Freitag24. Oktober 2025

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Enovos LeagueDarum haben Svenia Nürenberg und der T71 auch im entscheidenden Halbfinale nichts zu verlieren

Enovos League / Darum haben Svenia Nürenberg und der T71 auch im entscheidenden Halbfinale nichts zu verlieren
Svenia Nürenberg (r.) würde am liebsten in ihrer ersten Saison zurück in Düdelingen sofort ins Finale einziehen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Mit ihrem Sieg gegen Hostert sorgte Düdelingen am Mittwoch für die große Überraschung. Ein entscheidender Faktor im Spiel des T71 ist inzwischen wieder Svenia Nürenberg, die nach fünf Jahren in den USA in dieser Saison zu ihrem Jugendverein zurückgekehrt ist und am liebsten wieder direkt in ein Finale einziehen möchte. 

Am Mittwoch, als die zweiten Partien der „Best of three“-Halbfinalserie gespielt wurden, rieben sich auch in Contern, wo sich die Sparta frühzeitig den Finaleinzug sicherte, die Zuschauer verwundert die Augen. Nicht nur, dass der T71 im anderen Duell gegen den hochfavorisierten Gréngewald das erste Viertel mit 28:10 für sich entschieden hatte, am Ende setzte sich der Underdog auch mit 79:65 durch und zwang den bis dahin ungeschlagenen Titelverteidiger damit in das Entscheidungsspiel.

„Damit hatten wir auch nicht unbedingt gerechnet“, gibt Svenia Nürenberg, die mit ihren 17 Punkten und sechs Rebounds, aber vor allem mit ihrer starken Defensivarbeit ihren Stellenwert fürs Team einmal mehr eindrucksvoll unterstrich, lachend zu. Doch die Rolle des Underdogs, die das Team aus der „Forge du Sud“ nach dem ersten Spiel innehatte, war genau die richtige. „Wir sind mit der Einstellung reingegangen, dass wir nichts zu verlieren haben. Von Anfang an hat dann auch alles geklappt, wir haben alles getroffen.“ Ein besonderes Lob hat Nürenberg dann auch für die jungen Talente um Emma Blasen: „Sie haben gezeigt, dass sie in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht haben.“

Es ist ein Sieg, der den Düdelingerinnen einiges an Selbstvertrauen und einen neuen Energieschub verleihen kann und sie plötzlich wieder vom Finale träumen lässt. „Wir müssen versuchen, diese positive Einstellung beizubehalten. Wir haben gekämpft, Fehler durch Energie kompensiert, uns gegenseitig geholfen. In der Defensive wie auch in der Offensive zusammengespielt. Das müssen wir auch im zweiten Spiel umsetzen“, so die Nationalspielerin. 

Startschwierigkeiten

Dass die Düdelingerinnen das dominierende Team dieser Saison in ein Entscheidungsspiel zwingen würden, das war noch vor wenigen Wochen überhaupt nicht abzusehen. Denn die T71-Damen waren nach einer überraschenden Niederlage in Wiltz und einem desaströsen Pokalhalbfinale scheinbar am Tiefpunkt angekommen. „Nach diesem Pokalspiel haben wir uns alle zusammengesetzt, weil wir alle eingesehen haben, dass wir es nicht weit schaffen werden, wenn wir so weiterspielen,“ so die Erklärung der 24-Jährigen. Und tatsächlich, danach schien ein richtiger Ruck durch die Mannschaft gegangen zu sein: „Von da an lief es wirklich besser. Die Jüngeren haben viel Verantwortung übernommen und machen das jetzt sehr gut. Wir spielen anders zusammen, haben eine ‚Connection’ gefunden und uns eben auch in der Defensive gesteigert.“

Seither hat der T71 nur noch ein Spiel in der Zwischenrunde sowie das erste Halbfinale verloren, beide Male gegen den Gréngewald. Ein wichtiger Faktor im Spiel ist inzwischen ganz klar Svenia Nürenberg, die im Sommer, nach fünf Jahren an der Campbell University in den USA, zu ihrem Jugendverein zurückgekehrt ist. Dass sie am Anfang der Spielzeit doch einige Startschwierigkeiten hatte, das gibt auch die 24-Jährige zu. „Es war schon ein Unterschied, mich wieder hier einzuleben. Shay (Winton) kannte ich noch, doch mit den anderen habe ich zuvor nie wirklich zusammengespielt. Auch wieder zu Hause zu leben, war am Anfang schon eine große Umstellung.“ So meint die Nationalspielerin dann auch, dass sie sich in den ersten Wochen einfach selbst zu viel Druck gemacht hätte. „Ich wusste auch nicht wirklich, was das Team überhaupt von mir erwartet. Doch die Chemie wurde immer besser und inzwischen fühle ich mich so, als wäre ich nie weg gewesen.“

Dass sie sich in ihrer College-Zeit enorm weiterentwickelt hat, das wurde nicht zuletzt am Mittwoch deutlich. Denn dass Svenia Nürenberg eine der stärksten Verteidigerinnen der Liga ist, das dürfte spätestens hier allen klar geworden sein. Froh, zurück in Luxemburg zu sein, das ist die Nationalspielerin allemal, und so wird sie nach den Ferien ins Berufsleben einsteigen. „Ich freue mich darauf, weil einige Monate zu Hause schon guttaten, doch es einfach auch Zeit für den Schritt in die Arbeitswelt ist.“ Profibasketball steht somit zurzeit nicht mehr auf dem Plan „Weil ich noch immer Probleme mit den Knien habe, bin ich erst einmal zurück nach Luxemburg gekommen. Ich fühle mich auch inzwischen wieder richtig wohl hier, habe einen Job gefunden. Somit ist das gerade keine Option mehr.“ 

Vielleicht wird Svenia Nürenberg ja am Samstag ein weiteres Ausrufezeichen setzen und helfen, ihr Team in ihrer ersten Saison in Düdelingen direkt in ein Finale zu führen. Eine Revanche gegen Hostert hat sie jedenfalls noch offen. Denn bevor sie in die USA ging, verlor Nürenberg 2019 mit Düdelingen auf dramatische Weise die Finalserie im entscheidenden Spiel gegen den jetzigen Finalkonkurrenten.

Programm

Play-off-Halbfinale („best of three“):
1. Spiel:

Hostert – Düdelingen 81:63
Bartringen – Contern 66:60
2. Spiel:
Düdelingen – Hostert 79:65
Contern – Bartringen 59:65
3. Spiel:
Am Samstag:
18.30: Hostert – Düdelingen