Die bisherigen Vergleiche der Saison: Beide Mannschaften sind in der laufenden Spielzeit zweimal in der Qualifikationsrunde aufeinandergetroffen. Das erste Spiel gewannen die Red Boys mit 33:30, das zweite verloren sie mit 24:28. Bei knappem Rückstand und einem positiven Ergebnis noch in Reichweite, hatten sich die Differdinger im Rückspiel innerhalb der letzten zehn Minuten vier Zeitstrafen und eine Rote Karte eingehandelt. Die Roeserbanner nutzten die Gunst der Stunde und machten ihren Sieg perfekt. Auch deswegen sinnen die Red Boys auf Revanche.
Die Ausgangslage vor dem Duell: Beide Mannschaften trennt in der Tabelle nur ein Punkt. Die Berchemer stehen mit 30 Zählern an der Spitze, dahinter folgen Düdelingen und die Red Boys mit jeweils 29 Punkten. Gewinnt der HCB am Samstag das Topspiel, würde der Vorsprung auf die Red Boys auf drei Punkte anwachsen und die Differdinger könnten nicht mehr aus eigener Hand Meister werden. Sie wären in der Rückrunde auf einen Ausrutscher des Gegners angewiesen.
Das spricht für die Red Boys: Die körperliche Frische. Während sich die Differdinger in den vergangenen zwei Wochen in Ruhe mit ihrer ganzen Mannschaft auf das Spitzenspiel vorbereiten konnten, waren bei Berchem mit Lé Biel, Ben Weyer und Raphael Guden drei Schlüsselspieler für die EM-Qualifikation mit der Nationalmannschaft abgestellt. Sie bestritten zwei anstrengende Spiele gegen Belgien, die Differdinger dagegen haben keinen Nationalspieler im Kader und konnten sich voll auf die Liga konzentrieren. Auch die Form der Red Boys dürfte stimmen. Nach einem stockenden Start in die Titelgruppe setzten sie in ihrem letzten Spiel mit 31:19 ein Ausrufezeichen gegen Käerjeng. „Es war für uns ein wichtiger Sieg, auch im Hinblick auf die weitere Saison“, sagte danach Brice Aillaud. „Wir waren von Anfang an voll da und haben vor allem defensiv einen super Job gemacht. Das war top und ist das, was wir in allen Spielen machen müssen.“
Das spricht für Berchem: Die Roeserbanner haben nichts zu verlieren und können ohne Druck in das Spiel gehen. Im Fall einer Niederlage würden sie zwar in der Tabelle abrutschen – aber nur einen Punkt hinter den ersten Platz. Sie könnten damit in der Rückrunde weiter aus eigener Kraft Meister werden. Der Nachteil des HCB sind die bekannten verletzungsbedingten Ausfälle, doch die Mannschaft von Trainer Marko Stupar hat das in den vergangenen Wochen gut mit jungen Spielern und einer starken Kollektivleistung kompensiert. Die Berchemer haben mit 143 erzielten Toren, gemeinsam mit dem HBD, sogar die beste Offensive der Titelgruppe. Sie sind ein eingespieltes Team, haben in der Hinrunde bisher drei von vier Spielen gewonnen und wollen am Wochenende den Grundstein für ihre Titelverteidigung legen.
Auch diese Duelle stehen am Samstag an: Der HB Käerjeng peilt gegen Standard den ersten Sieg in der Titelgruppe an, während Düdelingen gegen Esch einen Pflichtsieg im Visier hat. Bei den Damen wollen die Red-Boys-Handballerinnen, drei Tage nach ihrem Sieg gegen Käerjeng, am Samstag auch versuchen, den HBD zu ärgern. Käerjeng geht derweil favorisiert ins Spiel gegen Esch.
De Maart

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