Ein nationaler Rekord. Emma Barthel konnte es selbst kaum glauben. Im B-Finale über 200 Meter Brust verbesserte sie in 2:37,13 Minuten die alte Bestmarke um zwei Hundertstelsekunden. Diese stammte aus dem Jahr 2011, Barthel selbst wurde erst in dem Jahr davor geboren – heute ist sie 14. „Damit habe ich nicht gerechnet“, gab sie nach ihrem Rennen zu. „Ich hatte gehofft, mich ein bisschen zu verbessern, aber dass ich so schnell bin, hätte ich nicht erwartet.“ Mit ihrer starken Leistung sicherte sie sich den zweiten Platz im B-Finale. „Ich bin wirklich zufrieden. Ich habe das zudem in einer Disziplin geschafft, in der ich am Anfang nicht gedacht hätte, dass ich so schnell schwimmen kann. Umso mehr freue ich mich. Eigentlich sind die 200 und 400 Meter Lagen eher meine Disziplinen.“
Beim Euro Meet hatte sich Barthel von Anfang an fest vorgenommen, das B-Finale zu erreichen. „Das war mein Ziel“, sagt sie. Auch Nationaltrainer Christophe Audot zeigte sich von ihrem Auftritt begeistert. „Der Landesrekord ist ein schöner und wichtiger Erfolg. Aber ich freue mich vor allem über ihre Entwicklung und ihre Fortschritte im Wasser“, lobte er. „Emma ist talentiert, aber sie arbeitet auch unglaublich hart. Ihre tägliche Konstanz ist beeindruckend. Für eine 14-Jährige ist sie sehr solide. Sie managt schlechte Tage genauso gut wie gute.“ Die Nachwuchsschwimmerin besucht das Sportlycée und absolviert wöchentlich acht Trainingseinheiten im Wasser.
Schritt für Schritt
In der Coque erreichte sie am Sonntag auch über 200 m Lagen das B-Finale, über 400 m Lagen wurde sie am Freitag sogar Zehnte – und das gleich bei ihrer Euro-Meet-Premiere. Im vergangenen Jahr hatte sie den internationalen Wettbewerb vor heimischem Publikum noch krankheitsbedingt verpasst. Umso mehr genoss sie ihre Premiere – auch abseits des eigenen Wettbewerbs, um sich die Stars der Schwimmwelt anzuschauen. „Es ist schon beeindruckend, was die hier abliefern. Da schaut man gerne zu, auch um zu sehen, wie sie das alles angehen.“
Nach dem Euro Meet richtet Barthel ihren Fokus in diesem Jahr auf die Junioren-Europameisterschaften, für die sie sich bereits qualifiziert hat, und das EYOF (European Youth Olympic Festival). „Dort ein Finale zu schwimmen, wäre ziemlich cool“, sagt sie. Ihr Landesrekord dürfte ihr jedenfalls Selbstvertrauen für die kommenden Monate verleihen. Das sieht auch Audot so. „Der Rekord ist eine tolle Erfahrung für ein Mädchen in ihrem Alter, aber es ist auch wichtig, bescheiden zu bleiben. Ich habe keine Zweifel daran, dass sie das schafft. Sie muss weiterhin versuchen, Schritt für Schritt zu gehen und immer die beste Version ihrer selbst zu sein.“
De Maart

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