Vor der Partie am Donnerstag in Oslo stand fest, dass Luxemburg sein letztes Spiel dieser ersten Vorqualifikationsrunde für die WM 2027 in Norwegen gewinnen müsste, um eine Chance zu haben, noch in die nächste Runde einzuziehen.
Mit einem Dreier von Ben Kovac starteten die FLBB-Herren dann auch in die Partie und legten mit zwei verwandelten Freiwürfen von Clancy Rugg direkt nach. Anders als in den bisherigen Begegnungen dieser Vorqualifikation geriet Luxemburg dieses Mal nicht früh in Rückstand. Auch wenn der norwegische Star-Spieler Harald Frey danach aufwachte und seine Qualitäten aus der Distanz unter Beweis stellte, überzeugte Luxemburg seinerseits mit einer aggressiven Verteidigung, versuchte, seinen Gegner früh zu stören und erspielte sich alleine im ersten Viertel acht Steals. Auf FLBB-Seite zeigten sich dann auch gleich mehrere Spieler in der Offensive treffsicher, auch als die ersten Wechsel erfolgten. Denn nun waren es Oliver Vujakovic und Max Logelin, die dazu beitrugen, dass der Vorsprung der Gäste zwischenzeitlich auf acht Punkte anwuchs (9:17, 8’). Und auch Youngster Dorian Grosber reihte sich nahtlos hier ein. Mit einer Sechs-Punkte-Führung ging es schließlich in die erste Viertelpause (15:21). Bemerkenswert zu diesem Zeitpunkt war nicht nur die Trefferquote von 53 Prozent, sondern zudem die Tatsache, dass Luxemburg sich im Rebound mit seinem Gegner komplett auf Augenhöhe befand. Dies trotz Spielern wie Berg, der ihnen im Hinspiel gerade hier noch große Probleme bereitet hatte.
Im zweiten Durchgang machte die FLBB-Auswahl mit dieser Energie weiter. Rugg und Co. ackerten verbissen als geschlossene Einheit in der Defensive. Norwegen erspielte sich somit nur selten Chancen direkt unter den Brettern und war zu diesem Zeitpunkt vor allem auf Distanzwürfe, besonders von Frey, angewiesen. Doch auch Luxemburg verpasste es nun, unter den Korb zu ziehen, etwas, das Coach Ken Diederich bei seinem ersten Timeout auch bemängelte. Seine Spieler nahmen sich dies zu Herzen und so setzte der junge Grosber mit einem spektakulären Dunking ein erstes Ausrufezeichen. Die FLBB-Herren wirkten dynamischer, setzten nach, zwangen den Gegner zu leichten Ballverlusten und suchten ihrerseits immer wieder den richtigen Pass. Es folgte die bisher beste Phase der Luxemburger, die durch Kapitän Alex Laurent, Vujakovic und Gutenkauf nun erstmals bis in den zweistelligen Bereich davonzogen (23:36, 17’). Kurz vor der Pause meldeten sich die Gastgeber mit einem Dreier zurück und verkürzten bis zum Seitenwechsel auf acht Zähler (30:38). Zu diesem Zeitpunkt lag die Trefferquote der FLBB-Herren noch immer bei 53 Prozent, während Norwegen gerade einmal auf 31 kam.
Drittes Viertel zum Vergessen
Dies sollte sich nach der Pause ändern, denn vor heimischer Kulisse gingen Frey und Co. nun aggressiver zu Werke. Der ehemalige Bundesligaspieler sowie Ndow, der in Frankreich unter Vertrag steht, begannen nun, Verantwortung zu übernehmen, während es bei Luxemburg vor allem in der Offensive nicht mehr so rund lief. Von Minute zu Minute bekam dieses Duo die Partie immer besser in den Griff, während den Spielern von Ken Diederich die zuvor gezeigte Dynamik immer mehr abhandenkam. Vor allem Ndow punktete nun zuverlässig und brachte sein Team erstmals in dieser Partie in Führung (47:44, 26’). Kovac und Co. versuchten es in dieser Phase zu gezwungen von der Dreier-Linie, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Gerade einmal zwei von 17 waren zu diesem Zeitpunkt überhaupt im Korb gelandet. Mit zwei verwandelten Freiwürfen brachte der junge Nordheim seine Mannschaft kurz vor der dritten Viertelpause mit sechs Zählern in Führung (52:46), während Kreps auf der anderen Seite seine beiden vergab. Es war ein Viertel zum Vergessen für die FLBB-Herren, die diesen Durchgang mit 8:22 abgaben.
Kreps und Vujakovic, der endlich wieder einen Dreier verwandeln konnte, brachten die Luxemburger im letzten Quarter dann schnell wieder auf Tuchfühlung (52:51, 32’). Doch weiterhin fehlte das Trefferglück, so rollte gleich zweimal in Folge ein Versuch von Grosber, der sich gekonnt unter dem Korb behaupten konnte, wieder vom Ring ab. Dennoch war es der junge ALBA-Spieler, der sein Team im Rennen hielt (54:53, 34’). Und auch die Norweger spielten nun nicht mehr so befreit auf wie im dritten Viertel. Es entwickelte sich also ein spannender Schlagabtausch, mit einem großen Kampf im Rebound, bei dem Rugg einmal mehr aufseiten der FLBB-Herren unverzichtbar war.
Doch wenn er gebraucht wurde, war Frey bei den Norwegern zur Stelle. Mit seinem fünften Dreier verschaffte er seinem Team wieder etwas Luft (60:55, 36’). Grün brachte Luxemburg wieder auf vier Punkte heran (62:58), doch man ließ nun einfach zu viel von der Freiwurflinie liegen. Dies machten die Norweger anders und sicherten sich gerade hier am Ende den 68:59-Sieg.
Damit geht die Vorqualifikation für Luxemburg mit einer Bilanz von einem Sieg und drei Niederlagen zu Ende. Chancen, sich für die nächste Runde zu qualifizieren, haben sie nun keine mehr.
De Maart

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