Donnerstag13. November 2025

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HandballVier Schlüsselspieler und ihre Meinung vor dem Final Four

Handball / Vier Schlüsselspieler und ihre Meinung vor dem Final Four
Dragan Vrgoc (Käerjeng), Elledy Semedo (Red Boys), Raphael Guden (Berchem) und Thierry Hensen (HBD) (v.l.n.r.) Collage: Tageblatt/Jenny Füldner

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Im Handball steht der Höhepunkt der Saison 2024/25 an. Düdelingen, Käerjeng, Berchem und die Red Boys kämpfen ab heute im Final Four der Loterie Nationale Coupe de Luxembourg um die Nachfolge des HB Esch und sind bereit, sich einen packenden Pokalfight zu liefern. Das Tageblatt hat sich vorab mit einem Schlüsselspieler jeder Mannschaft unterhalten.

Thierry Hensen (HB Düdelingen)

Thierry Hensen
Thierry Hensen Foto: Editpress/Fernand Konnen

Der letzte Pokalsieg des HBD liegt zwölf Jahre zurück. Auch der letzte Finaleinzug ist mittlerweile schon sechs Jahre her – eine Durststrecke, die in diesem Jahr enden soll. „Das ist ein großes Ziel von uns“, sagt Kapitän Thierry Hensen vor dem Halbfinale gegen Käerjeng. Letztes Jahr war die Mannschaft noch im Halbfinale gegen Esch gescheitert, diesmal will man sich verbessern. Und die Chancen auf den Finaleinzug stehen gut, denn mit Käerjeng wartet der auf dem Papier schwächste Gegner. Doch Hensen warnt: „Die letzten Spiele gegen sie waren immer sehr eng und ich sehe uns nicht als Favoriten. Ich denke, es wird ein 50:50-Spiel. Wir müssen 100 Prozent geben, wenn wir ins Finale wollen.“

In der Tat waren die letzten Spiele des HBD gegen Käerjeng überraschend eng. Ein 36:36-Unentschieden und ein knapper 29:28-Sieg stehen in der Titelgruppe zu Buche. „Es fällt schon auf, dass sie gegen andere Mannschaften höher verloren haben und es gegen uns knapper war. Wir haben in den letzten Spielen gegen sie nicht immer unser Leistungsvermögen abgerufen. Wir haben daher ganz viele Sachen, wo wir uns steigern können.“ Das letzte Duell gegen Käerjeng liegt zweieinhalb Wochen zurück, es war auch das letzte Ligaspiel vor der Osterpause und dem erneuten Aufeinandertreffen im Pokal. „Ojié (Etute) ist in dem Spiel ausgefallen, das war ein kleiner Schock für uns. Wir haben Zeit gebraucht, um uns darauf einzustellen. Zudem haben wir in der Abwehr nicht die gewohnte Geschlossenheit gezeigt und viele Bälle verworfen“, blickt Hensen auf das 29:28 zurück. „Im Nachhinein war es aber einfacher, dieses Spiel zu analysieren, als wenn wir hoch gewonnen hätten. Wir haben jetzt einen klaren Plan, den wir umsetzen wollen, um ins Finale einzuziehen.“

Dragan Vrgoc (HB Käerjeng)

Dragan Vrgoc
Dragan Vrgoc Foto: Editpress/Fernand Konnen

Dragan Vrgoc spielt seit drei Jahren in Luxemburg, hat aber das Final Four in der Coque noch nie selbst miterlebt. Käerjeng hatte zuletzt 2021 das Pokal-Halbfinale erreicht. „Ich freue mich jetzt darauf“, sagt er. „Ich denke, das ist ein gutes Ergebnis für uns in einer Saison, die insgesamt nicht so gut läuft. Jetzt haben wir die Chance, doch noch etwas zu erreichen.“

Auf dem Weg in die Coque hatte der HBK Losglück. Im Achtelfinale besiegte das Team Leudelingen, im Viertelfinale Rümelingen. Im Halbfinale wartet nun aber ein weitaus schwierigerer Gegner. Der HBD ist allerdings auch eine Mannschaft, die Käerjeng zu liegen scheint. Die bisherigen Begegnungen in der Titelgruppe verliefen auf Augenhöhe (36:36-Unentschieden und 28:29-Niederlage). „Ich kann es nicht genau erklären, aber gegen Düdelingen haben wir oft gut gespielt“, so Vrgoc. „Es ist sicher ein Vorteil, dass unser Trainer (Ben Schuster) zuvor viele Jahre in Düdelingen verbracht hat und sie sehr gut kennt.“ Die Favoritenrolle sieht der Kreisläufer allerdings weiterhin beim Gegner. „Wir werden aber mit der Einstellung antreten, dass wir gewinnen können und werden auf dem Spielfeld kämpfen und unser Bestes geben, um das Finale zu erreichen. Wir wollen gewinnen.“ Bei der 28:29-Niederlage gegen den HBD vor zweieinhalb Wochen waren es Kleinigkeiten, die den Unterschied machten. „Wir haben einfache Chancen ausgelassen. Das müssen wir besser machen. Außerdem müssen wir ruhiger werden. Wir waren zu aufgeregt und haben zu viele unnötige Zeitstrafen kassiert. Wenn uns das gelingt, denke ich, werden wir ein gutes Spiel haben.“


Elledy Semedo (Red Boys)

Elledy Semedo
Elledy Semedo Foto: Editpress/Fernand Konnen

Vor zweieinhalb Wochen haben die Red Boys in der AXA League die alleinige Tabellenführung übernommen und befinden sich in einer guten Ausgangslage, um Meister zu werden. „Wir gehen deswegen auch mit einem guten Gefühl in die Coque“, sagt Elledy Semedo. „Die Führung bedeutet im Final Four aber nichts. Es wird ein anderer Kampf. Aber wir haben Lust, zu gewinnen.“

Die Differdinger hatten im vergangenen Jahr das Finale erreicht, verpassten damals gegen Esch aber etwas überraschend den dritten Pokalsieg in Folge. „Wir haben jetzt nicht mehr die gleiche Mannschaft, eine andere Mentalität und einen anderen Gegner. Was letztes Jahr gegen Esch passiert ist, liegt hinter uns. Das diesjährige Final Four ist ein neues Kapitel“, sagt Semedo. Die Mannschaft der Red Boys sei gefestigter als vor einem Jahr. „Im Vergleich spielen wir jetzt eine bessere Saison. Das ist nicht nur eine physische Frage. Wir sind engagierter, haben mehr Willen und Kampfgeist. Man sieht, dass sich die Spieler für den Verein einsetzen.“ Das soll auch im Halbfinale zum Erfolg beitragen. Mit Berchem wartet ein schwerer Gegner auf die Red Boys. „Berchem hat eine starke Abwehr und einen sehr guten Angriff. Aber einen leichten Gegner gibt es in diesem Final Four sowieso nicht. Jede Mannschaft kann gewinnen, ich hoffe, dass unsere das tut.“ Die bisherigen Aufeinandertreffen in dieser Saison sprechen für die Red Boys. Zwei der drei Spiele gegen die Roeserbanner konnten sie für sich entscheiden. Semedo weiß, worauf es ankommt: „Wir müssen engagiert verteidigen und jede Torchance nutzen.“

Raphael Guden (HC Berchem)

Raphael Guden
Raphael Guden Foto: Editpress/Fernand Konnen

Der HC Berchem hat die Pause vor dem Final Four genutzt, um die Köpfe freizubekommen und die etwas überraschende 31:32-Niederlage gegen Esch vor zweieinhalb Wochen und den Verlust der Tabellenführung abzuschütteln. „Ein Sieg in dem letzten Spiel vor dem Halbfinale wäre sicherlich ein Plus für die Moral gewesen“, sagt Raphael Guden. „Wir hatten danach eine Woche Pause und haben dann aber unseren vollen Fokus auf die Coque gerichtet. Wir sind jetzt voller Motivation für das Final Four.“ Die Niederlage gegen Esch habe das Team „wachgerüttelt“. „Seit dem Play-off-Spiel gegen Düdelingen hatten wir nicht mehr die gleichen Emotionen und das gleiche Selbstvertrauen auf dem Platz. Die Coque ist der perfekte Ort, um das wiederzufinden. Wir brennen darauf, vor unserer grünen Wand zu spielen“, so Guden.

Nachdem die Berchemer in der vergangenen Saison den Einzug ins Final Four verpasst hatten, war es ein großes Ziel der Roeserbanner, wieder beim Saisonhighlight dabei zu sein. „Es tut immer weh, da nur Zuschauer zu sein, wir sind sehr froh, wieder dabei zu sein. Die Coque und ihre Atmosphäre, das ist immer etwas ganz Besonderes.“ Und fest steht: Im Halbfinale gegen die Red Boys ist ein spannendes Spiel zu erwarten und das Gymnase wird kochen. „Die Red Boys haben eine starke Mannschaft, mit der wir schon die ganze Saison unsere Schwierigkeiten hatten. Der Pokal schreibt aber bekanntlich seine eigenen Gesetze. Daran halten wir fest“, so Guden. „Wir wollen gewinnen.“

Programm

Final Four der Loterie Nationale Coupe de Luxembourg, Herren:
Halbfinale am Donnerstag:

18.30: HBD – Käerjeng
20.45: Red Boys – Berchem
Am Samstag:
20.15: Finale