Die neuesten Daten des Europäischen Zentrums für Prävention und Krankheitskontrolle (ECDC) werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Verbreitung sexuell übertragbarer Infektionen (STI) in Europa. So auch in Luxemburg: Im Großherzogtum ist die Syphilis-Rate höher als in jedem der 30 untersuchten Länder. 2022 wurden rund 25 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert – mehr als doppelt so viele wie der europäische Durchschnitt von 9,9.
Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) nennt in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Piraten-Abgeordneten Sven Clement mehrere Gründe für den starken Anstieg. Zum einen müssen seit August 2018 Infektionen in Luxemburg verpflichtend gemeldet werden, während in anderen Ländern oft nur freiwillige Meldungen erfolgen. Dadurch könnten in anderen Ländern Infektionen unbemerkt bleiben, während Luxemburg genauere Zahlen liefert.
Ein weiterer Faktor ist das geänderte Risikoverhalten: Weniger Kondome und eine höhere Anzahl an Sexualpartnern begünstigen die Verbreitung. Eine verstärkte Testung, insbesondere bei Männern, die sexuelle Beziehungen mit Männern haben, habe es auch ermöglicht, mehr Fälle zu erkennen.
Prävention und kostenlose Tests
Um der steigenden Infektionsrate entgegenzuwirken, setzt die Regierung auf verstärkte Präventions- und Testangebote. Schon jetzt sind kostenlose und anonyme Tests unter anderem im „Planning familial“, im CHL und im LNS möglich. Zusätzlich beteiligen sich private Labore an den europäischen Testwochen im Mai und November, schreibt Deprez.
Ein zentrales Element der Bekämpfungsstrategie sei eine groß angelegte Präventionskampagne im Jahr 2025. Diese richte sich gezielt an junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren und soll die Sensibilisierung für sexuell übertragbare Krankheiten sowie die Bedeutung von Schutzmaßnahmen fördern.
Resistente Bakterien unter Beobachtung
Ein weiteres Problem ist die zunehmende Resistenz von Gonorrhoe-Bakterien gegen Antibiotika. Die Luxemburger Gesundheitsbehörden überwachen das Auftreten resistenter Stämme genau. Derzeit sind die gängigen Therapien noch wirksam, betont die Ministerin.
De Maart
Schlëmm, zemols ewell ëmmer a iwerall Verhüterli'en gratis verdeelt gin. Et erënnert e bëssen u Russesch Roulette.