Ein großer Polizeieinsatz hat Tawern am Montag in Atem gehalten. Der Ort gehört zur Verbandsgemeinde Konz – unweit der Luxemburger Grenze. Eine 55-Jährige wurde am Morgen in der Saarburger Straße vermutlich angeschossen und schwer verletzt, meldete die Polizei. Ihr 64-jähriger Partner stehe im Verdacht, die Frau angeschossen zu haben.
Die Polizei war um 10 Uhr am Morgen per Notruf alarmiert worden und zog eine „Vielzahl von Kräften“, wie es hieß, vor Ort zusammen. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) umstellte das Gebäude, in dem sich der Mann aufhielt, vollständig. Der Mann hatte sich in der Wohnung verbarrikadiert.
Verdächtiger tot aufgefunden
Um 13.55 Uhr stürmte das SEK das Haus, in dem sich außer dem Tatverdächtigen laut Polizei zu dem Zeitpunkt niemand mehr befand. Rettungswagen, Notarzt und Spurensicherung fuhren vor. Um 14.35 Uhr meldet die Polizei: Der Einsatz ist beendet, der Tatverdächtige tot. Die Einsatzkräfte hätten ihn tot in der Wohnung aufgefunden. Zur Todesursache sagt die Polizei vorerst nichts.
Ein Polizeisprecher teilt mit: „Bevor die Kollegen die Wohnung gestürmt haben, haben sie versucht, Kontakt mit dem Mann aufzunehmen und ihn zum Herauskommen zu bewegen. Als alle Versuche der Kontaktaufnahme gescheitert waren, hat man sich entschieden, das Gebäude zu betreten.“
Zur schwerverletzten Frau hießt es am Nachmittag, sie befinde sich weiterhin in Behandlung in einem Krankenhaus.
Nachbarn evakuiert, weiträumige Sperrungen
Der Bereich in der Saarburger Straße war bei Einsatzbeginn weiträumig abgeriegelt worden. Die umliegenden Häuser hatte die Polizei evakuiert, fünf Menschen hatten ihre Wohnung deshalb verlassen müssen. Rettungskräfte, Notärzte und die Feuerwehr waren in Bereitstellung am nahe gelegenen Sportplatz, um im Ernstfall schnell eingreifen zu können. Für betroffene Anwohner war eine Sammelstelle im Clubhaus des SV Tawern eingerichtet worden. Zudem wurde das Bürgerhaus für die Einsatzleitung bereitgestellt.
Die Zufahrt zu Tawern von Süden her über die L 136 in den Ort war nicht möglich. Die Sperrung in Tawern hatte auch Auswirkungen auf den Busverkehr. Die Linie 290 fuhr Tawern nicht mehr an. Bei der Realschule plus Saarburg wurde deshalb Eltern aus Tawern Bescheid gegeben, dass die Schüler vorzeitig abgeholt werden könnten. Das sagt der pädagogische Koordinator Wolf-Markus Dinklage unserer Redaktion. Dies habe insgesamt 30 Kinder betroffen.
De Maart
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