„Kurzfristig geht es um hunderte Millionen Eier“, sagte Rollins weiter. Das sei genug, um die Eierpreise weiter zu senken, bis sich die Hühnerbestände in den USA erholt hätten. Damit sich das Vogelgrippe-Virus nicht weiter ausbreitet, wurden seit Beginn des Jahres mehr als 30 Millionen Legehennen getötet. Das hat das Angebot auf dem US-Markt stark eingeschränkt. Eier sind zum Symbol für einen Anstieg der Preise geworden, der den US-Bürgern keine Ruhe lässt.
Die Lebensmittelpreise waren eines der Hauptthemen im Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump im vergangenen Jahr, mit denen er versuchte, die Unzufriedenheit der Wähler mit den steigenden Preisen für sich zu nutzen. Nach seiner Rückkehr ins Amt beauftragte Trump Rollins damit, das Angebot an Eiern zu erhöhen und so die Preise herunterzubringen.
Produzenten in mehreren Ländern haben in den vergangenen Wochen Anfragen aus den USA erhalten. Die Branchenverbände in Polen und Litauen erklärten am Freitag, bereits im Februar von der jeweiligen US-Botschaft im Land deshalb kontaktiert worden zu sein. Der deutsche Bundesverband Ei bestätigte ebenfalls eine entsprechende Anfrage.
Der Export in die USA dürfte allerdings nicht so einfach sein, wie Katarzyna Gawronska, Direktorin der polnischen Nationalen Kammer der Geflügel- und Futtermittelproduzenten, ausführte. „Es ist schwierig für uns, konkrete Aussagen über die Mengen zu machen, da die Situation sowohl auf dem polnischen als auch auf dem europäischen Markt sehr angespannt ist“, sagte Gawronska. „In vielen Ländern gibt es einen Mangel an Eiern.“ Die entscheidende Frage sei am Ende, „welche finanziellen Bedingungen die Amerikaner anbieten“.
Zollzwist erschwert die Situation
Zugleich fällt Washingtons Bestreben nach erhöhten Eierlieferungen zusammen mit von Präsident Trump angezettelten Handelskonflikten. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump Zölle auf zahlreiche Produkte verhängt und viele weitere angedroht. Damit will er die inländische Produktion stärken. Kanada, China, Mexiko, die Europäische Union – etliche Staaten wurden zum Ziel von Trumps Handelspolitik. Im vergangenen Jahr war Kanada bei weitem der größte Eierlieferant für die USA, gefolgt von Großbritannien, China und der Türkei.
Das US-Landwirtschaftsministerium zeigte sich zugleich zufrieden angesichts eines Rückgangs der US-Eier-Exporte in andere Länder – das helfe, den Eierpreis zu stabilisieren, hieß es. Kürzlich erklärte das Ministerium zudem, dass die Großhandelspreise seit Ende Februar um fast 50 Prozent gefallen seien. Das hat sich jedoch bislang noch nicht in den Supermarktpreisen niedergeschlagen, auch bleibt die Situation mit der üblicherweise erhöhten Nachfrage vor Ostern angespannt.
Die Eierimporte würden stoppen, sobald die US-Landwirte wieder das Angebot ausweiten könnten, sagte Rollins: „Wenn unser Hühnerbestand wieder aufgebaut ist und wir wieder eine vollwertige Legehennenindustrie haben – hoffentlich in ein paar Monaten –, dann werden wir wieder auf unsere inländischen Legehennen umstellen und diese Eier in die Regale bringen.“
Strafzölle von 25 Prozent
US-Präsident Donald Trump will mittels drastischer Strafzölle gegen Staaten, die Öl und Gas aus Venezuela beziehen, den wirtschaftlichen Druck auf das südamerikanische Land massiv erhöhen. Trump kündigte am Montag auf seiner Onlineplattform Truth Social an, dass auf alle Importe aus Ländern, die sich von Venezuela mit Öl und Gas beliefern lassen, ab dem 2. April in den USA ein genereller Strafzoll von 25 Prozent erhoben werden soll. Der US-Präsident begründete diese Maßnahme damit, dass sich das von dem linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro regierte Venezuela „sehr feindselig gegenüber den Vereinigten Staaten und den von uns hochgehaltenen Freiheiten“ verhalten habe. Er warf Venezuela insbesondere vor, „absichtlich und hinterlistig“ zehntausende Kriminelle in die USA geschleust zu haben.
Für den 2. April plant die Trump-Regierung Zölle aber nicht nur gegen Handelspartner Venezuelas, sondern auch gegen diverse andere Staaten. Dies sollen „reziproke“ Zölle sein – das Importprodukt eines Landes soll also mit ebenso hohen Aufschlägen belastet werden, wie sie für ein gleiches US-Produkt in diesem Land gelten. Pauschale Zölle gegen ganze ausländische Wirtschaftssektoren, wie sie Trump ebenfalls für Anfang April in Aussicht gestellt hatte, werden hingegen möglicherweise doch nicht kommen. Ein US-Regierungsmitarbeiter sagte am Montag der Nachrichtenagentur AFP, ob die neuen Zölle ganze Branchen treffen, „mag passieren oder nicht passieren“. Die Lage sei derzeit „noch im Fluss“.
Awer faul Eeer hu se der genug.