Dass der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze hat, diese Erfahrung musste der Gréngewald im letztjährigen Pokalfinale machen, als der damals noch ungeschlagene Leader der Meisterschaft ausgerechnet im wichtigsten Spiel der Saison seine erste Niederlage kassierte. Dies wollten Lisy Hetting und ihre Teamkolleginnen ein Jahr später unbedingt vermeiden. Dass die Sparta sich jedoch berechtigte Hoffnungen machte, zeigten allein die bisherigen Saisonspiele, denn zweimal mussten sie sich nur äußerst knapp geschlagen geben, im bisher letzten Aufeinandertreffen im Februar auf gerade einmal einen Punkt.
Und es war auch das Team von Trainer Mike Feyder, das den deutlich besseren Start in die Partie kannte und von der ersten Minute an ein sicheres Händchen zeigte. Offensiv drehte der Ball hervorragend, die Sparta zeigte sich als Kollektiv und verwandelte auch ihre Distanzwürfe. Schnell ging der „Underdog“ in Führung und hatte diese kurz vor dem Ende des ersten Durchganges bis in den zweistelligen Bereich ausgebaut. In diesem überzeugten sie durch eine bemerkenswerte Trefferquote von 57 Prozent, etwas, das man bei Endspielen in der Arena der Coque nicht so oft sieht. Dabei hatte die gesamte Starting Five ihren Anteil daran, denn die Punkte teilten sich gleichmäßig unter den fünf Spielerinnen auf. Beim Gréngewald sah es hingegen komplett anders aus, denn offensiv klappte in den ersten zehn Minuten nicht viel. Gerade einmal elf Prozent der Versuche landeten im Korb und so führte die Sparta nach dem ersten Viertel schon mit 27:11.
Hostert kommt zurück
Auch im zweiten Abschnitt war es erst einmal weiterhin die Sparta, die ihren Vorsprung sogar noch bis auf 18 Punkte (11:29) ausbauen konnte. Doch Hostert kämpfte sich allmählich in die Partie, kam zwischenzeitlich bis auf acht Zähler heran (23:31). Doch diesen ersten richtigen Run des Gegners konnte Bartringen erst einmal kontern. In dieser Phase war es die routinierte Bridget Yoerger, die in Luxemburg noch immer auf ihren ersten Titel wartet, die dafür sorgte, dass ihre Mannschaft zur Pause noch immer eine komfortable Führung von 14 Punkten (32:46) aufweisen konnte.
Eine Situation, wie es sie in den direkten Duellen in dieser Saison bereits gab. Jedes Mal konnte Hostert in der zweiten Halbzeit jedoch reagieren und doch noch als Sieger vom Feld gehen. Und auch im Endspiel in der Coque zeigte das Team von Trainer François Manti nach der Pause ein ganz anderes Gesicht. Lisy Hetting läutete direkt mit einem Dreier die Aufholjagd ein. Offensiv gelang dem Favoriten nun immer mehr, auch die Körpersprache war auf einmal eine ganz andere. Spätestens als Cahill einen weiteren Distanzwurf verwandelte, war der Gréngewald wieder im Spiel (42:48, 23’). Doch Yoerger stemmte sich dagegen, schaffte es mit einem Dreier, ihrem Team wieder etwas Luft zu verschaffen (47:55, 28’), konnte aber dennoch nicht verhindern, dass die Führung bis zur Pause auf drei Zähler geschmolzen war (52:55).
Und Hostert machte im letzten Viertel genau dort weiter, wo es aufgehört hatte. Cahill (insgesamt 24 Punkte) und Johnson (23) machten unter den Brettern nun den Unterschied. Jaksic brachte ihr Team mit einem Dreier erstmals seit dem Beginn der Partie wieder in Führung (57:55, 31’). Yoerger versuchte weiter dagegenzuhalten, war die Einzige, die zeitweise überhaupt noch den Korb traf, doch Johnson spielte nun ihre gewohnten Stärken aus. Bei der Sparta war es vor allem Williams, der in dieser Schlussphase das nötige Trefferglück unter dem Korb fehlte, so ließ die Profispielerin knapp fünf Minuten vor dem Ende der Partie auch zwei wichtige Freiwürfe liegen. Auf der anderen Seite brachte Johnson den Gréngewald-Sieg in trockene Tücher.
Damit bleibt Hostert in dieser Saison weiterhin ungeschlagen, darf nach 2023 den zweiten Pokalerfolg der Vereinsgeschichte feiern. Die Sparta ihrerseits muss weiterhin auf den ersten Titel seit 1990 warten.
De Maart





Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können