An der Grenze zwischen Luxemburg und Frankreich wird es am Freitag voraussichtlich zu gewaltigen Verkehrsbehinderungen kommen. Das meldet die Zeitung Répulicain Lorrain. Demnach habe das „Comité de défense et d’initiative des frontaliers du Luxembourg“ (CDIFL) zu einer Protestaktion aufgerufen, die von 5.30 Uhr bis 14.00 Uhr am Kreisverkehr „Giratoire du Moulin“ in Audun-le-Tiche stattfinden soll. Täglich passieren tausende Pendler diesen Verkehrsknotenpunkt auf ihrem Weg nach Luxemburg – Staus und Verzögerungen sind daher nahezu unvermeidlich.
Der Streik richtet sich gegen eine neue Steuerregelung für Grenzgänger, die in diesem Jahr in Kraft getreten ist. Die Reform könnte dazu führen, dass Haushalte mit gemischten Einkünften – also wenn ein Partner in Luxemburg und der andere in Frankreich arbeitet – erheblich höhere Steuerlasten tragen müssen. Der Vorsitzende des CDIFL, Philippe Manenti, kritisiert die Maßnahme scharf und verweist auf frühere Proteste, die bereits 2020 eine vorübergehende Rücknahme der Regelung bewirkt hatten. Betroffene müssten nun mit Steuererhöhungen von bis zu 3.000 Euro pro Jahr rechnen.
Steuerkonvention neu verhandeln
Die Organisatoren fordern die Aussetzung der Regelung und eine Neuverhandlung der Steuerkonvention zwischen Frankreich und Luxemburg. „Es fehlt an Koordination und Dialog zwischen Paris und Luxemburg. Die Leidtragenden sind die Grenzgänger“, so Manenti gegenüber dem Républicain Lorrain. Das CDIFL plädiert stattdessen für eine Rückerstattung der in Luxemburg gezahlten Steuern an Frankreich, um die Belastung der Arbeitnehmer zu mindern.
Auch wenn die Organisatoren mit verärgerten Pendlern rechnen, halten sie den Protest für notwendig. „Es gibt keinen anderen Weg, um Gehör zu finden“, betont Manenti. Die Demonstration sei frühzeitig angekündigt worden, sodass betroffene Arbeitnehmer alternative Lösungen wie Homeoffice in Betracht ziehen könnten. Dennoch werden Autofahrer in der gesamten Grenzregion auf massive Beeinträchtigungen vorbereitet sein müssen.
De Maart
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