Dienstag4. November 2025

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Differdingen„Plage wird immer schlimmer“: Wie man gegen den Buchsbaumzünsler vorgehen kann

Differdingen / „Plage wird immer schlimmer“: Wie man gegen den Buchsbaumzünsler vorgehen kann
Die Gemeinde Differdingen kämpft seit Jahren gegen die Raupen des Buchsbaumzünslers Foto: dpa/Bernd Weissbrod

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Die steigenden Temperaturen wecken nicht nur Frühlingsgefühle – auch der Buchsbaumzünsler ist bald wieder im Anmarsch. „Wenn man einen Befall hat, ist man geplagt“: Das Tageblatt hat beim „Service Jardinage“ in Differdingen nachgefragt, wie man die Raupen im Zaum halten kann.

Seit sechs Jahren kämpft die Stadt Differdingen gegen den Buchsbaumzünsler an – vergeblich. „In Niederkorn mussten wir die gesamte Buchsbaum-Bepflanzung des Kreisverkehrs entsorgen. Die Raupen hatten alles kahlgefressen“, erzählt Tom Penning, Zuständiger des „Service Jardinage“. Die zunehmend milden Winter in Europa begünstigen die Ausbreitung der Plage: „Die Falter legen ihre Eier unter den Blättern des Buxus ab, dort können sie in ihrem Kokon problemlos überwintern“, so Penning.

„Nach dem Frühlingsanfang sind die Temperaturen dann oft nicht niedriger als acht Grad. Die Raupen schlüpfen und fangen an zu fressen.“ Dann gehe die Plage richtig los – die grün-schwarzen Raupen fressen das Gewächs von innen nach außen. „Die jungen Äste sterben dann ab. Ein älterer Buchsbaum erholt sich zwar in der Regel, die Raupen sind jedoch sehr hartnäckig“, erklärt er. Einen kahlen Strauch im Garten zu haben, sei ziemlich unattraktiv, deswegen entscheiden sich die meisten Menschen schlussendlich für die Beseitigung des Buchsbaums. 

Die Gemeinde Differdingen setze seit Jahren keine chemischen Insektizide mehr ein – auch Privatpersonen rät Penning davon ab: „Chemische Gemische auf die Pflanzen zu sprühen, hat erhebliche Konsequenzen für die Umwelt. Nicht nur werden die Raupen getötet, sondern auch Tiere, Pflanzen und Böden vergiftet.“ Die Hoffnung sei laut dem Pflanzenexperten nicht ganz verloren: „Es gibt einige Maßnahmen, mit denen man einen Befall bekämpfen oder zumindest unter Kontrolle bringen kann.“

Schnittgrün im Hausmüll entsorgen

Pflanzenliebhaber sollen ihren Buchsbaum ab März regelmäßig kontrollieren und sicherstellen, ob sich kleine, weiße Kokons unter den Blättern verstecken. „Die Kokons haben eine spinnennetz-artige Struktur. Darin befinden sich die Eier“, erklärt Penning. Die Kokons soll man entfernen, so könne man eventuell einen Befall verhindern. Konnten die Raupen dann doch ungehindert schlüpfen, könne man ein biologisches Mittel einsetzen: „Es gibt ein Bakterium, das Bacillus thuringiensis, das beispielsweise im Internet erhältlich ist. Die Raupen nehmen das Bakterium auf und sterben.“ Der Nachteil dieser Behandlung ist, dass das Bakterium erst ab einer Außentemperatur von 18 Grad eingesetzt werden kann, „es kann dann mitunter schon zwei Monate zu spät und der Befall bereits ausgeartet sein“, so Penning. 


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Eine weitere Möglichkeit sei es, den Boden unter dem Buchsbaum mit einer Plastikplane abzudecken und das Gewächs mit einem Hochdruckreiniger zu behandeln. Man solle die Raupen anschließend auf der Plane einsammeln und sie im Hausmüll entsorgen. „Es ist wichtig, befallenes Schnittgrün entweder zu verbrennen oder in den Hausmüll zu schmeißen, um weitere Befälle zu verhindern“, betont er. Da der Buchsbaumzünsler pro Saison zwei bis drei Generationen hervorbringen kann, ist die Bekämpfung sehr mühsam.

Wer sich gar nicht erst mit dem Buchsbaumzünsler anlegen will, sollte auf eine alternative Bepflanzung zurückgreifen. „Die Japanische Stechpalme (Ilex crenata) oder die Immergrüne Heckenkirsche (Lonicera nitida) bieten fast die gleichen Voraussetzungen wie der Buchsbaum – sie lassen sich genauso gut in Form bringen“, erklärt der Experte. Ein Befall sei kaum zu verhindern. Für welche Bekämpfungsmethode man sich im Endeffekt entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen.

Stellen Sie Ihre Fragen

Für weitere Informationen kontaktieren Sie Herrn Tom Penning unter der folgenden Telefonnummer: +352 58 77 11-811

Expert
23. März 2025 - 15.14

Do stecht bestëmmt Moskau derhanert oder se kommen nach duerch de Covid. ;-)

Marc
23. März 2025 - 13.32

Mit Bacillus Thuringensis einsprühen. Erst 2x die Woche.Danach alle 14 Tage.
Gute Resultate und das in Südfrankreich wo vor 3 Jahren alles weggefressen wurde. Der Bazillus befällt den Verdauungstrakt der Made und sie verhungert.