Montag20. Oktober 2025

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WetterkolumneVorgeschmack auf den Frühling: Zweite Wochenhälfte wird deutlich wärmer

Wetterkolumne / Vorgeschmack auf den Frühling: Zweite Wochenhälfte wird deutlich wärmer
Es dürfte nur eine Frage von Tagen sein, bis an manchen Orten die ersten Frühlingsblumen ihre Köpfe aus dem Boden strecken Foto : Editpress/Fabrizio Pizzolante

Im Laufe der zweiten Wochenhälfte geraten wir unter eine südwestliche Strömung, die uns deutlich höhere Temperaturen beschert. Je nach Wettermodell könnte man schon fast von einem Vorgeschmack auf den Frühling sprechen.

In den vergangenen Nächten haben wir noch mal gemerkt, dass wir immer noch leicht unter dem Einfluss eines Kaltlufteinbruchs liegen, der sich allerdings nur über dem fernen Osteuropa und Russland in voller Stärke zeigt. Wir liegen, wie in der Kolumne vom vergangenen Freitag betont, nur am äußeren Westrand davon. Dennoch reichte es in der Nacht zum Montag an der ASTA-Station in Breidfeld für -9°C, was sogar noch unter dem vorhergesagten Wert lag. Dies liegt daran, dass sich die Luft unter dem klaren Nachthimmel stärker auskühlt als unter einem bedeckten Himmel. Hierzu kann man allerdings auch noch erwähnen, dass am vergangenen Wochenende die Tiefstwerte teilweise um größere Abstände nicht erreicht wurden.

Bis Ende der Woche wird es nicht nur in Luxemburg wärmer, sondern auch in Russland schwächt sich die markante Kältewelle – oder auch noch „Arctic Outbreak“ – deutlich ab.

Die Tür zum Atlantik öffnet sich wieder

Neulich erwähnte ich hin und wieder mal die mystische „Tür zum Atlantik“, die sich entweder schließt oder öffnet. Ist sie geschlossen, dann meine ich damit, dass Hochdruck unser Wetter bestimmt und es somit nicht zulässt, dass Tiefdruckgebiete vom Atlantik her zu uns hereinbrechen können. Ist diese Tür jedoch offen, passiert das Gegenteil: Das Wetter wird viel wechselhafter, da bestehende Hochdruckgebiete verdrängt werden.

Genau das passiert in den nächsten Tagen: Bis zum Mittwoch tut sich noch nicht sehr viel, bevor unser wetterbestimmendes Hoch am Donnerstag langsam nach Osten abgedrängt wird. Gleichzeitig rückt Tiefdruckeinfluss vom Atlantik heran, dies mit einer stärkeren Bewölkung und gelegentlichen Niederschlägen. Viel relevanter ist allerdings die Temperaturentwicklung: Die entstandene Konstellation sorgt dafür, dass milde und teils sogar frühlingshafte Luftmassen aus dem tiefen Süden und Südwesten des Kontinents angezapft werden. In West- und Mitteleuropa resultiert dies in einem deutlichen Temperaturanstieg, der nichts mehr mit dem frostigen Wetter der letzten Tage zu tun hat.

Höchsttemperaturen werden zweistellig

Dass es wärmer wird, ist sicher. Was noch nicht ganz klar ist, sind die exakten Höchsttemperaturen. Folgende Angaben basieren auf den momentanen Modellrechnungen und der eigenen Interpretation:

Für den Donnerstag werden derzeit Höchstwerte von 6 bis 10°C berechnet, gebietsweise könnte es auch leicht milder werden. Am Freitag sollen die Werte der Mehrheit der Modelle nach mindestens 10°C erreichen, das wahrscheinlichste Maximum liegt bei 13°C. Gehen wir vom „optimistischsten“ Szenario aus, dann könnten es laut europäischem Modell bis zu 16°C an der Mosel werden. Am Samstag sollten wir bei 7 bis 11°C landen, optimistisch gesehen bei 14°C. Am Sonntag lägen die Werte nur leicht darunter.

Egal, wie sich die Werte exakt entwickeln, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich wärmer als jetzt gerade. Jedoch sollte man beachten, dass es durch das Strömungsbild automatisch auch oft bewölkt sein wird, wobei es gelegentlich zu Regen kommen kann. Sonnige Momente sind zwar auch dabei, jedoch dominieren diese nicht über Tage hinweg.