Wegen Problemen mit dem Bodenbelag in einem Sechs-Meter-Raum begann das erste Halbfinale mit rund zehn Minuten Verspätung. Während die Käerjenger mit ihrer aktuell besten Mannschaft antraten, gab es bei den Düdelingern einen signifikanten Ausfall. Nationalspieler Ojié Etute fehlte verletzungsbedingt, dafür stand der 41-jährige Linkshänder Aleksiej Szyczkow etwas überraschend im Kader des HBD.
Vor rund drei Wochen trafen beide Teams zuletzt in der Meisterschaft aufeinander und damals brachte der HBK den Titelaspiranten aus Düdelingen an den Rand einer Niederlage. Am Donnerstag mussten Mika Herrmann und seine Teamkameraden erneut lange zittern, ehe der Sieg unter Dach und Fach war. Die Anfangsphase gehörte dem eigentlichen Außenseiter. Hochmotiviert begannen die Akteure aus Bascharage, allen voran der 33-jährige Tom Meis, der bekanntlich am Saisonende seine langjährige Laufbahn beenden wird. Durch seine Treffer lagen die Grünschwarzen bis zur achten Minute vorne, doch als die HBD-Abwehr kompakter stand, schoss Ilic die Blauweißen in der zehnten Minute erstmals mit 6:5 in Führung. Es entwickelte sich in der Folgezeit ein ausgeglichenes Match. Die Düdelinger konnten sich allerdings nicht absetzen, die Käerjenger bewiesen Kampfgeist, dank der Routiniers Ilic und Aldin Zekan, die im ersten Abschnitt zusammen elf Tore erzielten, führte der Favorit zur Pause aber knapp mit 17:16.
Wie lange kann Käerjeng mithalten, das war zu Beginn der zweiten Hälfte die Frage, die sich wohl die meisten Zuschauer stellten. Am Spielgeschehen änderte sich nur wenig und es blieb spannend. Der HBD hatte zwar einige Male die Möglichkeit zum Break, doch in den wichtigen Phasen zeigten Aldin Zekan und Ilic Nerven und verwarfen jeweils einen Siebenmeter. Käerjeng seinerseits behielt trotz aller Hektik die Übersicht und blieb dank Meis, Vrgoc und Murera stets auf Tuchfühlung und in der 48. Minute konnte Huberty sogar wieder zum 27:27 ausgleichen.
In der Schlussphase ging den Spielern aus Käerjeng dann aber die Luft aus. Düdelingen setzte sich durch Treffer von Etute (2) Neuberg und Köller in der 53‘ auf 31:27 ab und damit war eine Vorentscheidung gefallen. Käerjeng mobilisierte zwar nochmal die letzten Kraftreserven, doch für eine Wende sollte es nicht mehr reichen. Im Gegenteil: Am Ende wurde es sogar noch eine deutliche 29:36-Niederlage für den HBK.
Trainer Ben Schuster bemängelte nach dem Spiel die fehlende Cleverness bei vereinzelten Aktionen, beim HBD dagegen war die Erleichterung relativ groß. Hugo Neuberg analysierte die Partie folgendermaßen: „Das war ein sehr hartes Stück Arbeit. Lange war es ein ausgeglichenes Spiel, wir blieben aber stets konzentriert und hatten zum Schluss die bessere Ausdauer. Einen Wunschgegner für Samstag habe ich nicht, Hauptsache wir stehen im Finale.“
Statistik
HBD: Herrmann (1-14’, 46-60’, 7 Paraden), Hensen (14-46’, 4 P.), Spirinelli (59-60’) – Hippert, Steichen 2, Köller 3/1, Ilic 7, Al. Zekan 9/2, Kouni 1, Schlesser, Epps, I. Etute 7, Schuster 1, Szyczkow 2, Steffen 1, Neuberg 3
Käerjeng: M. Lallemang (1-16’, 25-30’, 1 P.), Michels (16-25’, 2 P.), Felici (30-60’, 6 P., davon 2 7m) – Huberty 5, Mitev, Ahossi, Karamehmedovic 3, Ferreira, Di Nicola, Meis 8, Veidig, Radoncic, Murera 3, Darnois 2, Ar. Zekan 5/2, Vrgoc 3
Schiedsrichter: Bierchen/Lentz
Zeitstrafen: HBD 4 – Käerjeng 7
Rote Karte: Ar. Zekan (60’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: HBD 3/6 – Käerjeng 2/2
Zwischenstände: 5’ 2:3, 10’ 6:5, 15’ 10:8, 20’ 12:11, 25’ 15:14, 30’ 17:16, 35’ 19:18, 40’ 23:21, 45’ 26:25, 50’ 28:27, 55’ 31:27
Zuschauer: 1.000 (offizielle Angaben)
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