Freitag7. November 2025

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HessenVermisster Sechsjähriger wohl tot: Kinderleiche aus Fluss geborgen

Hessen / Vermisster Sechsjähriger wohl tot: Kinderleiche aus Fluss geborgen
Die Oberlahnbrücke im hessischen Weilburg Foto: Helmut Fricke/dpa

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Ein Kanufahrer hat beim deutschen Weilburg eine Kinderleiche im Fluss Lahn entdeckt. Die Polizei vermutet, es handelt sich um den seit März vermissten Pawlos. 

Knapp einen Monat nach dem spurlosen Verschwinden eines autistischen Sechsjährigen im deutschen Bundesland Hessen ist wahrscheinlich dessen Leiche im Fluss Lahn entdeckt worden. Wie die Polizei in Wiesbaden am späten Sonntagabend mitteilte, entdeckte ein Kanufahrer den leblosen Körper eines Kindes bei der Stadt Weilburg in dem Fluss. Es handele sich dabei „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ um den vermissten Pawlos.

Nach Angaben eines Polizeisprechers vom Montag wurden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft rechtsmedizinische Untersuchungen angeordnet, um die Identität des toten Kindes und die Todesumstände abschließend zu klären. Über Ergebnisse wollen die Beamten in den kommenden Tagen informieren. 

Der aus Weilburg stammende Pawlos wurde seit dem 25. März vermisst. Er verließ nach Polizeiangaben damals seine Schule in Weilburg und wurde noch zu Fuß im Bereich des Bahnhofs gesehen. Anschließend verlor sich seine Spur. Großangelegte Such- und Fahndungsmaßnahmen blieben erfolglos.

Aufwändige Suche

Bei der Suche nach dem Sechsjährigen wurde unter anderem die Umgebung von Weilburg großräumig durchkämmt, während Taucher und Spezialboote die Lahn absuchten. Ein Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr unterstützte aus der Luft mit hochauflösenden Bildern. Zudem bat die Polizei bundesweit über tausende digitale Anzeigetafeln etwa an Bahn- und Flughäfen um Hinweise.

Nach Angaben der Beamten entdeckte der Kanufahrer einen Kinderkörper am frühen Sonntagabend im Bereich von Weilburg und alarmierte die Polizei. Rettungskräfte bargen das Kind aus der Lahn, ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Kriminalpolizei, Spurensicherung und Gerichtsmedizin übernahmen. In den nächsten Tage würden „weitergehende Untersuchungen und Ermittlungen durchgeführt, um die Umstände des Todes zu klären“, hieß es.

Sollte sich der Tod von Pawlos abschließend bestätigen, wäre es bereits das zweite Mal innerhalb eines Jahres, dass eine wochenlange Suche nach einem vermissten autistischen Kind in Deutschland tragisch endet. Im Juni 2024 wurde der sechsjährige Arian nach etwa zweimonatiger Suche tot bei Elm in Niedersachsen gefunden. Er war im April 2024 aus seinem Elternhaus verschwunden. Auch nach ihm wurde wochenlang intensiv gesucht.