Er „hoffe“, dass der russische Präsident Wladimir Putin einer Waffenruhe zustimme, sagte Trump am Mittwoch. Das Weiße Haus erklärte, der US-Sondergesandte Steve Witkoff werde noch in dieser Woche für Gespräche über eine Waffenruhe nach Moskau reisen. Nähere Angaben zu den Unterhändlern machte Trump vor Journalisten im Weißen Haus nicht. Sollte Russland einer Waffenruhe zustimmen, „wäre das meiner Meinung nach 80 Prozent des Weges, um dieses schreckliche Blutbad zu beenden“, sagte Trump. Er wollte nicht sagen, wann er mit Putin sprechen wird. Es habe jedoch „positive Nachrichten“ aus Moskau gegeben.
Auf die Frage, was er tun könne, um Russland zur Zustimmung zu der Waffenruhe zu bewegen, sagt Trump vor Journalisten im Weißen Haus: „Es gibt Dinge, die getan werden müssen, die nicht angenehm wären. (…) In finanzieller Hinsicht kann ich Dinge tun, die sehr schlecht für Russland wären. Das möchte ich nicht tun, weil ich Frieden will.“ Es liege nun an Russland.
Aus Moskau waren zuvor verhaltene Äußerungen zu der Einigung zwischen der Ukraine und den USA gekommen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte bei einer Pressekonferenz in Kiew, sowohl die USA als auch sein Land hätten ihre Positionen dargelegt, es sein nun an Moskau, darauf zu reagieren. „Alles hängt davon ab, ob Russland einen Waffenstillstand und Ruhe will, oder ob es weiter Menschen töten will“, fügte er hinzu. Sollte Russland eine Waffenruhe weiter ablehnen, rechne er damit, dass Washington neue „Sanktionen“ gegen Moskau verhänge. Zugleich bekräftigte er sein Misstrauen gegenüber der Führung in Moskau.
US-Waffenlieferungen laufen wieder
Bei Gesprächen zwischen Delegationen der USA und der Ukraine in Saudi-Arabien hatte es am Dienstag einen unerwarteten Durchbruch gegeben. Die Ukraine erklärte, sie unterstütze den US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe. Im Gegenzug sagte Washington zu, die zwischenzeitlich gestoppten Militärhilfen fortzusetzen und Kiew wieder Geheimdienstinformationen zur Verfügung zu stellen.
Außerdem vereinbarten beide Seiten, das zwischenzeitlich auf Eis gelegte Abkommen über ukrainische Rohstoffe „so schnell wie möglich“ abzuschließen. Die Einigung gelang, obwohl sich Washington in den vergangenen Wochen von Kiew abgewendet und den Positionen des Kreml angenähert hatte.
Die Lieferungen der US-Militärhilfen an die Ukraine liefen derweil wieder an. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski bestätigte, dass die Waffenlieferungen über des Logistikzentrum Jasionka „wieder ihr vorheriges Niveau erreicht haben“. Das EU-Land ist ein wichtiger Verbündeter der Ukraine; nach Angaben aus Warschau werden dort bis zu 95 Prozent der Hilfen für die Ukraine abgewickelt. (AFP)
Region Kursk: Armeechef deutet Rückzug an
Nach den Gebietsverlusten in der russischen Grenzregion Kursk hat der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj einen Teilrückzug seiner Truppen angedeutet. „In der schwierigsten Situation war und ist es meine Priorität, das Leben der ukrainischen Soldaten zu retten“, erklärte Syrskyj gestern auf Facebook. „Zu diesem Zweck begeben sich die Einheiten der Verteidigungskräfte, wenn nötig, in günstigere Positionen“, fügte er hinzu und nutzte eine Formulierung, die typischerweise verwendet wird, um einen Rückzug zu verkünden. Die ukrainische Armee hatte im vergangenen Sommer überraschend eine Offensive in der Region Kursk begonnen und dort zunächst mehrere hundert Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Russland gelang es nach eigenen Angaben inzwischen, große Teile der anfangs von der Ukraine besetzten Gebiete zurückzuerobern. Am Mittwoch reiste Kreml-Chef Wladimir Putin erstmals seit der Überraschungsoffensive zu einem Truppenbesuch in die Region. Im russischen Fernsehen war zu sehen, wie Putin von Generalstabschef Waleri Gerassimow über die Lage in Kursk informiert wurde. Gerassimow sagte, Russland habe 430 ukrainische Soldaten in der Region Kursk gefangengenommen. (AFP)
De Maart
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