Die Sehnsucht, den Sprung in die Top sechs zu schaffen, ist beim HC Standard besonders groß. Die Hauptstädter waren 2020 im Rahmen der Vergrößerung der AXA League durch die Corona-Pandemie in das Oberhaus aufgestiegen – und verpassten den Sprung in die Titelgruppe in den drei anschließenden Saison dreimal äußerst knapp. 2023 folgte dann der Abstieg in die Promotion, nachdem die Liga wieder verkleinert wurde. Doch die Hauptstädter schafften gleich den Wiederaufstieg – und haben nun erneut die Chance, in die Titelgruppe einzuziehen.
Die Mannschaft von Trainer Lucas Duane spielte eine starke Hinrunde und gewann bisher alle Spiele gegen direkte Konkurrenten. „Wir hatten uns das als Ziel gesetzt. Im Nachhinein hätten wir vielleicht sogar noch gegen andere Mannschaften punkten können. Das haben wir leider verpasst. Zieht man aber in Betracht, dass wir erst im Sommer aus der Promotion aufgestiegen sind, können wir zufrieden sein“, so der Coach.
Ob die Saison erfolgreich wird, entscheidet aber erst die Partie am Sonntag. „Unser Saisonziel war es, Sechster zu werden“, so Duane. „Wenn wir das nicht schaffen, wäre das zwar nicht das Ende der Welt, aber schon eine Enttäuschung. Es wäre toll, endlich in diese Titelgruppe zu kommen.“ Einerseits würde man sich damit für die bisherigen Leistungen belohnen und dazu als einziger Klub aus der Hauptstadt ein Zeichen setzen. „Es würde uns ‚on the map‘ bringen“, sagt Duane. „Zudem wäre es für unsere jüngeren Teams eine große Motivation.“ Der Standard leistet viel Arbeit im Nachwuchsbereich und hat zahlreiche Jugendmannschaften. „Ich denke, wenn wir die Top sechs schaffen, würde das auch unsere jungen Spieler stolz machen, Teil des Klubs zu sein und für Standard zu spielen. Damit würden vielleicht noch mehr beim Handball bleiben und weiter spielen, was unser Ziel ist“, erklärt Duane. „Generell gehen viele im Alter von 15 bis 17 verloren. Ein solcher Erfolg würde sie vielleicht motivieren zu bleiben und auch noch neue Kinder anziehen.“
Das Erreichen der Titelgruppe wird am Sonntag jedoch eine Herausforderung. Das Hinspiel gegen Diekirch hatte der Standard zu Hause knapp mit 20:18 gewonnen, damals war der Gegner noch punktlos Tabellenletzter. Doch der CHEV hat sich seitdem enorm gesteigert. „Sie spielen guten Handball. Dass sie gegen Esch und Käerjeng gepunktet haben, ist kein Zufall. Es wird eine große Herausforderung für uns“, sagt Duane. „Aber ich kenne auch das Potenzial meines Teams. Wenn wir das Match mit der nötigen Intensität angehen, kompakt verteidigen, in der Abwehr füreinander kämpfen und als Team agieren, werden wir eine Chance haben.“
Einen Favoriten wird es in dem Spiel nicht geben, der Ausgang ist offen und ein spannender Kampf um den letzten freien Platz in der Titelgruppe zu erwarten.
HBD vs. Käerjeng: Topspiel bei den Damen
Neben dem Nachholspiel bei den Herren sind die Augen am Wochenende auch auf die Damen-Meisterschaft gerichtet. Hier stehen Düdelingen, Käerjeng, Red Boys und Esch bereits als Play-off-Teilnehmer fest. Trotzdem hat es der letzte Spieltag der Qualifikationsrunde noch einmal in sich. Denn die vier Teams treffen in zwei direkten Duellen aufeinander. Allen voran wollen die Handballerinnen aus Käerjeng sich gegen Düdelingen für die klare 25:37-Niederlage im Hinspiel revanchieren. Jedoch geht der immer noch ungeschlagene Doublesieger erneut als Favorit in die Partie. Die Escherinnen möchten derweil mit einem Sieg gegen Differdingen in der Tabelle zum Gegner aufschließen.
Da aufgrund der Änderung des Ligamodus nur noch vier Teams an den Playoffs teilnehmen, müssen Museldall, Diekirch, Redingen und Standard den Gang in die Relegation antreten.
De Maart

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