite des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu im Weißen Haus vor. Die mehr als zwei Millionen im Gazastreifen lebenden Palästinenser sollen nach Trumps Vorstellungen von anderen Ländern wie Ägypten und Jordanien aufgenommen werden.

„Die Europäische Union wurde gegründet, um die Vereinigten Staaten abzuzocken.“

Bei seiner ersten Kabinettsitzung am 26. Februar macht Trump deutlich, dass er dem transatlantischen Bündnis wenig Bedeutung beimisst. Er sieht die Europäer weniger als Partner denn als Handelsrivalen – was sich auch in seiner Zollpolitik niederschlägt. Knappe zwei Wochen zuvor, am 14. Februar, hatte Trumps Stellvertreter JD Vance mit einer Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz für fassungslose Reaktionen gesorgt, in der er die europäischen Staaten scharf attackierte.

„Kanada sollte unser geschätzter 51. Bundesstaat werden.“

Trump spricht sich wiederholt dafür aus, den USA den nördlichen Nachbarn Kanada einzuverleiben, unter anderem im Februar in seinem Onlinedienst Truth Social. Bei den Kanadiern sorgt das für wütende Reaktionen. Ein anderes Objekt von Trumps geopolitischer Begierde ist Grönland: „Wir brauchen Grönland für die internationale Sicherheit. Wir müssen es haben“, sagt der US-Präsident im März. Aus Grönland und Dänemark kommt scharfer Widerspruch.

„Diese Länder rufen uns an und kriechen mir in den Arsch.“

Anfang April verhängt Trump massive Zölle gegen nahezu alle Handelspartner der USA und schickt damit die Börsen auf Talfahrt. Bei einem Treffen mit republikanischen Parlamentariern frohlockt der Präsident am 8. April mit einer derben Formulierung, zahlreiche Länder wollten neue Handelsbedingungen mit seiner Regierung aushandeln. Allerdings muss Trump angesichts der Panik von Anlegern mehrere Rückzieher in seiner aggressiven Zollpolitik machen.

„Dieser Richter (…) sollte seines Amtes enthoben werden.“

Im Streit um die Abschiebung von Hunderten Venezolanern nach El Salvador attackiert Trump Mitte März auf seiner Onlineplattform Truth Social den US-Bundesrichter James Boasberg. Dieser hatte die Abschiebung angeblicher Mitglieder einer venezolanischen Drogengang auf Grundlage eines Gesetzes gegen „ausländische Feinde“ aus dem Jahr 1798 untersagt. Die Abschiebung erfolgte trotzdem. Trumps radikale Abschiebepolitik wird wiederholt von Richtern als regelwidrig eingestuft, was zu einem verschärften Konflikt zwischen Regierung und Justiz führt.

HeWhoCannotBeNamed
1. Mai 2025 - 22.29

@Hagar :
interessante Interpretation, aber die Bewunderung für DT hat nut bedingt was mit Kulturdifferenzen zu tun - das würde ja bedeuten dass seine Handlungen aus IRGENDEINER Perspektive heraus berechtigt wären? Nein, er sabotiert (unbewusst) sogar die Ideale seiner eigenen Partei. Seine Umfragewerte lassen auch keine solche Interpretation zu... mittlerweile dämmert es der Mehrheit der US-Amerikaner dass sie den naivsten, inkompetentesten und unmenschlichsten Typen ins Präsidentenamt gehievt haben, den die Welt wohl je auf so einem Posten gesehen hat.

Atheist
1. Mai 2025 - 11.02

@ Luxmann / Haha, ech gleewe net dass de Gotti domm ass. En huet dach ower ëmmerhin, anscheinend all Liewen op Erden erschaaft. Wat eng kniwelech Arbecht fir Leis, Fléi, Moskitos, Seejormëssen an ânert Gedéiesch ze fabrizéieren.

Dunord Hagar
1. Mai 2025 - 8.57

Und wieder lässt sich erkennenen, dass die viele Europäer, besonders auch die Luxies, Amerika und seine Einwohner nicht kennen.
"Big is better and beautiful" erkennt man an jeder Ecke und in jedem Laden. Die Konkurrenz ist gross und man muss sich hervortun um seine Waren zu vermarkten. Nur der Grösste und der Lauteste machen den "Deal".
Es wird überall, im Privaten, im Business, in der Politik gut und gerne dick aufgetragen. Aber die Amis kennen sich und wissen, dass nicht alles für bare Münze zu nehmen ist. Okay... so what?
Dass die kleingeistigen Old-Europe "Grimmeler" und "Granzkäpp" mit der schnëssigen "Open mindness" und Schulterklopfenmanier nicht in allem klarkommen ist deren Problem... who cares?
Aber wie sagt man so schön: "Gegensätze ziehen sich an!"

Just my two Cents!

Reinertz Barriera Manfred
1. Mai 2025 - 6.26

Die markigen Sprüche des Trumpeltier eben!

Luxmann
30. April 2025 - 21.05

Die frage ist nicht wirklich ob gott dumm ist...sondern ob die menschen die ihn erfunden haben oder an ihn glauben oder beides tun seine figur sinnvoll nutzen...und in welchem sinne.

CG
30. April 2025 - 18.46

"Von Gott gerettet". Do kann ee nëmme soen dat de Gott, un deen ech souwisou nëtt gleewen, saudomm ass.

goelff jean-pierre
30. April 2025 - 14.28

Hilfe,der Bekloppte ist losgelassen!