Donnerstag30. Oktober 2025

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Basket EschThe Mighty Quinn: Der Topscorer des Pokalendspiels passt perfekt in die Escher Basketballfamilie

Basket Esch / The Mighty Quinn: Der Topscorer des Pokalendspiels passt perfekt in die Escher Basketballfamilie
Quinten Nelson überzeugt immer wieder mit seinem sicheren Händchen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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In Esch war jedem klar, dass diese Saison eine große Herausforderung sein würde. Die neue Ausländerregelung gab ihnen jedoch eine Chance und mit der Verpflichtung von Quinn Nelson landete man einen absoluten Volltreffer. Erneut zeigte der 25-jährige US-Profi beim Pokalerfolg gegen Etzella Ettelbrück seine Wichtigkeit für das Team aus der Minette-Metropole und avancierte zum Topscorer des Abends.

Quinn Nelson strahlte übers ganze Gesicht. Mit dem Pokal in der Hand ließ er sich gefühlte hunderte Male mit Fans ablichten. Dazu nahm er sich die Zeit, jeden Autogrammwunsch zu erfüllen. „Unsere Fans sind fantastisch, ein großer Teil unseres Erfolges“, bemerkte er überglücklich. Diese positiven Emotionen fehlten vor gut einem Jahr. Sein Start in das Profitum stotterte. Nach seinem Abschluss an der Southwest Baptist University (NCAA Division II) unterschrieb er bei den VfL SparkassenStars Bochum in der zweiten deutschen Liga. „Es war ein schwieriges Jahr. Persönlich habe ich eine ordentliche erste Profisaison gespielt, aber es gab mehrere Probleme innerhalb der Mannschaft und die Siege blieben aus. Meinen Vertrag wollte ich nicht verlängern.“ Der Kontakt zu Basket Esch entstand damals durch Teamkollege Thomas Grün. „Ein Mitspieler in Bochum war ein ehemaliger Teamkamerad von Thomas in Trier. Sie haben sich über mich unterhalten und mein Berater bekam Ende Juli den Anruf. Für mich war sofort klar, dass ich den Umzug nach Luxemburg wage.“

In Esch passt Nelson in das Spielsystem wie die Faust aufs Auge. Schon am ersten Spieltag schenkte er dem AB Contern 27 Punkte ein. Mit fünf Dreiern war er der „Shooter“, den Basket Esch gesucht hatte. Trotzdem hatte Nelson zunächst seine Bedenken bezüglich der Integration in das Team. „Ich bin ganz ehrlich, mir war zu Beginn ein bisschen bange. Mit Clancy (Rugg), Thomas (Grün) und Jordan (Hicks) hat Esch erfahrene, hochklassige Spieler. Ich war der Neue und wollte nichts vermasseln. Sie haben mir aber alles sehr einfach gemacht. Auch Coach Franck (Mériguet) hat mir viel Vertrauen geschenkt. Dafür bin ich allen dankbar.“

Über Grün nach Luxemburg

Am Samstagabend zahlte er dieses Vertrauen abermals zurück. Als Etzella Ettelbrück sich in die Partie zurückkämpfte und den Rückstand auf nur vier Punkte reduziert hatte, versenkte er zu einem äußerst wichtigen Zeitpunkt im Schlussviertel einen Dreier. Die Distanzwürfe sind seine Spezialität, aber sein Spiel ist nicht so eindimensional, wie man eventuell denken könnte. „Quinn ist ein unglaublich intelligenter Spieler. Er ist nicht groß (1,90 m) und kommt nicht über die Physis, aber er hat eine außergewöhnliche Spielintelligenz. Viele meinten, er sei nur ein ,Catch and Shoot‘-Typ, aber er hat in Luxemburg sein Spiel adaptiert. Er ist im Eins-gegen-Eins hervorragend und zieht nun öfters nach innen, um erfolgreich abzuschließen“, so Coach Mériguet. Auch an der Freiwurflinie ist Nelson furchtlos und zielbewusst. Statistisch ist er aus der Entfernung einer der besten der Liga, erst am 16. Spieltag verfehlte er seinen ersten Freiwurf. An einem Pokalabend, wo vielen von dort die Nerven versagten, hatte Nelson eine der besten Quoten. Für den Amerikaner ist der Pokalsieg der erste Titel seiner Profikarriere. Er hofft, dass noch viele folgen werden. 

Was aber genau die Zukunft für Quinn Nelson bereithält, wird sich zeigen. Das Finale hat offenbart, dass er nicht nur Punktegarant ist. Mit seiner authentischen und sympathischen Art ist seine Beliebtheit bei Fans und Teamkollegen ersichtlich, er passt zu hundert Prozent in die „Familie Basket Esch“. „Wir wollen ihn auf jeden Fall halten“, lautet Coach Mériguets klare Ansage. Nelson selbst hält sich noch bedeckt. „Ich kann die Zukunft nicht voraussagen. Das Einzige, was feststeht, ist, dass nächste Woche die Play-offs gegen Arantia Fels beginnen und wir alles dran setzen werden, den Meistertitel zu gewinnen.“