Samstag1. November 2025

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FLBB-HerrenVor dem Norwegen-Spiel: Ein Sieg ist für eine Qualifikation Pflicht

FLBB-Herren / Vor dem Norwegen-Spiel: Ein Sieg ist für eine Qualifikation Pflicht
Luxemburg muss in Oslo gegen Norwegen die Revanche gelingen, wollen sie in der zweiten Vorqualifikationsrunde mit dabei sein Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Am Donnerstag bestreiten die FLBB-Herren in Norwegen ihr viertes und zugleich letztes Spiel der laufenden Vorqualifikation für die WM 2027. Ein Sieg muss her, wollen Kapitän Alex Laurent und seine Teamkollegen die Chance bewahren, sich für die nächste Runde zu qualifizieren.

Die bisherigen Zeitfenster

Vor fast genau einem Jahr, am 22. Februar 2024, starteten die FLBB-Herren mit einem Paukenschlag in die erste Vorqualifikationsrunde für die WM 2027. In Cluj feierten die Spieler von Trainer Ken Diederich einen spektakulären Comeback-Sieg, wie man ihn nur selten erlebt. Alles deutete damals auf eine deutliche Niederlage hin, am Anfang des letzten Viertels lag Luxemburg gegen Rumänien breites mit 23 Punkten zurück. Doch dann schlug plötzlich die Stunde der beiden Youngsters Max Logelin und Malcolm Kreps, die eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd starteten. Die FLBB-Auswahl rettete sich in die Verlängerung, in der man schließlich einen 76:72-Erfolg feiern durfte. Es war ein Auftakt nach Maß und einmal mehr stand schon nach der ersten Partie fest, dass Luxemburg diese Kampagne nicht ohne Sieg abschließen würde. Etwas, das sich in der Ära von Trainer Ken Diederich inzwischen fast schon etabliert hat.

In der dreiköpfigen Gruppe B hatten die FLBB-Herren direkt im ersten Zeitfenster ihren Doppeltermin. So stand bereits drei Tage nach dem Auftakt in Rumänien das erste Heimspiel gegen Norwegen in der heimischen Coque auf dem Programm. Auch gegen Norwegen zeigten Ben Kovac und Co. eine starke kämpferische Leistung. Einmal mehr holte man gleich zweimal einen größeren Rückstand auf, um mit einem Bonus von einem Punkt in das letzte Viertel zu gehen. Danach spielte Norwegen, um seinen Star-Spieler Harald Frey, seine Stärken aus, um sich am Ende mit 72:58 durchzusetzen. Nach dem Spiel redete man im FLBB-Lager von einer verpassten Chance.

Weiter ging es im vergangenen November, mit dem Heimspiel gegen Rumänien. Und einmal mehr zeigte sich das gleiche Bild, wie in den letzten Begegnungen. Rumänien lag zur Pause mit 15 Punkten in Führung, doch die FLBB-Herren zeigten eine Reaktion und fanden in die Partie zurück, um sich dann doch knapp mit 78:84 geschlagen geben zu müssen. So geht es mit einer Bilanz von einem Sieg und zwei Niederlagen in das letzte Zeitfenster.

Die Situation

In der dreiköpfigen Gruppe B belegt das Team von Ken Diederich derzeit den zweiten Rang, dies mit vier Punkten. Rumänien führt die Gruppe mit fünf Punkten an, während Norwegen mit drei Zählern den letzten Platz einnimmt, aber auch noch eine Partie weniger bestritten hat. In dieser Vorqualifikationsrunde gibt es drei Gruppen, hier ziehen die jeweiligen Ersten sowie der beste Gruppenzweite in die nächste Runde ein. Will Luxemburg eine Chance haben, dann ist ein Sieg am Donnerstagabend in Oslo Pflicht. „Wir müssen deutlich gewinnen, um eine realistische Chance zu haben“, so bezeichnet es Ken Diederich.

Denn ein Sieg alleine reicht nicht. Luxemburg müsste gleichzeitig nämlich auch noch hoffen, dass Norwegen am Sonntag zusätzlich gegen Rumänien gewinnt. In diesem Fall würden alle drei Mannschaften am Ende auf sechs Punkte kommen und hier würde dann das Korbverhältnis den Ausschlag geben. Derzeit weist Luxemburg in seiner Gruppe hier mit -16 die schlechteste Bilanz auf, womit jeder Punkt in Oslo entscheidend werden könnte.

Wie inzwischen üblich, geht sein Team laut Diederich auch in diese Partie, um mit einem Sieg nach Hause zu fahren. Dass er eine Vierergruppe bevorzugen würde – in dieser Qualifikationsrunde gibt es eine mit vier Mannschaften –, daraus macht der Nationaltrainer kein Geheimnis. „Ich hätte lieber, wenn wir mehr Partien spielen dürften. Doch so ist es nun eben und wir müssen damit klarkommen.“

Der Kader

Der Kader

Ivan Delgado (vereinslos), Philippe Gutenkauf (Etzella Ettelbrück), Dorian Grosber (ALBA Berlin/D), Thomas Grün, Clancy Rugg (beide Basket Esch), Joé Kalmes (T71 Düdelingen), Ben Kovac (Besançon Avenir Comtois/F), Malcolm Kreps (Den Helder Suns/NL), Alex Laurent (Amicale Steinsel), Max Logelin, Yannick Verbeelen (Sparta Bartringen), Oliver Vujakovic (Résidence Walferdingen), Coach: Ken Diederich

Mit einem 15-köpfigen Kader ging es in die Vorbereitung, am Ende wurden zwölf Spieler zurückbehalten. „Das ist natürlich der nicht so schöne Teil meiner Arbeit, Spielern sagen zu müssen, dass sie nicht mitkommen können. Wir sind aber inzwischen in einer Situation, in der nicht mehr so viele Minuten auf dem Feld zu vergeben sind“, erklärt Diederich. Gesetzt sind nach wie vor die beiden Co-Kapitäne und ehemaligen Profispieler Alex Laurent und Thomas Grün, genauso wie Sternespieler Clancy Rugg und die aktuellen Profis Ben Kovac und Malcolm Kreps, aber auch die Nachwuchstalente Max Logelin und Dorian Grosber sowie die weiteren Stammspieler Philippe Gutenkauf, Oliver Vujakovic und Joé Kalmes.

Vor allem über die Form von Kovac, der in der französischen Nationale 1 einen enormen Schritt nach vorne gemacht hat und inzwischen Woche für Woche der wichtigste Leistungsträger bei Besançon ist, freut sich der Coach sehr. „Er spielt derzeit seine beste Saison. Doch auch Malcolm und Dorian sind derzeit gut in Form.“ Die beiden weiteren Plätze erhielten Sportsoldat Ivan Delgado, der nach seinem befristeten Vertrag in Belgien bei QSTA United weiterhin auf der Suche nach einem neuen ausländischen Klub ist und sich in Ettelbrück fit hält, sowie der Spartaner Yannick Verbeelen. Somit müssen die Düdelinger Dino Ceman und Christopher Jack, sowie der Heffinger Philippe Arendt in Luxemburg bleiben.

Der Gegner

Nach seiner Niederlage zu Hause gegen Rumänien (62:75) im November ist Norwegen vor seinem Doppeltermin unter Zugzwang. In Hinspiel war es vor allem der ehemalige Bundesligaspieler Harald Frey, der nun in der ersten spanischen Liga für Bilbao Berri aufläuft, der dem FLBB-Team mit 23 Punkten und sechs Assists große Probleme bereitete. Aber auch der 2,01 Meter große Chris-Ebou Ndow (Cholet Basket/F) mit seinen 16 Zählern und sechs Rebounds sowie der 1,99 Meter große Sjur Dyb Berg mit seinen 16 Rebounds hatten großen Anteil am norwegischen Erfolg vor einem Jahr. Anders als zuvor angekündigt dürfte Karamo Jawara, der in der spanischen LEB Oro für Baloncesto aufläuft, doch nicht mit dabei sein.

Der Abschied

Das Spiel in Norwegen steht dann auch ganz im Zeichen von Co-Kapitän Thomas Grün, der nach der Partie seine Nationalmannschaftskarriere beenden wird. „Er ist einer der drei bis vier Leistungsträger, die diese Mannschaft mit aufgebaut haben, ohne ihn wären wir keinesfalls jetzt da, wo wir derzeit stehen. Er ist jemand, der nie meckert, seinen Körper immer hingehalten und einfach eine professionelle Einstellung hat. Sein Karriereende wir ein großer Verlust für uns sein“, so Ken Diederich über den ehemaligen Profispieler. Und auch Kapitän Alex Laurent, der 2014 gemeinsam mit Grün in den A-Kader kam, wird seinen Co-Kapitän und seine Einstellung zukünftig sehr vermissen. „Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, mit ihm auf dem Feld zu stehen. Seine Energie hat mich mehr als einmal mitgerissen, auch in den letzten Minuten eines Spiels noch einmal Vollgas zu geben. Da denke ich an die JPEE in Malta vor zwei Jahren, als wir alle im fünften Spiel innerhalb von sechs Tagen körperlich am Ende waren, in einer Halle, die fast komplett gegen uns war, und dann doch die Goldmedaille holen konnten. Dies wäre nie möglich gewesen ohne Thomas, seine endlose Energie und seinen Ehrgeiz. Er hat immer die besten Spieler verteidigt und musste offensiv auch noch dazu beitragen, dass jeder involviert ist.“

Das Programm

Vorqualifikation WM 2027, Gruppe B:
Am Donnerstag:
19.00: Norwegen – Luxemburg
Am Sonntag:
18.00: Rumänien – Norwegen
Bereits gespielt:
Rumänien – Luxemburg 72:76 n.V.
Luxemburg – Norwegen 58:72
Norwegen – Rumänien 62:75
Luxemburg – Rumänien 78:84

Tabelle: 1. Rumänien 3 Spiele/5 Punkte, 2. Luxemburg 3/4, 3. Norwegen 2/3