Bereits vor dem zweiten Spiel am Mittwoch war darüber spekuliert worden, am Sonntag war es aus Düdelinger Sicht dann endlich so weit: Profi Brandon Randolph, der sich im Viertelfinale gegen Contern schwerer am Oberschenkel verletzt hatte, feierte im „Do or die“-Spiel seines Teams sein Comeback. Beim T71 ging man somit noch einmal mit einer ganz neuen Energie in das womöglich letzte Saisonspiel, bei dem man mit dem Rücken zur Wand stand. Doch von Beginn an überzeugte das Team von Trainer Yves Defraigne mit einer aggressiven Verteidigung, übte früh Druck auf die Ettelbrücker aus, woran Rückkehrer Randolph einen großen Anteil hatte. Trafen in der Anfangsphase noch Wilson und Taylor unter den Brettern, so setzte der T71 in der Folge den Weg unter den Korb immer mehr zu. Auch von der Dreier-Linie tat sich der große Favorit in der ersten Halbzeit schwer. Philippe Gutenkauf etwa verwandelte seinen ersten Korb aus dem Feld heraus erst in der 17. Spielminute. Dass die Etzella dennoch mit einer Führung in die erste Viertelpause ging (16:15), hatten sie der schlechten Trefferquote ihres Gegners von gerade einmal 29 Prozent zu verdanken.
Im zweiten Durchgang änderte sich dies allerdings und Düdelingen zog zwischenzeitlich bis auf neun Punkte davon (25:34). Doch die Etzella schaffte in der Folge mit dem ersten Distanztreffer von Philippe Gutenkauf einen ersten, kleineren Lauf und so waren es dann trotzdem die Gastgeber, die mit einem knappen Vorsprung von einem Zähler in die Pause gingen (37:36).
Gegenwehr gebrochen

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich dann ein intensiver Schlagabtausch. Randolph und Jack brachten Düdelingen mit Dreiern in Front, während Ettelbrück in der Offensive vor allem durch Wilson lebte. Die aggressive Verteidigung des T71 brachte den Spielern aus der „Forge du Sud“ aber auch, wie bereits am Mittwoch, früh viele Fehler ein. Dieses Mal war es dann aber trotzdem Düdelingen, das mit einer knappen Führung von einem Punkt in die letzte Viertelpause ging (58:59).
In diesem war es abermals Randolph, der Ettelbrück vor große Probleme stellte und auch fast unmögliche Würfe, wie zum 64:60 aus Sicht des T71 verwandelte. Zudem brachte Nelly Stephens mit offensiven Rebounds, wie in seinen besten Düdelinger Zeiten, seine Gegner fast schon zum Verzweifeln. 8:38 vor Schluss musste mit Dino Ceman dann aber schon ein erster Düdelinger das Feld mit seinem fünften persönlichen Fehler verlassen, drei Minuten später folgte ihm dann Joé Kalmes, der nach seinem fünften Fehler auch noch ein technisches Foul kassierte. Der Schlüsselmoment dieser Partie?
Philippe Gutenkauf unterstrich jedenfalls sein sicheres Händchen von der Freiwurflinie und verwandelte hier seine Treffer Nummer sieben und acht. Als Taylor kurz darauf aus der Distanz versenkte und den Vorsprung der Ettelbrücker auf acht Zähler hochschraubte (74:66) war die Gegenwehr des T71 gebrochen und die Vorentscheidung gefallen. Vier Minuten vor dem Ende vergrößerte Philippe Gutenkauf die Führung auf elf Punkte und im Ettelbrücker Fan-Block starteten die ersten Feiergesänge. Zwar steckte man beim T71 nicht auf, kam noch einmal auf sechs Zähler heran (77:71), doch die Etzella-Routiniers ließen sich die Meisterfeier in eigener Halle nicht mehr verderben.
Nach dem verpatzten Pokalfinale, das Ettelbrück gegen Esch verlor, geht der Meistertitel somit an den Ligaprimus, der in der Meisterschaft gerade einmal zwei Partien verloren hat. Zum Topscorer dieser Partie avancierte dann auch Etzella-Profi „Q“ Wilson, der am Ende auf 31 Zähler kam.
De Maart

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