Die höchste Fußballliga Luxemburgs kommt einfach nicht zur Ruhe. Vor wenigen Tagen scheiterte nun das Projekt der Live-Übertragungen mit Apart TV – und das nach nur einem halben Jahr. Der Hintergrund: Die Attraktivität der BGL Ligue war nicht groß genug, um Sponsoren zu gewinnen. Dass die Schlagzeilen der vergangenen Monate die Suche nur noch verkomplizieren, ist nicht abzustreiten.
Auf der einen Seite stand der Lokalsender, der zur Rückrunde nicht mehr in der Lage war, den wöchentlichen Aufwand (mit Kommentatoren und mehreren Kameras) zu finanzieren. Auf der anderen die Vereine aus der Beletage, die sich wohl insgeheim zu viel von der Partnerschaft erhofft hatten: Bereits zu RTL-Zeiten waren Forderungen nach Finanzspritzen für die Freigabe der Fernsehbilder gestellt worden – ähnlich der TV-Rechte, wie man es aus dem Ausland kennt. Im Klartext: Die Übertragungen, deren Ziel die Promotion des Fußballs sein soll, stellten bisher alles andere als ein lukratives Geschäft für alle Beteiligten dar.
Doch das derzeitige Minenfeld geht weit über kostspieliges Videomaterial hinaus. Eine substanzielle Lösung für die akute Finanzkrise des Swift Hesperingen? Fehlanzeige. Die Spieler, die im Dezember beim Streik gegen Mondorf auf dem Spielerbogen standen, hat die Lëtzebuerger Football League (LFL) auf ihre Weise ruhiggestellt und Transfers zu Konkurrenten in diesem Winter unmöglich gemacht. Über den Gesundheitszustand des betroffenen Vereins wird dagegen öffentlich weiter geschwiegen. Zumindest die FIFA hat durchgegriffen und eine langfristige Transfersperre ausgesprochen.
Fakt ist: Die Außendarstellung der nationalen Fußballelite hat in den vergangenen Monaten stark gelitten. Die negativen Schlagzeilen dominieren und so bleiben die Tribünen seit Jahren leer. An Livestreams allein kann dieser Trend nicht festgemacht werden. Der Zuschauerschwund ist ein schleichender Prozess, der schon lange vorher eingesetzt hat.
Die BGL Ligue retten wird der nächste TV-Partner, der bereits in den Startlöchern stehen soll, sicher nicht. Die nationale Lizenz der FLF, die ihren Vereinen jetzt strenger auf die Hände schaut, ist ein kleiner Lösungsansatz – jedenfalls wenn es darum geht, ein Bild der gesunden Wirtschaft zu vermitteln. Letztendlich liegt die größte Verantwortung aber auf den Schultern derjenigen, die ihre Liga Spielern, Trainern und Zuschauern schmackhaft machen wollen. Ein weiteres Fiasko kann sich die LFL in den nächsten Monaten nicht leisten. Denn spätestens, wenn im Frühling die UEFA-Lizenzen verteilt werden, dürften wieder dunkle Wolken aufziehen.
De Maart

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