Donnerstag23. Oktober 2025

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Luxembourg City Film FestivalJunge Filmkritikerinnen urteilen: Die schwarze Komödie „Fabula“ ist eine wilde Reise

Luxembourg City Film Festival / Junge Filmkritikerinnen urteilen: Die schwarze Komödie „Fabula“ ist eine wilde Reise
Schülerinnen aus dem Lycée Robert Schuman kommentierten Filme aus dem Programm des „Luxembourg City Film Festival“ Quelle: Luxembourg City Film Festival

Das Tageblatt trifft auf das Luxembourg City Film Festival (LCFF): In den vergangenen Tagen präsentierten junge Filmfans aus dem Lycée Robert Schuman ausgewählte Streifen, die im Rahmen des Festivals liefen. Die Serie kommt heute zum Ende – und zwar mit einer Kritik von Luisa Feyder zu „Fabula“.

„Fabula“: Zum Verlieren geboren

Fedja van Huêt in „Fabula“
Fedja van Huêt in „Fabula“ Copyright: New Amsterdam Film Company 

Luisa Feyder

Mein Name ist Luisa Feyder, ich bin 16 Jahre alt und auf der 3e „Section ALL-CO“ am Lycée Robert Schuman. Ich interessiere mich schon länger dafür, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Journalismus, vor allem im Kulturbereich, ist eine der besten Möglichkeiten, die verschiedensten Personen kennenzulernen. Auch interessiere ich mich von Kindesbeinen an für Filme: Ich habe damals Videos auf meiner Mini-Kamera gedreht und mir regelmäßig Filme angeschaut. Am besten gefallen mir Thrillers und Horrorfilme. Einer meiner Lieblingsfilme ist „The Invisible Man“, deswegen habe ich mir für meine Filmkritik den Thriller „Fabula“ ausgesucht. 

Die schwarze Komödie „Fabula“ von dem niederländischen Regisseur Michiel ten Horn wurde dieses Jahr im Rahmen des LuxFilmFest vorgestellt. Fabula, lateinisch für Geschichte, ist mit Prolog, sechs Kapiteln und Epilog selbst wie eine Geschichte aufgebaut. Der Thriller aus dem Jahr 2025 porträtiert den Kleinkriminellen Jos, der von klein auf vom Pech verfolgt ist und eine Art Fluch auf den Schultern trägt. „Fabula“ spielt in der niederländischen Provinz Limburg und enthält mehrere historische Rückblicke. Es handelt sich um eine wilde Reise durch die Mythen und Legenden Limburgs, die eng mit dem Lebenslauf von Jos und seinen Vorfahren verbunden sind.

Nachdem der Ganove Jos, der sich selbst als „oldschool“ bezeichnet, einen Auftrag seines kriminellen Anführers gründlich vermasselt hat, muss er sich auf die Suche der verschwundenen Geldtasche begeben. An seiner Seite befinden sich sein zukünftiger, türkischer Schwiegersohn, von dem Jos nur sehr wenig überzeugt ist, und sein kranker, gebrechlicher Vater, der immer mit seiner Schaufel unterwegs ist. Als Jos erfährt, dass er Opa ist, möchte er sein Leben um 180 Grad drehen. Die Tatsache, dass sein drogensüchtiger Bruder Hendrik die Tasche entwendet hat, treibt Jos nicht nur durch matschige Sumpflandschaften, sondern ist auch eine Reise in seine eigene Vergangenheit. Der Hauptdarsteller Fedja van Huêt, der als geborener Loser gilt, kämpft gegen das Verliererimage seiner Familie und gerät dabei sowohl in angsteinflößende als auch in witzige Situationen wie das ständige Aufgehen der rechten hinteren Tür seiner alten Schrottkarre.

Im Film ist auch eine Spur von magischem Realismus vorhanden. Der Zeckenbiss gibt „Fabula“ eine Parallele zum weltbekannten Kassenschlager Spiderman. Auf der Suche nach der Tasche und seinem heroinsüchtigen Bruder begegnen ihnen eine Reihe von skurrilen Gestalten mit fantasievollen Geschichten. Als der scheinbar vom Fluch erlöste Jos endlich sein Glück gefunden hat, wendet sich das Blatt erneut …