Freitag7. November 2025

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FotografiePorträt eines versehrten palästinensischen Jungen gewinnt World Press Photo Award

Fotografie / Porträt eines versehrten palästinensischen Jungen gewinnt World Press Photo Award
Samar Abu Elouf erhielt für ihr Foto eines palästinensischen Jungen, der durch einen Angriff der israelischen Armee auf Gaza City beide Arme verlor, den World Press Photo Award 2025 Foto: Robin van Lonkhuijsen/ANP/AFP

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Ein eindringliches Porträt eines palästinensischen Jungen, dessen Arme amputiert wurden, ist am Donnerstag mit dem World Press Photo Award 2025 ausgezeichnet worden. Das Bild wurde von der palästinensischen Fotografin Samar Abu Elouf für die New York Times aufgenommen und zeigt den neunjährigen Mahmud Ajjour, der bei einem israelischen Angriff nahe der Stadt Gaza schwer verletzt wurde. Seit 2024 lebt er in Katar.

Das Foto entstammt einer Serie Eloufs, die im Jahr 2023 selbst aus dem Gazastreifen evakuiert wurde und in Doha verletzte Palästinenser porträtiert. Wie Elouf berichtete, war Mahmuds erste Frage nach der Amputation besonders schmerzhaft gewesen: „Wie soll ich dich jetzt noch umarmen?“, habe er seine Mutter gefragt.

Das Siegerfoto (im Hintergrund) nahm Samar Abu Elouf für die New York Times auf
Das Siegerfoto (im Hintergrund) nahm Samar Abu Elouf für die New York Times auf Foto: Robin van Lonkhuijsen/ANP/AFP

Von einem „stillen Foto mit großer Aussagekraft“ sprach die Leiterin von World Press Photo, Joumana El Zein Khoury. „Es erzählt die Geschichte eines Jungen, aber auch die eines größeren Krieges, der Auswirkungen für Generationen haben wird.“ Der Junge lerne nun, mit den Füßen Türen zu öffnen, zu schreiben und ein Handy zu bedienen.

Der World Press Photo Award ist einer der renommiertesten Wettbewerbe für Pressefotografen. Jedes Jahr werden von der niederländischen Stiftung World Press Photo dabei die besten Pressebilder gekürt. Neben dem Pressefoto des Jahres zeichnet die Jury auch Aufnahmen im mehreren weiteren Kategorien aus.

Insgesamt 42 beste Pressefotos des Jahres 2025 wurden in verschiedenen Kategorien aus den 59.320 Einsendungen von 3.778 Fotografen ausgewählt. Vier Fotografen der Nachrichtenagentur AFP wurden für regionale Preise ausgewählt. Luis Tato in Nairobi gewann für eine Serie über Proteste von kenianischen Jugendlichen den Preis der „Stories“-Kategorie in Afrika. Jérôme Broillet wurde in der Kategorie „Singles“ in Asien-Pazifik und Ozeanien für ein ikonisches Foto des Surfers Gabriel Medina ausgezeichnet.

Clarens Siffroy erhielt in Nord- und Mittelamerika den „Stories“-Preis für seine Fotoberichterstattung über die Bandengewalt in Haiti. Anselmo Cunha wurde in der Kategorie „Singles“ in Südamerika für das Foto einer gestrandeten Boeing 727-200 in Brasilien prämiert. (ha/ju)