Mittwoch12. November 2025

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Dakota-Access-PipelineGreenpeace Luxemburg „äußerst enttäuscht, aber keineswegs überrascht“ über Klage in den USA

Dakota-Access-Pipeline / Greenpeace Luxemburg „äußerst enttäuscht, aber keineswegs überrascht“ über Klage in den USA
Menschen, die gegen die Dakota Access Pipeline sind, stimmen Protestgesänge an einem Ort an, an dem eine Straße gebaut wird, um mit dem Bau der Pipeline zu beginnen Foto: Tom Stromme/AP

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Ein Gericht in North Dakota verurteilt Greenpeace USA zu mehr als 660 Millionen US-Dollar Schadensersatz. Die Luxemburger Sektion zeigt sich entsetzt und warnt vor Angriffen auf Umweltschützer weltweit.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace USA muss mehr als 660 Millionen US-Dollar (605 Millionen Euro) Schadenersatz an den Betreiber der Ölpipeline Energy Transfer zahlen. Ein Gericht in North Dakota fällte am Mittwoch das Urteil. Greenpeace kündigte Berufung an. Energy Transfer begrüßte die Entscheidung. Der Konzern bestritt, mit dem Verfahren die Meinungsfreiheit unterdrücken zu wollen.

Greenpeace Luxemburg war über diese Nachricht „äußerst enttäuscht, aber keineswegs überrascht“, sagt der Direktor Xavier Turquin am Donnerstag gegenüber dem Tageblatt. Die Organisation beobachte schon länger eine Entwicklung, die darauf abziele, Umweltbewegungen und Kritiker zu kriminalisieren.

Greenpeace stehe für Millionen von Menschen, die sich dafür engagierten, ihren Kindern und zukünftigen Generationen eine lebendige und gerechte Welt zu hinterlassen.Versucht man, uns zum Schweigen zu bringen, ermutigt uns das nur dazu, noch lauter und stärker zurückzuschlagen“, so Turquin. Zudem werden durch solche Aktionen immer mehr Menschen angezogen, sich der Bewegung anzuschließen. „Wir sind stolz darauf, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen.“

Angriffe auch in Europa und Luxemburg befürchtet

Von der Schadensersatzklage gegen Greenpeace in den USA sei die Luxemburger Sektion weder direkt noch operativ betroffen, sagt Turquin – „aber wir stehen in Solidarität mit unseren amerikanischen Kolleginnen und Kollegen“.

Man stehe insbesondere in Solidarität mit dem amerikanischen Volk, welches mitansehen muss, wie seine Demokratie, der Rechtsstaat und das Justizsystem zusammenbreche. Man sei betroffen, genauso wie der Rest der Welt, einschließlich der Medien.

Turquin warnt zudem: Wer nicht Teil des mächtigen Oligarchen-Netzwerks sei, könne ebenfalls schnell in die gleiche Lage geraten und vor Gericht landen, nur weil er unbequeme Wahrheiten ans Licht bringe. „Deshalb rufen wir alle Befürworter der Demokratie und der Gerechtigkeit dazu auf, uns zu unterstützen und wachsam zu bleiben“. Europa und Luxemburg blieben nicht verschont, auch dort sei man bereits solchen Angriffen ausgesetzt oder werde es bald sein.