„Die ephemere LUGA-Ausstellung wird an fünf emblematischen Orten im Großherzogtum Luxemburg stattfinden: im hauptstädtischen Park Edouard André, im Alzette-Tal, im Petruss-Tal, auf dem Kirchberg sowie in der Nordstad, genauer gesagt in Ettelbrück. Die LUGA wird Besucher dazu einladen, die Stadt auf verschiedenen malerischen Wegen zu entdecken und Momente der Entspannung inmitten lebendiger Gärten, bezaubernder Agrarlandschaften sowie einer Fülle von Freizeitanlagen und Orten der Begegnung zu genießen, die speziell für diese unter dem Motto ,Unsichtbares sichtbar machen‘ stehende Gartenschau entworfen und gestaltet wurden.“
So stellt die mit der Planung beschäftigte Vereinigung diese Freiluftausstellung auf ihrer Internetseite vor, ein Projekt, das auf einer Idee des hierzulande bestbekannten Gemüseanbauers Niki Kirch fußt. Bei Besuchen der deutschen Bundesgartenschau dachte Kirch öfters daran, eine solche oder ähnliche Ausstellung auch in Luxemburg zu organisieren. Anstatt den Versuch zu starten, lediglich eine Kopie der deutschen Fassung zu machen, gingen die Leute um die Hauptkoordinatorin Anne Muller aber andere Wege.
Luxemburg verfügt über so viele kompetente Fachleute, was den Gartenanbau und die Landwirtschaft sowie die diesbezüglichen Forschungsbereiche anbelangt
Wir trafen uns mit dieser sehr dynamischen Frau an der Spitze des Organisationskomitees sowie mit der nicht weniger engagierten Danielle Goergen, die für die Gemeinde Ettelbrück die Koordination der dort geplanten Projekte übernommen hat. „Diese sechsmonatige Ausstellung versteht sich als Denkfabrik unter freiem Himmel, als Austausch- und Erprobungsplattform, auf der jeder zu den gemeinsamen Überlegungen über die Zukunft unserer Städte beitragen und an einem umfangreichen Programm mit zahlreichen Veranstaltungen zu den LUGA-Themen teilnehmen kann“, so Anne Muller. „Im Laufe der Planungszeit konnten wir insgesamt mehr als tausend Partner für die LUGA gewinnen. Unser Budget liegt bei 23,4 Millionen Euro, jeweils 11 Millionen von der Stadt Luxemburg und dem Luxemburger Staat sowie 1,4 Millionen von der Ettelbrücker Gemeinde. Luxemburg verfügt über so viele kompetente Fachleute, was den Gartenanbau und die Landwirtschaft sowie die diesbezüglichen Forschungsbereiche anbelangt. Deren großartige Arbeit und das immense Wissen bleiben nur allzu oft hinter den Kulissen verborgen. Eben dieses Unsichtbare wollen wir der breiten Öffentlichkeit im Rahmen der LUGA sichtbar machen.“
Zahlreiche Projekte in der „Bauerenhaaptstad“
Wie oben erwähnt, findet die LUGA gleich an fünf Orten statt. Heute wollen wir die in Ettelbrück geplanten Projekte kurz vorstellen. „Ich möchte gleich zu Beginn unseren fast 5 Kilometer langen städtischen Landwirtschaftspfad hervorheben“, so Danielle Goergen.
Auf den Däichwiesen sowie auf dem neugestalteten Vorplatz der Däichhalle werden landwirtschaftliche Projekte wie eine Superfood-Plantage, Arbeiten mit der Biokohle und eine Fotoausstellung über das Leben der Landwirte zu sehen sein. Zudem wird hier ein „Agricultural Hub“ oder „AgriLab“ errichtet. Dabei handelt es sich um einen Pavillon, der als Besucherzentrum ausgelegt wird, aber auch Raum für Workshops, Konferenzen, Ausstellungen und Veranstaltungen zur Verkostung von regionalen, lokalen und saisonalen einheimischen Produkten und Getränken bietet.
Auf dem Landwirtschaftspfad findet der Besucher z.B. einen 5-Sinnes-Garten (in der Fußgängerzone), vertikale Anbausysteme für Obst und Gemüse (im Alzette-Park), eine Vorführung landwirtschaftlicher Kulturen anhand von Schaupflanzungen (in der Verlängerung der Deichwiesen), eine Anlage, die die verschiedenen Arten von Biokohle und ihre Anwendungen zeigt (am Radweg entlang des Däichparkings), zwei hydroponische Gewächshäuser, in denen Kräuter und Pilze nicht in der Erde, sondern in einer wässrigen Lösung angebaut werden (vor der Däichhalle), ein agronomisches Landschaftsgestaltungsprojekt (entlang des Radweges am Fußballfeld), eine Aquaponik-Anlage, bei der man den kompletten Kreislauf dieses Bewässerungssystems sowie den Weg vom Fischfutter zur reifen Pflanze entdecken kann (auf dem Marie-Adelaide Platz, im Volksmund „d’Monopol’s Plaz“) usw.
Einzigartig in Europa
Besuchen sollte man auf jeden Fall auch das Arboretum „op der Haardt“, genauer gesagt an der Rückseite der früheren Ackerbauschule. Es ist dies eine wahre Schatzkammer der Biodiversität, die europaweit ihresgleichen sucht. Das rund 6 Hektar große Areal verfügt zurzeit über einen Baum- und Strauchbestand mit etwa 1.000 Gehölzen.
„Allein für die einzelnen Projekte in Ettelbrück können wir auf die Mithilfe von rund 80 Partnern zählen“, so Danielle Goergen. Viele lokale Vereine sind mit von der Partie, wichtige Partner sind auch das landwirtschaftliche Lyzeum (LTA), Restopolis, Interreg, der „Conseil pour le développement économique de la construction“, das „Centre national de formation professionnelle continue“, das lokale Projekt „Arcade“, das Sozialamt der Nordstad, der „Haff Ditgesbaach“, das lokale Technische Lyzeum, das interkommunale Syndikat Nordstad, das Naturhistorische Museum, die Verwaltung für technische Dienste der Landwirtschaft (ASTA), die Mühle aus Kleinbettingen, die Landwirtschaftskammer, das Institut für biologische Landwirtschaft und Agrarökologie Luxemburg (IBLA), Convis, Ourdaller, „Gromperegenossenschaft“, „Téi vum Séi“ und die Gemeinde Ettelbrück, um nur diese zu nennen.
„Mit den einzelnen Projekten wollen wir so nah wie möglich an die Realität herankommen“, so die beiden Koordinatorinnen abschließend. Zugleich soll der Weg zu grüneren, nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Städten beleuchtet werden. Man darf also mit Spannung der Eröffnung der LUGA am 7. Mai entgegenfiebern.
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