Mittwoch5. November 2025

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BGL LigueWarum Rodange-Stürmer Sylvain Atieda jetzt eine bessere Leaderfigur ist

BGL Ligue / Warum Rodange-Stürmer Sylvain Atieda jetzt eine bessere Leaderfigur ist
Sylvain Atieda (l.) hatte maßgeblichen Anteil am Punktgewinn gegen Strassen Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der FC Rodange sendete vor dem Krisengipfel gegen die Escher Fola ein klares Lebenszeichen. Mit dem Punkt gegen Strassen hat sich die Mannschaft um Stürmer Sylvain Atieda für ihre harten Vorbereitungswochen belohnt. Wie es jetzt weitergehen soll, erklärte der französische Stürmer am Montag.

„Eigentlich begann der Tag für uns denkbar schlecht“, fasste Sylvain Atieda zusammen. Der Doppeltorschütze sprach auf den frühen, verletzungsbedingten Torwartwechsel an. Zudem kassierten die abstiegsbedrohten Rodanger bei der gleichen Aktion das erste Gegentor im heimischen Stadion. „Niemand hat verstanden, was da passiert war“, meinte der 28-jährige Franzose. Doch anders als in der Hinrunde ließ die Truppe von Coach Medhi El Alaoui diesmal die Köpfe nicht hängen. Zweimal lag Rodange in Rückstand, zweimal reichte es für den Ausgleich: Zuerst behielt Atieda aus kurzer Distanz einen kühlen Kopf, dann versenkte er in der 90. Minute einen Foulelfmeter. „Der Trainer hat uns in der zweiten Hälfte wirklich Dampf gemacht. Wir sind viel gelaufen und haben für diesen Punkt viel geleistet. Wir können zufrieden mit dem Unentschieden sein.“ 

Dass sich Körpersprache und Einstellung in den vergangenen Wochen beim aktuellen Barragisten verändert haben, sei keine Überraschung. „Hinter uns liegt eine verrückte Vorbereitung“, meinte Atieda mit einem großen Lachen. Unter Mehdi El Alaoui wurde hart und viel geackert. „Das zahlt sich jetzt aus.“ Denn für den 1,83 m großen Angreifer sei vor allem der physische Aspekt eine Erklärung für die schwache Hinrunde gewesen. Unter dem neuen Trainer hatte es Ende des Jahres nicht zu Punkten gereicht.

„Defensivarbeit vernachlässigt“

Der Coach war dementsprechend zufrieden, dem eigentlichen Favoriten einen ersten Zähler abgetrotzt zu haben. Lob gab es auch für den Franzosen: „Wenn dein Stürmer einen Doppelpack reinmacht, kannst du als Trainer ja eigentlich nur zufrieden sein.“ Das war aber nicht immer so. Mehr als einmal gab es hinter verschlossenen Türen Aussprachen zwischen dem Duo: „Ich musste ihm manchmal vorwerfen, dass er die Defensivarbeit vernachlässigte. Wir haben darüber geredet – teilweise ging es auch laut zu. Im Winter haben wir viel daran gearbeitet.“ Mit dem nötigen Erfolg: „Ich habe am Sonntag gesehen, dass er eine andere Einstellung hatte. Wir haben in einem System gespielt, das den Angreifern sehr viel Energie abverlangt. Am Ende war er platt und hat noch immer Gas gegeben, um die Innenverteidiger am Spielaufbau zu stören – und das von der ersten bis zur letzten Minute. Er hat ein neues Level in der Investition erreicht, deshalb bin ich sehr zufrieden. Er ist zum Leader avanciert. Wenn es der Mannschaft während der Vorbereitung schlecht ging, hat er die richtigen Worte gefunden.“

Für Atieda brauchte die Umstellung nach dem Trainerwechsel Zeit. „Ich kann mich an jedes System anpassen“, sagte der 28-Jährige. Nachdem er über den Winter zudem viel Zeit in die Vollendung der Torchancen investiert hat, scheint die Spielfreude definitiv zurückgekehrt zu sein – und das pünktlich vor einem richtungsweisenden Duell gegen die Escher Fola. Die verbleibenden 14 Spieltage nannte der Angreifer einen „Krieg“. „Wir wollen gegen die Fola gewinnen. Doch selbst dann ist der Vorsprung nicht groß genug. Wir treffen eine Woche später auf Düdelingen und brauchen jeden Punkt, denn ein Sieg reicht der Fola, um wieder ranzukommen. Wir müssen bis zum allerletzten Spieltag konzentriert bleiben.“ 

Ausgerechnet gegen die „Doyenne“ war Atieda in der Hinrunde sein einziger Doppelpack gelungen. Auf die Frage, ob er bereits plante, erneut doppelt gegen die Escher erfolgreich zu sein, meinte er: „Planen kann man das nicht. Auf jeden Fall tut es jedem Stürmer gut, wenn die Tore fallen.“ 15 Treffer will er in der laufenden Saison erzielen, mehr als die Hälfte hat er bereits auf dem Konto. „Ich bin auf dem guten Weg.“ Vielleicht werden es ja sogar noch ein paar mehr …

Steckbrief

Sylvain Atieda
Geboren am
29. Februar 1996
Nationalität: Franzose
Position: Mittelstürmer
Bisherige Vereine: Roubaix SC (F), P-B Antoinien, KSCT Menen, RFC Tournai, FC Péruwelz (alle B), seit dem 31. Januar 2024 beim FC Rodange