Ich möchte mit diesem Leserbrief gerne eine Lanze brechen für alle älteren Bürger und für alle digitalen Muffel, zu denen ich mich auch zähle!
Warum wird der „Ecce homo“ (siehe der Mensch) immer mehr in eine Digitalisierung getrieben, um seinen alltäglichen Aufgaben und Bürgerpflichten im alltäglichen Leben nachzukommen, und das ohne ihm analoge Alternativen anzubieten, oder einfach ihm die bestehenden Alternativen zu lassen? Nicht jeder ist im Besitz und will im Besitz eines „Handy“ sein, oder nennen wir es „Smartphone resp. iPhone“!
Wenn das zur Bürgerpflicht in Zukunft werden sollte, dann müsste dieses digitale Werkzeug (Spielzeug) auch gratis vom Staat zur Verfügung gestellt werden! Und dann müsste auch noch dafür gesorgt werden, dass jeder mit diesem digitalen Werkzeug klarkommt bzw. auch gratis damit vertraut gemacht respektive unterrichtet wird!
Also so einfach etwas von oben herab zu verordnen, geht schon mal gar nicht, liebe Regierung! Das ist sich die Sache etwas zu einfach gemacht! Denn die Pläne, die in verschiedenen Geistern schon spuken, lassen nichts Gutes ahnen: Personalausweis und Fahrerlaubnisausweis auf dem Smartphone? Das heißt nichts anderes als dass eine Person ohne diesen digitalen Schnickschnack in Zukunft eigentlich nicht mehr existiert respektive klarkommt!
Steuern müssen aber alle Bürger irgendwie zahlen, je nach Einkommen und Vermögen gestaffelt, das wird man dann wohl, ohne das digitale Zeug, nicht mehr müssen, oder geht das noch ohne? Da bin ich mir fast sicher, dass solche Operationen auch noch ohne Smartphone möglich sind und erlaubt werden?
Wenn der Staat seine Bürger zu so etwas zwingt, indem er ihnen die Alternativen dazu wegnimmt oder sie nicht mehr erlaubt oder sie einfach abschafft, dann müsste auch jeder Bürger dieses Werkzeug gratis zur Verfügung gestellt bekommen, ein Modell für alle, mit den dazu gehörenden Anleitungskursen, natürlich auch kostenlos! Sonst existieren die Bürger ohne dieses digitale Spielzeug in Zukunft nicht mehr!
Es ist dasselbe wie im Personentransport von A nach B: Wer keine Fahrerlaubnis hat oder sich kein Auto leisten kann oder will, kommt ja heute auch von A nach B, und das sogar ganz kostenlos! Also sollte auch kein Luxemburger Bürger mehr dazu genötigt werden, sich noch auf seine Kosten zu digitalisieren, und das nur um seinen Bürgerpflichten nachzukommen respektive seine Rechnungen zu bezahlen, indem man ihm die analogen Möglichkeiten wegnimmt!
Ich finde, das ist vergleichbar mit einer Vergewaltigung der Individualität einer Person! Niemand wird ja auch dazu gezwungen Rad oder Auto zu fahren, um seinen Bürgerpflichten nachzukommen oder um seine Steuern und Rechnungen zu bezahlen!
Ich wollte jetzt mal absichtlich dieses Problem etwas zuspitzen, um jedem mal klarzumachen, dass nicht jeder Mensch immer alles beherrschen kann oder will, aber nur jeder nach seinen Talenten, wie es schon in der Bibel steht! Dann sollte Papa Staat auch mal ein Licht in seinem digitalen Hirn einschalten und einmal darüber nachdenken, dass man jedem Bürger seine Möglichkeiten nach seinem Wissensstand und Geldbeutel lassen soll, so wie es ihm behagt, damit er sich an der Gesellschaft und an unserem Staat zu beteiligen kann! Und dazu braucht es nicht viel Aufwand und Kosten! Man braucht nur nicht alle analoge und lang bewährte Wege zu entfernen, sondern sollte sie weiterhin ermöglichen bzw. bestehen lassen! Das kostet fast nichts!
Fazit: Ob digital oder analog, weniger Zwang ist auch mehr Demokratie!
De Maart
Kannte mal einen alten Mann der Kunde bei einer der ältesten Bank Luxemburgs war. Hatte Festnetztelefon, kein Computer, kein smartes Ding. Hat immer seine Überweisungen persönlich an den Schalter gebracht, und er konnte so schön tratschen! Jetzt will er seine „Befehle“ mit der Post verschicken. Die Filiale funktioniert nur noch auf Termin und das Taxi bis dahin ist zu teuer. Mal sehen wie lange das gutgeht. „Ade schöne alte Zeit. Gott sei Dank ist es bald vorbei „sagt er.