Mittwoch29. Oktober 2025

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Krise der StahlindustrieBeratungen in Paris und Brüssel geplant

Krise der Stahlindustrie / Beratungen in Paris und Brüssel geplant
Bislang ist unklar, wie die EU auf die angekündigten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte reagieren wird Foto: AFP/Clement Mahoudeau

Angesichts der Krise in der europäischen Stahlindustrie haben die französische Regierung und die EU-Kommission für die kommenden Tage Beratungen über den Erhalt der Produktion in Europa angesetzt.

Frankreichs Industrieminister Marc Ferracci lud seine Kollegen aus rund 15 stahlproduzierenden Ländern, darunter auch Luxemburg, zu Gesprächen am Donnerstag in Paris ein. In Brüssel plant EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Montag ein Treffen mit Industrievertretern.

Von der Leyen nannte die Stahlindustrie einen „Schlüsselsektor“ des europäischen Marktes. Die Unternehmen leiden allerdings seit Jahren unter der billigen Konkurrenz aus China und unter steigenden Energiepreisen. Brüssel will in den kommenden Wochen deshalb einen Aktionsplan für die Stahlindustrie vorlegen.

Unklar ist bislang, wie die EU auf zusätzliche US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte reagiert, die Präsident Donald Trump Anfang Februar verhängt hatte. Die zusätzlichen Abgaben sollen dem US-Präsidenten zufolge „25 Prozent ohne Ausnahmen oder Befreiungen“ betragen und ab dem 12. März fällig werden. Brüssel hatte die Zölle als „ungerechtfertigt“ kritisiert und „entschlossene und verhältnismäßige Gegenmaßnahmen“ angekündigt.

Bei einem Treffen mit Trump in Washington hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag für einen „fairen Wettbewerb“ und „mehr Investitionen“ auf beiden Seiten des Atlantiks geworben. „Ich hoffe, ich habe ihn überzeugt“, sagte der französische Präsident nach dem Treffen im Weißen Haus in einem Interview im US-Fernsehsender Fox News. Er habe seinem US-Kollegen gesagt, dass er es sich nicht leisten könne, „gleichzeitig einen Handelskrieg gegen China und Europa zu führen“.

Die französische Regierung plant in Zusammenarbeit mit Italien und Polen nach eigenen Angaben eine gemeinsame Erklärung mit konkreten Vorschlägen, welche die Industrieminister in Paris verabschieden sollen. Eingeladen sind am Donnerstag rund 15 stahlproduzierende Länder, darunter Polen, Italien, Spanien, Luxemburg, die Slowakei, Griechenland, Finnland, Österreich, Ungarn, Schweden, die Niederlande, Rumänien, Belgien und Slowenien. Die Teilnehmerliste sei aber noch nicht vollständig, erklärte das Ministerium. (AFP)


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