Donnerstag25. Dezember 2025

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MedienberichteHollywood-Star Gene Hackman und seine Frau tot aufgefunden

Medienberichte / Hollywood-Star Gene Hackman und seine Frau tot aufgefunden
Gene Hackman 1974 in „Der Dialog“ („The Conversation“) von Francis Ford Coppola Foto: Collection ChristopheL via AFP

Brutaler Gangster in „Bonnie and Clyde“, Drogen-Bulle in „French Connection“ oder sadistischer Sheriff in dem Western „Erbarmungslos“ – Gene Hackman war der Mann für „Harte Kerle“-Rollen. Jetzt wurde der Schauspieler gemeinsam mit seiner Frau tot aufgefunden. 

Der Hollywood-Schauspieler Gene Hackman und seine Frau sind in ihrem Haus in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexiko tot aufgefunden worden. Das berichtet Sky News unter Bezug auf das Büro des lokalen Sheriffs. Sky bezieht sich auch auf lokale Medien, die berichteten, dass auch der Hund des Paares tot sei. Hackman wurde demnach 95 Jahre alt, seine Frau Betsy Arakawa 63. Der Schauspieler gewann einen Oskar für den Drogen-Thriller „The French Connection“ von 1971. 

Sein letzter großer Auftritt auf einer Hollywood-Bühne ist lange her. Bei der 60. Golden-Globe-Verleihung im Jahr 2003 wurde Gene Hackman mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk gefeiert. „Ich wollte nie etwas anderes sein als ein Schauspieler“, sagte er sichtlich gerührt vor dem Star-Publikum. Schon als kleiner Junge habe er mit einer Tüte Popcorn im Kino gesessen und sich von Johnny Weissmuller, John Wayne, Errol Flynn und seinem Lieblingsschauspieler James Cagney in andere Welten versetzen lassen.

Rückzug aus Hollywood

Hackman, der in seiner langen Karriere über 80 Filme drehte, zwei Oscars und drei Golden Globes gewann, wurde am 30. Januar 95 Jahre alt. Der Star aus Filmen wie „The French Connection“, „Erbarmungslos“ und „Die Royal Tenenbaums“ hatte sich schon lange aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er lebte fernab von Hollywood in Santa Fe (US-Staat New Mexico), mit seiner zweiten, mehr als 30 Jahre jüngeren Frau Betsy Arakawa. Nur selten wurde das Paar von Fotografen abgelichtet.

Noch seltener ließ sich Hackman auf Interviews ein, etwa 2021, als der Thriller „The French Connection“ (dt. Titel „Brennpunkt Brooklyn“) sein 50. Jubiläum feierte. Mit diesem Film gelang dem Schauspieler 1971 sein großer Durchbruch. Als knallharter Drogenfahnder in New York – unter der Regie von William Friedkin – kam Hackman damals zu Oscar- und Golden-Globe-Ehren.

„Dieser Film hat meiner Karriere natürlich geholfen und dafür bin ich dankbar“, sagte Hackman 2021 der „New York Post“. Doch er habe keine Pläne, den Thriller anlässlich des runden Jubiläums anzuschauen. Er habe den Film nur einmal kurz nach der Fertigstellung in einem winzigen Vorführraum gesehen.

Schwierige Kindheit

Als Sohn eines Druckers und einer Kellnerin wuchs Hackman in einer Kleinstadt im US-Staat Illinois auf. Der Vater verließ die Familie, als der Junge Teenager war. Mit 16 Jahren meldete er sich zur US-Marine, wenige Jahre später folgte er seiner Filmleidenschaft und nahm am „Pasadena Playhouse“ in Kalifornien Schauspielunterricht, wo auch ein junger Dustin Hoffman studierte. Beide wurden damals in der Klasse als Schüler mit den geringsten Erfolgsaussichten eingestuft.

Zusammen zogen sie Ende der 1950er Jahre nach New York, teilten sich dort eine Wohnung mit Robert Duvall, schlugen sich mit Handlangerjobs durch und lernten ihr Schauspiel-Handwerk.

Erste Oscar-Nominierung

Seine erste größere Rolle spielte Hackman 1964 in dem Streifen „Lilith“ mit Warren Beatty, der ihn drei Jahre später für „Bonnie and Clyde“ engagierte. Als Clydes Gangster-Bruder erhielt Hackman seine erste Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.

Nach seinem Durchbruch als Oscar-prämierter Hauptdarsteller mit „French Connection“ (1971) ging es mit der Karriere rasch bergauf. In „Scarecrow“ spielt er einen Landstreicher, in „The Conversation“ („Der Dialog“) einen paranoiden Abhörspezialisten. Mit Kassenknüllern wie der John-Grisham-Verfilmung „Die Firma“ und „Crimson Tide“ schaffte er es auf Hollywoods A-Liste.

In dem Travestie-Klassiker „The Birdcage“ schlüpfte Hackman in Frauenkleider. Den Goldenen Bären bei den Berliner Filmfestspielen holte er sich 1989 als FBI-Agent in dem Rassismus-Drama „Die Wurzel des Hasses“. Mit Dustin Hoffman war er in dem Streifen „Runaway Jury“ zu sehen.

Lange Karriere

Einen weiteren Doppelerfolg bei den Globes und Oscars feierte er 1993 als bester Nebendarsteller in dem Western „Erbarmungslos“. Unter der Regie von Clint Eastwood spielte er einen sadistischen Sheriff. Seinen dritten Golden Globe holte Hackman als bester Komödiendarsteller in der Familiensatire „Die Royal Tenenbaums“ (2001).

Zuletzt glänzte er 2004 in der Polit-Satire „Willkommen in Mooseport“ als arroganter Ex-Präsident, der von Washington in die Provinz zieht. Damals vertraute er US-Talkmaster Larry King an, er wolle aus dem Filmgeschäft aussteigen. Man müsse zu viele Kompromisse machen, klagte der Star. Er hielt sein Wort und trat seither nicht mehr vor die Kamera. Allerdings machte er als Autor weiter. Er schrieb Bücher, etwa den Bürgerkriegsroman „Escape from Andersonville“ (2008) und den Polizeithriller „Pursuit“ (2013).

Früh in den Ruhestand

Ob er nicht doch noch einen Film drehen werde, wurde Hackman 2011 in einem seiner seltenen Interviews von der Zeitschrift GQ gefragt. „Ich weiß es nicht“, sagte er damals zögerlich. „Wenn ich es in meinem Haus tun könnte, vielleicht, ohne dass dabei etwas durcheinandergebracht wird, und nur mit ein oder zwei Leuten“.

Damals zog er auch Bilanz über seine Berufswahl. Er sei recht zufrieden mit seiner Entscheidung, Schauspieler zu werden, sagte er im GQ-Interview. „Ich hatte Glück ein paar Sachen zu finden, die ich als Schauspieler gut machte und die ich mir anschauen und sagen konnte: ,Ja, das ist in Ordnung‘.“